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2. Ode: „Mein Gott, hab Mitleid mit mir Sünder“ |
Geschrieben von (ksf) am 10.04.2011 |
Großer Kanon der byzantinischen Liturgie zur Fastenzeit, 2. Ode: „Mein Gott, hab Mitleid mit mir Sünder“
Höre das Stöhnen meiner Seele, achte auf mein schmachtendes Herz, nimm meine Tränen an, o mein Retter, und rette mich. Du liebst den Menschen und willst, dass alle gerettet werden. In Deiner Güte rufe mich zurück zu Dir, in Deiner Güte nimm mich auf, ich bereue.
Wie die Dirne schreie ich zu dir: „Gegen Dich allein habe ich gesündigt“. Nimm meine Tränen an, o mein Retter, wie Du das wohlriechende Öl der Sünderin angenommen hast (Lk 7, 36f). Vergib mir, ich rufe zu Dir wie der Zöllner. Vergib mir, Herr, denn unter den Nachkommen Adams hat keiner gesündigt wie ich. Wie David bin ich zu Fall gekommen (2 Sam 11) und habe mich über und über beschmutzt. Aber wie David sich in seinen Tränen gewaschen hat, so wasche Du mich, mein Retter.
Ich habe, o mein Retter, dein Bild, dein Abbild beschmutzt (Gen 1, 26). Das Gewand der Schönheit, das der Schöpfer selber mir wob, ich habe es zerrissen, und ich bin nackt. Ich wollte lieber einen zerschlissenen Umhang tragen: Werk der Schlange, die mich verführt hat (Gen 3, 1-5)... Die Schönheit des Baumes hat mich gefesselt, sie hat meinen Verstand betört. Jetzt bin ich nackt, bedeckt mit Schande... Die Sünde hat mich in Röcke aus Fellen gekleidet (Gen 3, 21) nachdem sie mich des Kleides beraubt hat, das Gott selber gewoben hatte...
Himmel, höre meine Stimme. Höre mich, Erde: Gott holt mich wieder zu sich, ich will ihn feiern. In Deinem Mitleid, o mein Gott, wende Deine liebevollen Augen mir zu, nimm mein brennendes Bekenntnis an. Ich habe mehr gesündigt als alle anderen Menschen. Gegen Dich allein, Herr, habe ich gesündigt. Und doch – hab Erbarmen mit mir, o mein Retter, Du bist es ja, der mich geschaffen hat...
Letzte Änderung: 04.09.2011 um 08:25
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