Katechesen

„Ist das ein Fasten, wie ich es liebe?“ (Jesaja: 58, 3) Vom Sinn und der Bedeutung des christlichen Fastens! - Teil 2

Geschrieben von (ksf) am 16.02.2016
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 Liebe Freunde von kirchlich.net, hier der nächste Teil:

 

3. Materie der Sünde

 

Ps 106,25 In ihren Zelten murrten sie, hörten nicht auf die Stimme des Herrn.

Um uns über die Materie der Sünde zu informieren müssen wir auf die Stimme Gottes hören. Einmal in der Heiligen Schrift und ein weiteres in den Geboten der Kirche, durch die die Stimme des Herrn noch heute hörbar ist. Gehen wir, auf der Suche nach der Antwort um das Fasten also wieder einen Schritt weiter. Schauen wir die Materie der Sünde an, die genannten Gebote Gottes und der Kirche, die Laster. Es ist eigentlich das Thema, das wir auch für eine Gewissenserforschung hernehmen könnten, dann sollte es aber doch besser ausgeführt werden. Hier soll nun nur ein grober Überblick geschaffen werden, da es mir im Moment nicht um eine Gewissenserforschung geht sondern um die Hinführung zum Thema des Fastens. Darum werden die Gebote nur kurz genannt und hingeführt.

 

3.1 die 4 himmelschreienden Sünden

Der Begriff „himmelschreiend“ kommt aus der Genesis. Dort wird davon berichtet, dass das Blut Abels zum Himmel schreit. Also dieses Unrecht wiegt so schwer und ist so massiv, dass die Schuld zum Himmel schreit um Gerechtigkeit und Hilfe, ja um Sühne und Gottes einschreiten.

 

3.1.1 Der Mord

Gen 4,9+10

9 Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er entgegnete: Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders? 10 Der Herr sprach: Was hast du getan? Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden.

 

Sir 28,1+2

1 Wer sich rächt, an dem rächt sich der Herr; dessen Sünden behält er im Gedächtnis. 2 Vergib deinem Nächsten das Unrecht, dann werden dir, wenn du betest, auch deine Sünden vergeben.

 

-       Wenn ich absichtlich einen Menschen töte oder seinen Tod billigend in Kauf nehme.

-       Massenmorde der Menschheitsgeschichte: Gulag, KZ, Abtreibung, Euthanasie.

-       Suizid der nicht aus Krankheit geschieht sondern um das Leben zu verneinen.

-       Wann immer menschliches Leben also sinnlos getötet wird, besonders dann, wenn es ein wehrloser und / oder unschuldiger Mensch ist.

 

3.1.2 Sodomie

Gen 18,20

20 Der Herr sprach also: Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist laut geworden, und ihre Sünde, ja, die ist schwer.

 

Römer 1,26

24 Darum lieferte Gott sie durch die Begierden ihres Herzens der Unreinheit aus, sodass sie ihren Leib durch ihr eigenes Tun entehrten. 25 Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge, sie beteten das Geschöpf an und verehrten es anstelle des Schöpfers - gepriesen ist er in Ewigkeit. Amen. 26 Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen; 27 ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer trieben mit Männern Unzucht und erhielten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung.

 

Jesaja 3,9

8 Ja, Jerusalem stürzt und Juda fällt; denn ihre Worte und ihre Taten richten sich gegen den Herrn, sie trotzen den Augen seiner Majestät. 9 Ihre frechen Gesichter klagen sie an, wie Sodom reden sie ganz offen von ihren Sünden. Weh ihnen, sie bereiten sich selber ihr Unglück

 

-       Es ist die Pädophilie also der sexuelle Missbrauch von kleinen Kindern.

-       Zur Ausgelebten Homosexualität können Sie diesem Link folgen

-       Es ist die sexuelle Ausbeutung des Menschen in Pornographie und Prostitution.

-       Es ist die Gewaltanwendung zum sexuellen Missbrauch und in der Sexualität, was man „fachlich“ dann als Vergewaltigung, Sadismus und Masochismus bezeichnet.

-       Es ist das benutzen von Tieren oder der Natur zur sexuellen Befriedigung gemeint.

 

3.1.3 Unterdrückung der Armen, Witwen und Waisen

 

Hiob 34,28

28 So lässt er der Armen Geschrei zu sich kommen, er hört das Geschrei der Gebeugten.

 

Sprichwörter 21,13

13 Wer sein Ohr verschließt vor dem Schreien des Armen, wird selbst nicht erhört, wenn er um Hilfe ruft.

 

Deuteronomium 10,18

Er verschafft Waisen und Witwen ihr Recht. Er liebt die Fremden und gibt ihnen Nahrung und Kleidung

 

Ps 68,6

Ein Vater der Waisen, ein Anwalt der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung.

