Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Das katholische Glaubensbekenntnis 11

Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010
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5) DIE SCHÖPFUNG DER SICHTBAREN WELT

Nach diesen Überlegungen über die Erschaffung der unsichtbaren Welt wollen wir uns nun der Erschaffung der sichtbaren Welt zuwenden. Mit der sichtbaren Welt sind der Kosmos, die Welt, die Pflanzen, Tiere und der Mensch gemeint.

Es ist für manche Menschen immer noch schwierig, daran zu glauben, dass hinter dieser Welt ein Schöpfer steht. Nicht wenige Menschen sind der Ansicht, dass sich die Welt auch ohne Schöpfer erklären lässt. Es wurde auch von philosophischer und naturwissenschaftlicher Seite immer wieder versucht, die Welt allein aus sich heraus zu erklären. Vor allem während des 19. Jahrhunderts, aber auch im 20. Jahrhundert gab es immer wieder Denker und Wissenschaftler, die die Entstehung der Welt ohne einen Schöpfergott erklären wollten. Durch die vielen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte ist man aber viel vorsichtiger geworden. Die Welt weist so viele großartige Dinge auf, dass man sich kaum mehr vorstellen kann, alle diese Dinge nur aus sich selbst erklären zu können.

a) Das Atom

Bereits im Atom begegnet uns ein Gebilde von überragender Genialität. Das Atom ist ein universales Bauelement, mit dem alle Dinge aufgebaut werden können: Die Moleküle, die Pflanzen, die Tiere, der Mensch, die Sonne, die Sterne... Das Atom ist aber auch ein ideales Mehrzweckgerät: Es ist ein Mini-Elektrizitätswerk (infolge der kreisenden Elektronen), es schafft  das elementarste Magnetfeld und kann auch als Sender funktionieren. Es ist schließlich eine ungeheuere Energie- und Wärmequelle. Das Atom ist so genial gebaut, dass die größten Atomphysiker Jahrzehnte gebraucht haben, um seine Grundstrukturen zu begreifen.

b) Die Zelle

Ein Wunderwerk begegnet uns auch in der Zelle. Sie ist ein chemisches Laboratorium und kann fremde Stoffe in sich aufnehmen. Die Zelle ist aber auch imstande, sich selbst zu teilen: durch die Zellteilung kommt es zur Entstehung von zwei gleichen Zellen und damit zum Wachstum des Organismus. Die Zelle enthält aber auch die Information des gesamten Organismus: in den Chromosomen sind alle Daten des gesamten Bauplans gespeichert. Kein Biologe ist imstande, ein ähnliches Wunderwerk wie die Zelle zu konstruieren.

c) Die Pflanzen

Auch im Bereich der Pflanzen können wir großartige Konstruktionen feststellen. So ist schon der Stängel einer Blume wunderbar gebaut: Er muss einerseits stabil sein, um das Gewicht einer Blumenblüte tragen zu können; gleichzeitig muss er aber auch elastisch sein, um nicht vom Wind geknickt zu werden. Erstaunlich sind aber auch die biochemischen Leistungen der Pflanzen wie z. B. die Photosynthese, durch die die Pflanzen die Sonnenenergie für ihren Bedarf umwandeln können. Besonders faszinierend ist die Pflanzenwelt aber auch durch ihre phantasievolle Schönheit: Die einzigartige Pracht der Blumen, das stilvolle Gewand der Bäume, die Exotik der tropischen Pflanzen - das alles zeugt von einer unerreichten Phantasie und einer wunderbaren Ästhetik. Kein Ingenieur und kein Designer hat bisher ähnliche Leistungen vollbracht.

d) Die Tiere

Einmalige Fähigkeiten lassen sich auch bei den verschiedensten Tieren beobachten. So verfügt z. B. die Fledermaus über ein optimal funktionierendes Radargerät. Die Spinne baut ein genial konstruiertes Netz, das es ihr erlaubt, die verschiedensten Insekten zu fangen. Die Mücke kann eine Blutentnahme vornehmen, ohne dass wir das Geringste spüren. Die Zugvögel haben einen Orientierungssinn, der es ihnen erlaubt, nach einem Flug von Tausenden von Kilometern genau an die gleichen Stellen zurückzukehren. Unsere Technologie ist gegenüber diesen Glanzleistungen der Natur noch recht stümperhaft. Erstaunlich sind auch die höchst komplizierten Systeme in der Natur, die zum Zusammenwirken verschiedenster Pflanzen und Tiere führen. Unsere Wissenschaftler erkennen erst allmählich die Zusammenhänge dieser komplexen Systeme in der Natur.

e) Der Mensch

Auch beim Menschen lassen sich großartige Fähigkeiten feststellen. Der Mensch hat einen aufrechten Gang und ist dadurch imstande, der Welt gegenüberzustehen. Seine Hände sind universale Werkzeuge, die sich zu verschiedensten Tätigkeiten eignen. Sein Geist befähigt ihn zu abstrakten Erkenntnissen, er kann sich über Raum und Zeit erheben, er ist auch zu schöpferischen und künstlerischen Leistungen fähig. Der Mensch hat aber auch die Möglichkeit, über sich selbst nachzudenken. Mit Hilfe der Sprache kann er seine Gedanken auch anderen Menschen mitteilen. Wie konnte sich dieser wunderbare Körper des Menschen entwickeln? Wie kam es zu diesem überragenden Geist des Menschen?

