Katechesen

„Ist das ein Fasten, wie ich es liebe?“ (Jesaja: 58, 3) Vom Sinn und der Bedeutung des christlichen Fastens! - Teil 5

Geschrieben von (ksf) am 22.02.2016
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 Liebe Freunde von kirchlich.net, hier der nächste Teil:

 

3.5.3 Geiz – Avaritia / Phylargyria

 

 

1 Petr 4, 10

Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat.

 

Römer 8, 32

Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?

 

Offb 3, 17

Du behauptest: Ich bin reich und wohlhabend, und nichts fehlt mir. Du weißt aber nicht, dass gerade du elend und erbärmlich bist, arm, blind und nackt.

 

“Ein reicher Mönch ist gleich einem beladenen Fahrzeug, das leicht im Wogenschwall untersinkt. Wie nämlich ein leckes Schiff von jeder Welle bedrängt wird, so wird der Reiche von Sorgen überschwemmt. Ein armer Mönch ist ein unbehinderter Reisender und findet überall ein Obdach. Ein armer Mönch gleicht einem hochfliegenden Adler, der sich nur dann zur Aufnahme von Nahrung herabsenkt, wenn ihn die Not zwingt.” EP

 

-        Habgier: Was ich sehe muss ich haben

-        Raffsucht: Je mehr ich habe, desto mehr will ich besitzen und ertrage nicht, dass ein anderer etwas abbekommt

-        Geldgier: Mehr und mehr an Geld bzw. Besitz anhäufen und dafür ist jedes Mittel recht, moderne Sklaverei

-        Wucher: Geld oder Wertgegenstände zu einem unmoralisch hohen Zins ausleihen. Menschen erpressen mit ihren Schulden oder deren Not

-        Diebstahl: Die unrechtmäßige Aneignung des „fremden Gutes“

-        Lässt Menschen in der Not ertrinken

-        Tötet die Nächstenliebe

-        Gebiert die Himmelschreiende Sünde gegen den Lohn des Menschen

-        Verursacht Umweltverschmutzung, Welthunger, Krieg, Hass, weil man nicht aus Verantwortung handelt sondern aus der Bosheit der Gier.

 

3.5.4 Traurigkeit – Tristitia / Lype

 

Ps 145, 18

Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, allen, die zu ihm aufrichtig rufen.

 

Ps) 9, 11

Darum vertraut dir, wer deinen Namen kennt, denn du, Herr, verläßt keinen, der dich sucht.

 

Jer 15, 16

Kamen Worte von dir, so verschlang ich sie, dein Wort war mir Glück und Herzensfreude, denn dein Name ist über mir ausgerufen, Herr, Gott der Heere.

 

“Ein von Barbaren Gefangener wird mit Eisen gebunden, und ein von den Leidenschaften Gefangener wird durch den Kummer gebunden. Der Kummer ist machtlos, sind nicht die anderen Leidenschaften vorhanden, wie auch die Fessel nichts vermag, wenn die Fesselnden nicht zugegen sind. Wer von Kummer gebunden wurde, ist (zuerst) von den (anderen) Leidenschaften besiegt worden. Und er trägt die Fessel mit sich herum zum Beweis seiner Niederlage. Denn der Kummer entsteht beim Misslingen eines fleischlichen Verlangens; Ein Verlangen aber ist mit jeder Leidenschaft verbunden. Wer das Verlangen besiegt, hat die Leidenschaft besiegt. Wer aber die Leidenschaft besiegt hat, der wird vom Kummer nicht beherrscht.” EP

 

-        Traurigkeit weil man etwas nicht hat, was man will

-        Traurigkeit Weil es nicht so geht wie man will

-        Traurigkeit Weil man nicht bekommt was man will

-        Traurigkeit Weil ein anderer nicht macht wie / was man will

-        Traurigkeit weil man unrealistischen Wünschen anhangen will

-        NICHT Trauer um einen Verstorbenen, das ist eine Zeit lang gesund

-        frustrierte Begierden und Wünsche

-        Schwermut

-        Selbstmitleid, das das Leben des Menschen ganz zerstört nicht zulassen der Freude und nicht ändern Wollen der Gedanken. Immer sind die anderen die Bösen, die anderen Schuld am eigenen Unglück.