 

Um das besser zu verstehen könnten wir aus dem nachsynodalen Apostolischen Schreiben „ECCLESIA IN AMERICA“ des hl. Johannes Paul II. zitieren:

 

Zum Himmel schreiende soziale Sünden

56. Im Lichte der kirchlichen Soziallehre nimmt man auch deutlicher die Schwere der „sozialen Sünden zur Kenntnis, die zum Himmel schreien, weil sie Gewalt erzeugen und den Frieden und die Harmonie zwischen den Gemeinschaften innerhalb eines Staates und zwischen den verschiedenen Ländern und Teilen des Kontinents zerstören“205. Zu diesen Sünden sind auch „der Drogenhandel, die Geldwäsche, die Korruption in sämtlichen Bereichen, die Schrecken der Gewalt, die Aufrüstung, die Rassendiskriminierung, die Ungleichheit innerhalb der sozialen Schichten und die vernunftlose Zerstörung der Natur zu zählen“206. Diese Sünden zeigen eine tiefe Krise auf, die wir dem verloren gegangenen Sinn für Gott und dem Abhandenkommen moralischer Grundsätze zu verdanken haben, welche eigentlich das Leben eines jeden Menschen bestimmen sollten. Ohne irgendeinen moralischen Bezugspunkt verfällt der Mensch einem uneingeschränkten Drang nach Reichtum und Macht, welcher jegliche am Evangelium orientierte Sichtweise der sozialen Wirklichkeit verdunkelt.

 

-       Hinzu kommen Dinge wie Menschenhandel, Organhandel, Diktatorischer Machtmissbrauch.

-       Alles das, wo Menschen in Angst und Schrecken geworfen werden

-       immer dort wo die Freiheit des Menschen durch Gewalt und Unterdrückung eingeschränkt und in unwürdiger Weise das Lebensprinzip des Menschen massiv bedroht wird.

 

3.1.4 Ausbeutung der Arbeitenden / Vorenthaltung des gerechten Lohnes

 

Jesus Sirach 34,25-27

25 Kärgliches Brot ist der Lebensunterhalt der Armen, wer es ihnen vorenthält, ist ein Blutsauger. 26 Den Nächsten mordet, wer ihm den Unterhalt nimmt, 27Blut vergießt, wer dem Arbeiter den Lohn vorenthält

 

Jakobus 5,4

4 Aber der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben, der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt, schreit zum Himmel; die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben, dringen zu den Ohren des Herrn der himmlischen Heere.

 

Exodus 22,26

26 denn es ist seine einzige Decke, der Mantel, mit dem er seinen bloßen Leib bedeckt. Worin soll er sonst schlafen? Wenn er zu mir schreit, höre ich es, denn ich habe Mitleid.

 

Lukas 10,7

7 Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!

 

Genesis 31,7

Aber euer Vater hat mich hintergangen und meinen Lohn zehnmal geändert; Gott freilich hat ihn daran gehindert, mich zu schädigen.

 

Levitikus 19,13

Du sollst deinen Nächsten nicht ausbeuten und ihn nicht um das Seine bringen. Der Lohn des Tagelöhners soll nicht über Nacht bis zum Morgen bei dir bleiben.

 

-       Immer dann wenn man Menschen ausbeutet und ihnen das zum Leben notwendige vorenthält. Wenn man nicht den gerechten Lohn zahlt oder einen solchen Lohn zahlt, dass man von Sklaverei und Hungerlohn spricht.

-       Dies ist darum auch so schwer, weil es die oben gehörten sündhaften Lebensstrukturen erschafft.

-       Wenn der Mensch zum Objekt der Ausbeutung und der Versklavung wird, dann sprechen wir von dieser himmelschreienden Sünde

 

3.2 Der Dekalog – die 10 Gebote

 

Katechetische Überlieferung zitiert nach dem Kompendium des KKK

 

Ich bin der Herr, dein Gott.

1. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.

2. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.

3. Du sollst den Tag des Herrn heiligen.

 

4. Du sollst Vater und Mutter ehren.

 

5. Du sollst nicht töten.

 

6. Du sollst nicht ehebrechen.

7. Du sollst nicht stehlen.

8. Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.

 

9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.

10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut.

 

3.3 Die 5 Kirchengebote

 

Die fünf Gebote der Kirche zitiert nach dem Kompendium des KKK

 

1. Am Sonntag und an den anderen gebotenen Feiertagen an der Messe teilnehmen und keine Arbeiten und Tätigkeiten verrichten, welche die Heiligung dieser Tage gefährden.

2. Wenigstens einmal im Jahr die eigenen Sünden beichten. (In der österlichen Zeit)

3. Wenigstens zu Ostern das Sakrament der Eucharistie empfangen.

4. Die von der Kirche gebotenen Fast- und Abstinenztage halten.

5. Im Rahmen der eigenen Möglichkeiten der Kirche in ihren materiellen Erfordernissen beistehen.

 Hier geht es zum 3. Teil


Letzte Änderung: 19.02.2016 um 10:38

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