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Abraham der Einsiedler

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Sein Leben:

Der Hl. Ephräim der Syrer erzählt uns die Lebensgeschichte des heiligen Einsiedlers Abraham. Das Interessanteste aus seiner Vita ist wohl die Bekehrung seiner Nichte. Diese hieß Maria und war schon als Kind von 8 Jahren seiner Erziehung und Leitung übergeben worden. Sie hatte lange Zeit als Einsiedlerin neben ihrem frommen Onkel in der Wüste eine Zelle bewohnt und ein strenges Bußleben geführt. Aber ein jugendlicher Verführer überredete sie zur Sünde; beide entflohen und Abraham war der Getäuschte. Der Heilige ging jedoch, als Offizier verkleidet, dem verirrten Schäflein 2 Jahre lang nach und traf seine geistliche Tochter endlich wieder in einem Gasthaus in einer fernen Stadt und bewog sie durch sein gütiges Zureden wieder in die Einsamkeit zur Buße zurückzukehren. Dies tat er ohne ihr Vorwürfe oder Vorhaltungen zu machen.

"Maria, mein Kind, kennst Du mich denn nicht mehr? Bin ich nicht Dein Onkel Abraham? Wo ist denn jenes Engelsbild, das Du an Dir hattest, als ich Dich aufgezogen habe? Wie bist Du doch von der Höhe des Himmels in den Abgrund des Verderbens gestürzt. Warum hast Du Dich in völliger Verzweiflung dem Teufel übergeben? Warum mich verlassen und in unerträglicher Betrübnis versetzt? Redest Du nicht mehr mit mir? Bin ich nicht Deinetwegen hierher gekommen? Ich nehme Deine Sünde auf mich, mein Kind, ich werde Dich am Gerichtstag bei Gott verteidigen, ich will Buße tun für diese Deine Sünden. Mein liebes Kind, ich bitte Dich, mache Dich auf und folge nach, zurück in die Einsamkeit!"

Dies geschah schließlich auch. Maria lebte noch um die 15 Jahre bei Abraham in großer Bußstrenge aber von Herzen froh und glücklich, denn sie folgte in aller Freiheit. Bei ihrem Tod erschien ihr Angesicht von überirdischer Schönheit strahlend, so dass man daraus leicht die freundliche und glorreiche Gegenwart der heiligen Engel lesen konnte und so, dass alle Gott priesen, "der mit unaussprechlicher Menschenfreundlichkeit jene, die auf IHN hoffen, selig macht in Christus Jesus, unserem Herrn". (Hl. Epräim der Syrer)

Der Hl. Abraham überlebte seine Nichte noch um fünf Jahre. Als sich die Nachricht von seiner letzten Krankheit verbreitete, strömten von allen Seiten die Scharen der Menschen herbei um nocheinmal seinen Segen zu empfangen.

Die hl. Maria, die Einsiedlerin wird im griechischen Kalendarium gefeiert (byzanthinisch) der hl. Abraham wird auch im lateinischen Kalendarium gefeiert.

(nach: "kleine illustrierte Heiligen-Legende" von P. Philibert Seeböck OSF)

Anwendung:

Maria war fromm erzogen und doch ist sie in der Sünde gefallen. Wie schwach ist der Mensch. Darum soll der, der steht zusehen, dass er nicht fällt. Ich bin also eingeladen mein Vertrauen auf Gott zu setzen und nicht zu meinen ich selbst wäre schon so heilig, dass ich nicht fallen könnte in der Sünde.

Der hl. Abraham hätte erbost sein können und denken: Was kümmert es mich ... oder sie mit Vorwürfen überhäufen können. Doch beides tat er nicht. Er lief ihr nach wie der gute Hirte im Evangelium dem verlorenen Schaf. Er machte ihr keine Vorwürfe, so nach dem Motto: Schäm Dich ... was hast Du getan. Mehr noch "Ich nehme Deine Sünde auf mich..." Wie verhalte ich mich gegenüber dem Sünder. Richte ich ihn ab und verurteile ihn oder kann auch ich mit dem hl. Abraham zumindest sagen: Ich nehme Dich an! Ich verurteile Dich nicht. Kann ich vielleicht sogar sagen: "Ich nehme Deine Sünde auf mich!" Das ist der Gedanke der Sühne.

Schätze ich den Priestersegen?

Gebet:

Barmherziger Gott, Du schenkst Deine Gnade allen Menschen! Bewahr uns in Deiner Barmherzigkeit vor aller Selbstgerechtigkeit und Herzenshärte. Höre auf das Gebet Deines großen Dieners Abraham und auf die Bitten seiner hl. Nichte Maria. Auf ihre Fürbitten schenke uns den Geist der Buße und der wahren Nächstenliebe. Hilf uns, nicht zu richten sondern zu verzeihen! Vermehre in uns Deine Liebe und lass uns auf die Fürbitten des hl. Abraham und durch Sein Leben Dich immer tiefer erkennen. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen

 

Hl. Abraham, schau in Deiner Güte auf mich und lass Dein Herz sich erbarmen. Ich lege Dir die Nöte meines Herzens vor und bitte Dich ............................... Höre aber auch auf die Bitte, dass Du mir helfen mögest Gott immer mehr zu lieben und meinen Nächsten nie lieblos oder ungerecht zu verurteilen. Erflehe mir auch die Gnade, dass ich im geistlichen Leben wachse und so auch durch die Mühsale des Alltags reifen darf und nicht verängstigt werde. Lasse mir Deinen Seeleneifer und Deine Fürbitte, Deine Güte und Hilfe zuteil werden, damit ich allen von Deiner Hilfe und Fürsorge berichten kann. Danke guter heiliger Abraham, dass Du Dich meiner annimmst und mir beistehst am Thron der göttlichen Gnade. Amen.

 

(ksf)

Letzte Änderung: 31.01.2010 um 13:27


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