-        Nicht wahr haben wollen des eigenen Versagens und der eigenen Schuld

-        Gott aus den Augen verlieren und sich konzentrieren auf das eigene Übel oder den eigenen Mangel

-        Kummer aus misslungenem fleischlichem Verlangen oder weil man an Leidenschaften gebunden ist

-        Die Traurigkeit stürzt in Depressionen, macht untröstlich und tötet mit der Zeit zwischenmenschliche Beziehungen führt so zu Vereinsamung und Neid

-        stößt in Hass und Vereinsamung, Verbitterung und Lebensverneinung, Gottesanklage und Anklage des Nächsten und kann bis hin zu Suizid führen

-        Sie gebiert die Selbstgerechtigkeit und den zerstört die Freude der anderen und kann keine Freude bereiten

-        Melancholie, sich hingeben in eine traurige Grundstimmung, Weltuntergangsgedanken

-        Suchen der Nacht, der Dunkelheit, der Traurigkeit und des Okkulten

-        Gebiert die Neugier nach okkultem Wissen, bringt Unbeständigkeit und Untreue hervor

-        Ausserdem Zwietracht und Lüge, Löst die Völlerei aus

-        Verursacht Minderwertigkeitskomplexe und tötet die Demut

-        tötet den Glauben und verursacht durch die Undankbarkeit Glaubenslosigkeit

-        Traurigkeit ist die passive Form des Zornes

 

3.5.5 Zorn - Ira

 

2 Sam 22, 3

mein Gott, mein Fels, bei dem ich mich berge, mein Schild und sicheres Heil, meine Feste, meine Zuflucht, mein Helfer, der mich vor der Gewalttat rettet.

 

Spr 10, 12

Haß weckt Streit, Liebe deckt alle Vergehen zu.

 

Ps 103, 8

Der Herr ist barmherzig und gnädig, langmütig und reich an Güte.

 

Ps 103, 8

Der Herr ist barmherzig und gnädig, langmütig und reich an Güte.

 

“Der Zorn ist eine unsinnige Leidenschaft, und raubt denen, die Verstand haben, die Besinnung, verwildert die Seele und lässt keinen freundschaftlichen Verkehr zustande kommen.” EP

 

-        Der Zorn zerstört alles was ihm unterkommt und hasst das Maß

-        Die Wut die alles zerstört und nicht mehr die Liebe zulässt ja sie sogar durch Herzensverhärtung tötet

-        Rachsucht: Kein Verzeihen und Vergeben widerspricht der christlichen Berufung

-        Bringt Tod, Hass und Krieg, Ausbeutung und Zerstörung des menschlichen Lebens hervor

-        Geboren aus dem Stolz bringt es wieder den Stolz hervor und nährt das Selbstmitleid und zieht die Traurigkeit nach sich

-        Nimmt jede Kultur und lässt die Seele des Menschen verwildern zu einer angeschossenen Wildsau

-        löscht den glimmenden Docht und bricht das geknickte Rohr

-        kennt nur Anklage und stellt sich so auf die Seite des Teufels, des ersten Anklägers des Menschen

-        Kann sich nicht entschuldigen und tötet die Freundschaft und den Frieden

-        Zorn ist die aktive Seite der Traurigkeit

 

3.5.6 Trägheit / Überdruss – Acedia

 

Röm 4, 21

fest davon überzeugt, daß Gott die Macht besitzt zu tun, was er verheißen hat.

 

2 Tim 2, 12

wenn wir standhaft bleiben, werden wir auch mit ihm herrschen, wenn wir ihn verleugnen, wird auch er uns verleugnen.

