Eucharistie
Das Altarsakrament - Die Eucharistie - 2 |
Geschrieben von (ksf) am 18.11.2010 |
ALLGEMEINER ÜBERBLICK: Teil 2
DIE EUCHARISTIE
6) Das Brot des Lebens:
a) Die Kommunion als Brot des Lebens
b) Die Heilsnotwendigkeit der Kommunion
c) Die Enthaltung von Speise und Trank vor der Kommunion
d) Die Andacht beim Empfang der Kommunion
e) Hindernisse für den Empfang der Kommunion
f) Keine Kommunion bei Wiederverheiratung
7) Die Feier der Gemeinde:
8) Die Heilsnotwendigkeit der Messe:
a) Die Eucharistie ist heilsnotwendig
b) Die Verpflichtung zum Besuch der hl. Messe
c) Entschuldigungsgründe für das Fernbleiben
9) Das Allerheiligste:
a) Die Eucharistie verkörpert das Allerheiligste
b) Die Anbetung vor dem Allerheiligsten
c) Andachten und Prozessionen
6) DAS BROT DES LEBENS
Bei der Feier der hl. Messe werden die Gaben von Brot und Wein in den Leib und das Blut Jesu verwandelt und dann den Gläubigen als Kommunion gereicht. Das Wort "Kommunion" besagt, dass es durch den Empfang der Eucharistie zur Gemeinschaft mit Christus kommt. Der einzelne Mensch nimmt die Eucharistie in sich auf und gelangt dadurch zur persönlichen Einheit mit Christus. Er hat durch die Kommunion die Möglichkeit, sich ganz persönlich an Christus zu wenden und ihm seine ganz persönlichen Anliegen vorzutragen. Er hat aber auch die Möglichkeit, Christus ganz persönlich zu verehren.
a) Die Kommunion als Brot des Lebens
Die Eucharistie ist in der Form der Kommunion auch das "Brot des Lebens" (Joh 6,48). Der Gläubige empfängt die Kommunion als "Speise" (Joh 6,55) für sein geistliches Leben. Durch die Kommunion erhält der Gläubige die nötige göttliche Kraft, die er braucht, um als Christ zu leben. Sie schenkt ihm die nötige Gnade, die er benötigt, um zur Vollendung und zur Heiligkeit zu gelangen. Die Eucharistie ist schließlich auch das Unterpfand für das ewige Leben: Wer mit Christus verbunden ist, hat das ewige Leben und wird von ihm am Letzten Tag auferweckt werden. Christus versichert uns: "Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag." (Joh 6,54)
b) Die heilsnotwendigen Früchte der Kommunion
Diese verschiedenen geistlichen Früchte der Eucharistie - die Gemeinschaft mit Christus, der Empfang der göttlichen Kraft und die Verheißung des ewigen Lebens - lassen uns begreifen, dass die Eucharistie für den gläubigen Christen ein heilsnotwendiges Sakrament ist. Das geht auch deutlich aus folgenden Worten Christi hervor: "Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch." (Joh 6.53) Aus diesem Grund ist es für den Gläubigen notwendig, dass er regelmäßig die hl. Messe besucht und die hl. Kommunion empfängt.
c) Die Enthaltung von Speise und Trank vor der Kommunion
Um einen würdigen Empfang der Kommunion zu gewährleisten, ist der Gläubige dazu angehalten, eine Stunde lang vor dem Empfang der Kommunion keine Speisen und Getränke zu sich zu nehmen. Er darf in diesem Zeitraum nur Wasser und - wenn nötig - Medikamente zu sich nehmen. Von dieser Regelung sind ältere und kranke Leute ausgenommen.
d) Die Andacht beim Empfang der Kommunion
Der würdige Empfang der Kommunion setzt auch eine entsprechende Andacht voraus. Diese Andacht besteht zunächst in der inneren Sammlung vor dem Empfang der Kommunion: Wir sollten uns bewusst sein, dass wir in der Kommunion Jesus Christus, und damit Gott, empfangen! Auch unsere äußere Haltung muss diese Ehrfurcht vor Gott zum Ausdruck bringen. Nach dem Empfang sollten wir gesammelt an unseren Platz zurückkehren. Dort bringen wir Christus in einem kurzen persönlichen Gebet unsere Verehrung zum Ausdruck. Wir bitten ihn um seine Kraft und seinen Beistand auf unserem religiösen Weg. Schließlich legen wir ihm unsere persönlichen Anliegen vor und bitten ihn auch für unsere Mitmenschen. Je bewusster und vertrauensvoller wir Christus in der Kommunion empfangen, desto mehr Gnaden werden uns dadurch zuteil. Je größer unsere innere Bereitschaft und Öffnung gegenüber Christus ist, desto mehr Kraft und Licht kann uns Christus beim Empfang der hl. Kommunion schenken.
