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Aus Liebe die Heiligung - Heiligung aus Liebe 6

Geschrieben von (ksf) am 22.01.2016
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 Liebe Freunde von kirchlich.net, liebe Interessierte,

hier finden Sie den letzten Teil des Exerzitienvortrages:

 

14. Philipper 2,13

Denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt, noch über euren Guten Willen hinaus.

 

14.1 So groß ist SEINE Gnade wenn wir den guten Willen haben

Welch wunderbare Dinge kann Gott durch uns wirken, wenn wir mit IHM mitarbeiten, wenn wir also den guten Willen haben. Seine Gnade erhebt unser Dunkel in das Licht Seiner Erbarmung. Er macht aus unserer Unfähigkeit ein Werk zu Seinem Lob, indem ER ergänzt was uns fehlt. Aber Gott ist größer. ER kann nicht nur mit unserem Willen arbeiten um das gute Werk zu vollbringen. ER wirkt sogar über unsere Mitwirkung hinaus. ER gibt uns Kraft und Ansporn und allzu oft besiegt Seine Liebe unsere Bosheit indem wir doch das Gute tun obgleich wir eigentlich das Böse wollen. ER wendet unseren Willen dem Guten zu um so unserer Schwachheit zu Hilfe zu kommen und gibt zugleich die Kraft für das gute Werk. Und wir, wir meinen dann auch noch, etwas besonders geleistet zu haben. Alles ist Sein Werk!

Selbst aus dem nicht gewirkten Guten mancher Menschen wirkt Gott Gutes, weil wir uns von diesem schlechten Beispiel abgestoßen fühlen und denken bei uns: „So will ich nicht sein!“

 

14.2 Hl. Augustinus: „Wer rein sein will ist rein!“

Im Licht dieser Schriftstelle verstehen wir, was der hl. Vater Augustinus meinte. Wenn wir auch in Schwachheit versagen, wenn wir uns mühen und es nicht gelingt, dann können wir uns in der Reue vor den Herrn stellen, vor IHM niederfallen und Sein Erbarmen erbitten und wir werden es erhalten. ER wird wiederherstellen, was Sünde, Torheit, Schwachheit und Versagen zerstört, verloren oder verkrüppelt haben. So macht der Engel mit der Kohle[i] den Propheten rein für den heiligen Dienst. Die Kohle unserer Zeit ist das Blut des Lammes[ii], das uns rein wäscht von unseren Sünden.

 

14.3 Von Gott führen lassen – von Gott besiegen lassen

Besonders in den Versuchungen des Alltags sollen wir diesen Weg nehmen. Wenn wir aufstehen um gegen die Sünde und unser Versagen anzukämpfen laufen wir leicht Gefahr, von der Übermacht Satans und seines Anhangs übermannt zu werden. Wenn wir aber unsere Zuflucht zu Gott und der allerseligsten Jungfrau nehmen, werden wir immer mehr den Sieg Christi erleben und Seine Freude wird in unser Leben einziehen können. Wir werden in der Demut wachsen, weil wir erleben, dass unser Nicht-Können von Seiner Liebe getragen und geheilt wird. Gott wird uns besiegen, nicht zur Verdemütigung sondern weil ER liebt zu unserem Heil.

Und wie sollten wir elende und schwache, durch die Erbsünde gebrochene Menschen auch gegen die Erfahrung und Bosheit, die List und Gemeinheit des Feindes siegen können. Wie viel mehr wird Gott Seine Größe offenbaren wenn wir Seine Barmherzigkeit anrufen[iii].

 

14.4 Von Seiner Gnade beschenken lassen

Mit dieser Erfahrung, dass wir von Gott getragen, beschützt und bewahrt, geführt, gereinigt und geheiligt werden wird in unserem Herzen – jener die eines guten Willens sind – die Dankbarkeit erwachsen und den Frieden mit sich bringen. Frieden wie ihn eben diese Welt nicht geben und – Gott sei es gedankt – auch nicht nehmen kann. Ein dankbares Herz wird auf soviel Gnade mit Liebe antworten, wenn auch nicht in einer Emotion, so doch in der festen Haltung des Willens.

 

 

15. Johannes 15,5

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.

 

15.1 Die Demutshaltung

Ohne IHN geht eben nichts, mit IHM geht aber alles. Sich dieses Wissen nutzbar machen. Herr, mach aus mir Dein gutes Werkzeug. Nicht Gott ist dazu da, unsere Wünsche zu erfüllen, sondern wir sind dazu da um Seinen Willen zu tun. Wir haben die Freiheit Gott um alles zu bitten, ja ich sage bewusst provokativ, sogar um den Lottogewinn. Aber wir müssen Gott auch die Freiheit lassen uns DAS und DANN zu schenken WAS und WANN ER es für recht und gut hält. Ist Sein Wille doch lauter Liebe und Erbarmen, wie wir Eingangs schon betrachten konnten.