 

Lk 6, 37 - 38

Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken, denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.

 

Jak 3, 2

Denn wir alle verfehlen uns in vielen Dingen. Wer sich in seinen Worten nicht verfehlt, ist ein vollkommener Mann und kann auch seinen Körper völlig im Zaum halten.

 

“Das Auge des Überdrüssigen starrt dauernd die Fenster an, und sein Geist stellt sich die Besucher vor. Die Tür knarrt, und jener springt auf. Er hört eine Stimme und späht aus dem Fenster, und er geht von dort nicht weg, bis er, lahm geworden, sich setzt. Liest der Überdrüssige, dann gähnt er viel, und leicht versinkt er in Schlaf. Er reibt sich die Augen und streckt sich die Hände aus., und indem der die Augen vom Buch abwendet, starrt er an die Wand. Dann wendet er sie wieder ab und liest ein wenig, und indem er [das Buch] durchblättert, forscht er nach dem Schluss der Ausführungen. Er zählt die Blätter und bestimmt [die Zahl] der Hefte, bemäkelt die Schrift und die Ausstattung und zuletzt klappt er das Buch zu und legt den Kopf darauf und fällt in einen nicht allzu tiefen Schlaf, denn der Hunger weckt schließlich seine Seele wieder auf, und sie geht [dann erneut] ihren eigenen Sorgen nach.” EP

 

-        Faulheit: Das nicht arbeiten wollen und nur nach Entspannung und Freizeit aufbegehren, auf Kosten des Nächsten zu leben, andere die eigene Arbeit machen lassen

-        Faulheit: Nicht gegen die eigenen Untugenden anzukämpfen

-        Standespflichten: werden vernachlässigt und ausgeblendet

-        Trägheit: Ich mache bewusst Arbeiten nicht um sie anderen hinzuschieben

-        Trägheit des Herzens: nicht mit der Not des Nächsten mitfühlen wollen, Rassismus, Unbarmherzigkeit, immer nur bei den anderen die Schuld für Missstände suchen

-        Ignoranz: Die Not oder das Recht des Nächsten nicht anerkennen

-        Lähmung: keine Lust auf nichts, Gefühl der Leere - Untreue wird hervorgebracht

-        Workoholic: Weil man vor der wahren Ruhe flieht und sich in Arbeit flüchtet um den Standespflichten aus dem Weg zu gehen. Arbeit um der Arbeit willen. Den Menschen aufreibend bzw. ausnutzend

-        Aktionismus/ Aktivismus: Hamsterrad verhalten, das nicht nachhaltig wirkt. Nicht etwas sinnvoll zu Ende bringen. Stress.

-        Erschlaffung der Spannkräfte unserer Seele, Unfähigkeit sich auf eine Tätigkeit zu konzentrieren

-        Phänomene können sein: Verdrossenheit, Langeweile, Mattigkeit und Herzensangst, Ruhelosigkeit, Müdigkeit, Erschöpfung, Resigation und Frustration, Nörgelei, Murren, Lästerei, Herablassung

-        Negative Trübung des Willens weil man sich selbst betrügt, die Augen verschließen

-        Kritizismus: An allem und jedem wird gemeckert, man konzentriert sich auf das Negative beim Mitmenschen

-        Ausreden, gebiert die Lüge und den Zorn, die Wut,

-        Perfektionismus: Man tut nichts Gutes mehr weil man Perfektion will statt gut

-        Nutzt die Mitarbeiter und angestellten Maßlos aus und betreibt Ausbeutung

-        Löst: Burn out aus, Vereinsamung, Verbitterung

-        Tochter des Stolzes und gebiert die Selbstgerechtigkeit mit der Traurigkeit

-        Verfinstert das Herz und Gemüt und Denken

 

 Zu Teil 6


Letzte Änderung: 12.03.2016 um 00:41

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