f) Hindernisse für den Empfang der Kommunion
Es gibt auch verschiedene Hindernisse, die es uns nicht erlauben, die hl. Kommunion zu empfangen. Wer sich einer schweren Sünde bewusst ist, darf nicht die Kommunion empfangen. Der hl. Paulus sagt: "Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn... Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt." (1 Kor 11,27-29) Wer im Zustand der schweren Sünde die Kommunion empfängt, begeht eine weitere schwere Sünde! Wenn sich der Gläubige einer schweren Sünde bewusst ist, muss er vor dem Empfang der Kommunion zur Beichte gehen.
g) Keine Kommunion bei Wiederverheiratung
Ein besonderes Hindernis für den Empfang der hl. Kommunion ist die Wiederverheiratung nach einer Scheidung. Den wiederverheirateten Geschiedenen ist es nicht gestattet, die Kommunion zu empfangen. Papst Johannes Paul II. stellt zu dieser Frage ganz unmissverständlich fest: "Die Kirche betont trotz allem ihre Praxis, die auf der Heiligen Schrift beruht, die wiederverheirateten Geschiedenen nicht zur eucharistischen Kommunion zuzulassen." (Johannes Paul II., Familiaris Consortio, 84) Eine Wiederverheiratung verstößt nämlich gegen das göttliche Gebot, welches den Ehebruch verbietet (6. Gebot), und gegen das Gebot Jesu, welches klar und deutlich besagt: "Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen." (Mt 19, 6) Wenn nun jemand zu Lebzeiten des Ehepartners einen anderen Partner heiratet, begeht er eine schwere Sünde und trennt sich dadurch von Gott. Wenn aber ein Mensch durch eine schwerwiegende Sünde von Gott getrennt lebt, dann kann er nicht gleichzeitig die Kommunion als das Zeichen der innigsten Gemeinschaft mit Gott empfangen. Solange er in diesem Zustand bleibt, ist es für ihn nicht möglich, zur Kommunion zu gehen. Trotzdem hat die Kirche noch keinem Menschen in Schwierigkeiten den Beistand und die Zuwendung verweigert. Es wird auch kein Wiederverheirateter aus der Kirche ausgeschlossen, sondern jeder Wiederverheiratete bleibt Mitglied der Kirche. Die Kirche weiß sehr wohl um die innere Not vieler Menschen, die wiederverheiratet sind. Sie sucht nach Möglichkeiten, auch ihnen die Nähe Gottes zu vermitteln. Aber es muss auch jeder einsehen, dass die Kirche nicht ein göttliches Gebot und ein Gebot Jesu, die beide den Ehebruch und die Verheiratung mit einem anderen Partner verbieten, außer Kraft setzen kann. Sie kann daher auch nicht die Zulassung zum Kommunionempfang gewähren, solange der Zustand der Wiederverheiratung andauert. (Im Unterschied zu einer abgeschlossenen sündhaften Handlung (z. B. einem Mord, der deshalb auch vergeben werden kann) dauert die sündhafte Handlung bei einer Wiederverheiratung an und kann daher nicht vergeben werden).
7) DIE FEIER DER GEMEINDE
Die Feier der Eucharistie führt dann auch zur Feier der kirchlichen Gemeinde. Durch die gemeinsame Teilnahme an den Mysterien der Eucharistie werden die Gläubigen zu einer eucharistischen Gemeinschaft. Durch die Eucharistie kommt es zur gemeinsamen Feier der Anbetung und des Lobes, der Bitte und des Dankes, der Vergebung und der Versöhnung, der Freude oder der Trauer. Bei der Eucharistie feiert die ganze Gemeinde das Gedächtnis des Todes und der Auferstehung Jesu Christi. Durch das gemeinsame Mahl, bei dem die Gläubigen Christus empfangen, kommt es auch zur Gemeinschaft unter den Gläubigen. Auf diese Weise ist die Eucharistie auch das Sakrament, das die Gemeinschaft der Kirche stiftet. Durch die Eucharistie werden die Gläubigen schließlich zum mystischen Leib Christi: durch den Empfang der Kommunion kommt es zur Einheit der Gläubigen mit Christus und über Christus auch zur Einheit unter den Gläubigen. Christus ist dann das Haupt und die Gläubigen sind die Glieder seines Leibes.
8) DIE HEILSNOTWENDIGKEIT DER MESSE
a) Die Eucharistie ist heilsnotwendig
Die verschiedenen Ausführungen über die Eucharistie haben uns erkennen lassen, dass die Eucharistie für den Gläubigen heilsnotwendig ist. Ohne den regelmäßigen Besuch der hl. Messe fehlt dem Gläubigen die persönliche Begegnung mit Christus, die ihm die Kraft zum Guten und die Vergebung der Sünden vermittelt. Ohne den regelmäßigen Besuch der hl. Messe kommt es aber auch zur inneren Entfremdung von der Kirche. Schließlich führt das ständige Fernbleiben von der Eucharistie meistens zum allmählichen Erlöschen des Glaubenslebens. Das gesamte Glaubensleben ist also zutiefst von der Eucharistie abhängig.
b) Die Verpflichtung zum Besuch der hl. Messe
Um die Teilnahme an der heilsnotwendigen Feier der Eucharistie zu gewährleisten, verpflichtet die Kirche die Gläubigen zum wöchentlichen Besuch der hl. Messe. Der Besuch der hl. Messe ist ein Teil der Sonntagsheiligung, zu dem uns das dritte Gebot verpflichtet.