 

15.2 Alles durch IHN, alles von IHM

Ja, es ist so. Alles kommt von Gott, alles geht von IHM aus. Nicht unsere Werke werden leuchten, sondern das Große, das ER durch uns gewirkt hat. ER ist die Quelle[iv] aller guten Gaben und Er schenkt in Fülle wie es im Evangelium nach Johannes 10,10 heißt: „ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“, also nicht auf Sparflamme. Wir müssen nur unsere Augen öffnen und lernen zu verstehen. Machen wir uns ganz abhängig von Seiner Liebe, von Seiner göttlichen Vorsehung, dann werden wir Wunder erleben können, wenn gleich uns das Kreuz auch nicht erspart bleibt. Sehen wir dazu einmal in das Leben der Heiligen hinein und die Unmengen von Wundern, welche wir dort finden können. Das hat nichts mit Gebetsformeln zu tun, sondern mit Herzenshaltung.

 

15.3 Wachstum der Pastoral

Wenn wir alles was wir tun immer mit Christus Jesus tun, an der Hand Seiner heiligsten Mutter Maria, wird mit der Zeit die Frucht der pastoralen Arbeit wachsen und wir werden das große Geschenk Seiner Gnade in unserem Leben erfahren dürfen. Wenngleich wir in unserem Stübchen auch sagen müssen, dass wir nicht um eines Erfolgs willen wirken, sondern weil uns die Liebe dazu drängt und wenn wir auch keinen Erfolg sehen, kann es ja sein, dass der Herr nur sehen möchte, ob unsere Liebe echt ist, wenn ER sie auch alle erdenkliche Formen prüft. Also ganz frei von Angst und in kindlichem Vertauen. Gott ist größer als alle unsere Ängste, Gefahren, Nöte und Hindernisse.

 

15.4 Herr, sage Du mir, was ich heute tun soll

Oft gehen wir an Dinge heran, die wir planen wollen ohne vorher im Gebet hingehört zu haben, ob sie schon an der Reihe sind. Wir haben die Neigung, unseren Willen auch schon gleich als Willen Gottes zu erkennen und vergessen, dass es auch einmal sein könnte, dass hier eine Versuchung in unseren Hafer sticht. Und das ohne dass wir es merken, wie ärgerlich.

Ein alter Priester betet täglich zuerst zu unserem Herrn und dann zur Jungfrau Maria in folgender Weise:

„zeige mir jeden Augenblick, was ich jetzt tun soll und gib mir Kraft und Entschiedenheit es auch zu tun. Zeige mir, was ich jetzt nicht tun soll und gib mir Kraft und Entschiedenheit es auch zu lassen.

 

15.5 Einheit mit dem Willen Gottes

Heiligkeit ist nicht das Vollbringen großer, außerordentlicher Werke, welche von der ganzen Welt anerkannt und bewundert werden. Heiligkeit ist tun des Willens Gottes, die Liebe zu leben, auch wenn es weh tut und festhalten an DEM der die Liebe ist.

 

 

Schlussgedanken

Ich wünsche Dir nicht ein langes und ruhmvolles Wirken, sondern ein Wirken nach dem Willen Gottes. Denn so werden in Deinem Herzen Friede und Liebe Heimat finden und Du wirst so ein Bote dieses Friedens und dieser Liebe werden.

Lebe die Liebe, Du kannst nichts größeres, schwereres, kostbareres und schöneres leben. Denn Sie ist aus Gott. Und wie Sr. Maria Calasanz Ziesche in ihrem Buch „Die letzte Freiheit“ Abt Berno an den Hermann schreiben lässt: „Ich bin auf Gott hin und Gott ist die Liebe!“

 

Lesen wir in diesen Gedanken nun noch den 1. Korintherbrief 13,1 – 14,1, das seien die rechten Schlussgedanken, welche das Gestammel zur Vollendung bringen wird:

 

13:1 Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Weg, einen, der alles übersteigt:

13:1 Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.

13:2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.

13:3 Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.

13:4 Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.

13:5 Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, läßt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.

13:6 Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit

13:7 Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand

13:8 Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht. 

13:9 Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden; 

13:10 wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk

13:11 Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war. 

13:12 Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. 

13:13 Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe

14:1 Jagt der Liebe nach!

 

Amen



[i] Jesaja: 6, 6-8: „Da flog einer der Serafim zu mir; er trug in seiner Hand eine glühende Kohle, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte. Er berührte damit meinen Mund und sagte: Das hier hat deine Lippen berührt: Deine Schuld ist getilgt, deine Sünde gesühnt. Danach hörte ich die Stimme des Herrn, der sagte: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Ich antwortete: Hier bin ich, sende mich!

[ii] Die Offenbarung des Johannes 7, 14 „Ich erwiderte ihm: Mein Herr, das mußt du wissen. Und er sagte zu mir: Es sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht.“ Und auch: Offb 12, 11 „Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch ihr Wort und Zeugnis; sie hielten ihr Leben nicht fest, bis hinein in den Tod.“

[iii] Der erste Brief an die Korinther 12, 6 „Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen.“

[iv] Die Psalmen 36:10 „Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Licht schauen wir das Licht.“ Nicht weniger auch: Johannes 4, 13-14 „Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.“ Ebenso: Die Psalmen 87:7 „Und sie werden beim Reigentanz singen: All meine Quellen entspringen in dir.“

 


Letzte Änderung: 23.01.2016 um 15:50

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