f) Das Universum

Zu ehrfürchtigem Staunen zwingt uns schließlich auch das Universum: Millionen von Sonnensystemen, Milliarden von Sternen, die sich alle seit undenklichen Zeiten auf exakten Bahnen bewegen. Es braucht gigantische Fernrohre, um einen kleinen Blick in die unendlichen weiten des Weltalls zu werfen. Es braucht höhere Mathematik, um die Bahnen der Himmelskörper zu berechnen. Woher kommt dieses Weltall, das vor ungefähr 8 Milliarden Jahren entstanden ist! Woher kommen diese Gesetze, die wir erst langsam begreifen?

g) Ein kosmischer Stufenbau

Wenn wir alle diese Dinge und Vorgänge in der Natur und im Kosmos betrachten, so stellen wir fest, dass sie von einer wunderbaren Ordnung bestimmt sind. In allen Bereichen der Natur beobachten wir das Wirken von spezifischen Gesetzen, die die physikalischen, chemischen und organischen Vorgänge steuern. Wir entdecken dann auch, dass die gesamte Natur einen Stufenbau bildet, der von den Atomen über die Moleküle, Zellen, Pflanzen, Tiere bis zum Menschen reicht. Wir erkennen schließlich, dass die ganze Welt auf eine planetarische Einheit angelegt ist: Die einzelnen anorganischen und organischen Bereiche der Natur bilden miteinander den Natur-Haushalt der Erde; die einzelnen Menschen, Völker und Rassen bilden miteinander die Menschheit. Und auch die Erde als ganze ist ein Teil von einem Sonnensystem, und dieses Sonnensystem ist wieder ein Teil von einer Galaxie...

h) Innerweltliche Erklärungen reichen nicht aus

Wir können also feststellen, dass der gesamte Kosmos eine zielgerichtete Evolution durchgemacht hat und auf eine universale Einheit zustrebt. Es stellt sich nun die Frage, ob diese Evolution und diese kosmische Synthese sich nur innerweltlich erklären lässt. Es gibt sicher innerweltliche Faktoren, die zur Evolution beigetragen haben. Es besteht kein Zweifel, dass es bei der Entwicklung im organischen Bereich die Faktoren Mutation, Adaptation, Selektion und Reproduktion - also Faktoren wie zufällige Veränderungen, Anpassung an die Umwelt, Auswahl der tüchtigsten Organismen und Vererbung von neuen Eigenschaften gegeben hat. Aber die Frage ist, ob diese Faktoren ausreichen. Es gibt bei dieser Evolution noch eine Menge offener Fragen: Woher kommt das Universum, das vor 8 Milliarden begonnen hat? Woher kommen die intelligenten Naturgesetze, die erst eine Evolution ermöglichen? Ist es möglich, dass die Evolution durch lauter positive Zufälle erklärt werden kann? Woher kommt die Vererbungsfähigkeit, die ja schon vor der Evolution gegeben sein muss? Und vor allem: Wie kann sich aus etwas Niedererem etwas Höheres entwickeln, wenn jede Wirkung immer eine entsprechende Ursache voraussetzt? (Ist es wirklich denkbar, dass sich aus den ursprünglichen kosmischen Gasen (Wasserstoff und Helium) allein durch eine zufällige Evolution ein Adlerauge mit seiner genialen Optik, ein menschliches Gehirn mit seinen millionenfachen Vernetzungen und der menschliche Geist mit seinen abstrakten und kreativen Fähigkeiten entwickelt hat?)

Wir müssen uns auch die Frage stellen, wie dieser zielgerichtete Plan, der der Evolution offensichtlich zugrunde liegt, sich auf rein materielle und mechanische Ursachen zurückgeführt werden kann. Alle diese Kräfte reichen nicht aus, um die vorausschauende und universale Planung zu erklären, die von Anfang an die Entwicklung des Kosmos bestimmt haben muss. Alle diese Kräfte reichen nicht aus, um die gesamte Entwicklung zu erklären, bei der bereits die ersten Schritte so gesetzt wurden, dass sie auf höhere Stufen der Entwicklung ausgerichtet waren. Eine solche vorausschauende, universale und aufbauende Entwicklung des Kosmos setzt eine planende Instanz voraus, die bereits vor dem Kosmos und der Zeit existiert hat. Sie verlangt dann auch eine Instanz, die über eine unendliche Vernunft und über einen allmächtigen Willen verfügt.

j) Das Zeugnis großer Naturwissenschaftler

Die tiefen Einblicke in die genialen Gesetzmäßigkeiten und Systeme der Natur haben viele große Naturwissenschaftler der letzten Jahrzehnte zur Überzeugung gelangen lassen, dass es einen Gott geben muss, der die Welt erschaffen hat. So haben z. B. Guglielmo Marconi, der Entdecker der Radiowellen, Otto Hahn, auf den die erste Atomspaltung zurückgeht, Werner Heisenberg, der die Unschärferelation formuliert hat; Wernher von Braun, der die V 2 Raketen entwickelt und später die erste Mondrakete gebaut hat; Friedrich von Weizsäcker, einer der Väter der modernen Physik; Andrej Sacharow, der Vater der russischen Atombombe, und John Eccles, der große Gehirnforscher, darauf hingewiesen, dass es zur Erklärung der Welt einen Schöpfergott braucht. Ein bekannter Arzt meinte sogar, es brauche "eine viel größere Glaubenskraft, um an diesen blinden Zufall zu glauben, als für den Glauben an Gott den Schöpfer..." (Siegfried Ernst)

 

Last changed: 07.11.2010 at 17:53

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