Jeder Katholik ist deshalb an Sonn- und Feiertagen zum Besuch der hl. Messe verpflichtet. Das Fernbleiben von der hl. Messe ohne wirklichen Grund ist für einen erwachsenen Christen eine schwerwiegende Sünde.
Die hl. Messe kann vom Vorabend des Sonn- und Feiertags bis zum Sonntagabend besucht werden. Es ist nicht möglich, die Messe auf einen Tag der darauffolgenden Woche zu verschieben. Wenn es aber aus einem wirklichen Grund nicht möglich war, die hl. Messe zu besuchen, so sollte sie an einem darauffolgenden Wochentag besucht werden.
c) Entschuldigungsgründe für das Fernbleiben
Für das Fernbleiben von der hl. Messe braucht es echte Gründe. Dazu werden folgende Gründe gezählt:
1) Krankheit.
2) Dienstleistungen über das ganze Wochenende (z. B. Bereitschaftsdienst des Arztes)
3) Besondere Verpflichtungen ohne Möglichkeit einer Vertretung (z. B. alleinstehende Mütter von Kleinkindern.)
4) Unvorhergesehene unaufschiebbare Hilfeleistungen (z. B. erste Hilfe bei einem Unfall.)
5) Reisen in bestimmte Länder, in denen kein katholischer Gottesdienst zu erreichen ist.
6) Verhinderung durch höhere Gewalt (z. B. Naturkatastrophe)
9) DAS ALLERHEILIGSTE
Eine weitere Form der Eucharistie ist schließlich auch das Allerheiligste. Es handelt sich dabei um die Eucharistie bzw. um die konsekrierte (= geweihte und gewandelte) Hostie, die nach der hl. Messe im Tabernakel aufbewahrt wird. Das Allerheiligste kann auch in einer Monstranz (= Gefäß zum Zeigen der konsekrierten Hostie) auf dem Altar ausgesetzt werden.
a) Die Eucharistie verkörpert das Allerheiligste
Der Name "Allerheiligstes" geht darauf zurück, dass in der konsekrierten Hostie Jesus Christus und damit Gott selbst real gegenwärtig ist. Wenn in der konsekrierten Hostie Jesus Christus bzw. Gott real anwesend ist, so enthält diese Hostie tatsächlich das Heiligste, das überhaupt denkbar ist. Deshalb wird diese konsekrierte Hostie völlig zu Recht das "Allerheiligste" genannt.
b) Die Anbetung vor dem Allerheiligsten
Wenn das Allerheiligste Gott selbst verkörpert, dann gebührt ihm unsere besondere Verehrung. Diese Verehrung kommt vor allem in der Anbetung vor dem Allerheiligsten zum Ausdruck. Wenn wir vor dem Allerheiligsten knien, wird uns das Unfassbare bewusst, dass Gott in unserer Mitte wohnt! Und wenn wir länger vor dem Allerheiligsten verweilen, so werden wir merken, dass von diesem eine mystische Ausstrahlung ausgeht, die uns mit Licht und Kraft erfüllt. Das Allerheiligste ist wie eine mystische Sonne, die den Menschen innerlich erleuchtet und mit geistlicher Kraft erfüllt. Je länger wir vor dem Allerheiligsten verweilen, desto tiefer wird unsere Erfahrung der Gegenwart Gottes, desto klarer wird unser Weg und desto deutlicher wird der Wille und die Berufung Gottes. Das Allerheiligste ist die geheime göttliche Quelle der Welt!
c) Andachten und Prozessionen
Die Verehrung des Allerheiligsten kommt auch in verschiedenen Andachten und Prozessionen zum Ausdruck. Die Andachten bestehen aus eigenen Gebeten und Liedern (z. B. "Tantum ergo") und schließen mit dem Segen. Die bekannteste Prozession mit dem Allerheiligsten ist die Fronleichnams-Prozession. (Der Name "Fronleichnam" kommt von den altdeutschen Wörtern "Fron" = Herr, und "Leichnam" = Leib; "Fronleichnam" bedeutet also: Herrenleib bzw. Leib des Herrn) Bei dieser Prozession wird der Leib des Herrn auch in der Öffentlichkeit verehrt. Es wird damit zum Ausdruck gebracht, dass Christus auch der Herr des öffentlichen Lebens ist.
Letzte Änderung: 19.11.2010 um 10:15
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