Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Das katholische Glaubensbekenntnis 13

Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010
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9) NICHT-CHRISTLICHE LEHREN

Die Aussagen des Schöpfungsberichts werden heute durch verschiedene nicht-christliche Lehren vielfach in Frage gestellt. Diese nicht-christlichen Lehren dringen auch zunehmend in die christliche Theologie ein.

a) Der göttliche Urgrund

Wir erleben heute eine zunehmende Verdrängung des Schöpfergottes und der Schöpfung. Die neuheidnischen Lehren der Esoterik und der Grünen, aber auch esoterisch angehauchte christliche Theologen sprechen nicht mehr von Gott als dem Schöpfer, sondern nur mehr von Gott als dem "Urgrund". Gott wird nicht mehr als transzendentes Wesen aufgefasst, das die Natur übersteigt und schon vor der Schöpfung existiert hat. Gott ist auch nicht mehr der allmächtige Vater, der die Welt aus dem Nichts erschaffen hat. Gott ist vielmehr der  "Urgrund", der allem zugrunde liegt, er ist der "Ozean", aus dem alles hervorgeht und in den alles zurückkehrt, er ist die "Urenergie", die gleichzeitig Geist und Materie ist und sich als Kosmos und Natur manifestiert. Dieser göttliche Urgrund ist weder ein personales Wesen noch ein Vater, er ist auch kein Du, er ist nur noch das undefinierbare Göttliche.

b) Die göttliche Natur

Wenn Gott der Urgrund ist, aus dem alles hervorgeht, dann bedeutet das, dass die Natur selbst etwas Göttliches ist. Die Vertreter esoterischen Weltanschauung betrachten daher die Natur als eine Manifestation des Göttlichen, die Grünen bezeichnen deshalb die Natur als "göttliche Mutter". Die Esoteriker und die Grünen glauben deshalb auch an die göttlichen Kräfte des Kosmos und der Natur.

c) Der göttliche Mensch

Wenn Gott der Urgrund ist, aus dem alles hervorgeht, dann ist auch der Mensch ein göttliches Wesen. Die Esoteriker und Grünen betrachten sich deshalb als einen Teil des göttlichen Urgrunds und der göttlichen Natur. Mit Hilfe von verschiedenen Psychotechniken versuchen sie die göttlichen Kräfte des Kosmos zu nutzen, um ihr göttliches Wesen zu entfalten.

d 1) Die autonome Welt

Wir können dann auch beobachten, wie sich heute zunehmend ein liberales Denken breit macht, das die Welt als eine völlig autonome Größe betrachtet. Das hat zur Folge, dass die Natur nicht mehr als eine Schöpfung Gottes respektiert wird, die von der Ordnung und den Gesetzen Gottes getragen wird. Ein solches Denken birgt die Gefahr in sich, dass es zu einem autonomen Gebrauch bzw. Missbrauch der Natur kommt, der in einer hemmungslosen Ausbeutung und in einer willkürlichen Manipulation der Natur (z. B. in der Gen-Technik) seinen Ausdruck findet.

d 2) Der autonome Mensch

Dieses liberale Denken führt aber auch dazu, dass der Mensch nicht mehr ein als ein Geschöpf Gottes gesehen wird, das bestimmten Gesetzen des Schöpfers verpflichtet ist. Der Mensch betrachtet sich als ein autonomes Wesen, das selbst die Gesetze seines Menschseins festlegen kann. Dieser Mensch ist dann selbst das Maß aller Dinge, das Ziel dieses Menschen ist die autonome Selbstverwirklichung.

e) Kein Sündenfall

Weiter können wir beobachten, wie auch der Glaube an den Sündenfall und an die Erbsünde verloren geht. Verschiedene Theologen betrachten die Erbsünde nicht mehr als ein wirkliches Ereignis am Beginn der Menschheitsgeschichte. Sie sehen in der Erbsünde nur mehr ein "Theologúmenon", also eine theologische Konstruktion, die als Erklärung für das Böse dienen soll. Wenn aber der Sündenfall kein wirkliches Ereignis war, dann wird aus dem Bösen sehr bald nur noch eine menschliche Schwäche, ein unvollendeter Lernprozess, ein Mangel an Information und Bildung. Damit wird aber das Böse und auch der Böse, der nach wie vor als Versucher wirkt, nicht mehr erkannt. Es gibt dann sehr bald keine Sündhaftigkeit und damit auch keine Erlösungsbedürftigkeit des Menschen mehr. Es wird dann nicht mehr gegen das Böse und den Bösen angekämpft und gerade damit verfällt der Mensch zunehmend dem Bösen.

Wir sehen also, zu welchen schwerwiegenden Folgen die Missachtung der Lehre von der Schöpfung führt. Wenn der biblische Schöpfungsbericht nicht mehr ernst genommen wird, dann wird dadurch das Verständnis von Gott, das Verständnis der geistigen Welt, der Natur, des Menschen und des Bösen völlig durcheinandergebracht. Wir sollten uns deshalb die Mühe machen, über diesen Glaubensartikel von Gott dem Schöpfer, von der Natur als Schöpfung und dem Menschen als Geschöpf gründlich nachzudenken. Wenn wir im Hinblick auf diese Punkte eine klare Vorstellung haben, dann stimmt unser Gottesbild, aber auch unser Natur- und Menschenbild.

 

Last changed: 07.11.2010 at 17:39

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