Lehre der Kirche
Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.
Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?
Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie schon immer interessiert hat.
Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!
Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:
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auch wenn nicht eigens verzeichnet!
Ihr kirchlich.net Team
Das katholische Glaubensbekenntnis 23 |
Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010 |
VIII DIE HERKUNFT JESU
Wir haben aus der Heiligen Schrift erfahren, dass Jesus nicht auf eine gewöhnliche Weise Mensch geworden ist. Jesus wurde vielmehr durch den Heiligen Geist empfangen und von der Jungfrau Maria geboren. Wenn aber Jesus vom Heiligen Geist empfangen und von der Jungfrau Maria geboren wurde, dann muss er zwei Naturen haben, nämlich eine göttliche und eine menschliche. Er ist dann Gott und Mensch zugleich.
1) DIE PRÄEXISTENZ JESU
In diesem Zusammenhang stellt sich wiederum eine schwierige Frage: Wenn Jesus Christus nicht nur eine menschliche, sondern auch eine göttliche Natur hat, kann er nicht erst seit seiner Menschwerdung existieren. Er hätte nämlich sonst als Gott einen Anfang und wäre damit nicht Gott. Wenn also Jesus Christus wirklich eine göttliche Natur hat und damit Gott ist, dann muss er schon seit ewig existieren. Christus muss dann bereits vor seiner Menschwerdung als Gott existiert haben.
2) IM ANFANG WAR DAS WORT
Auf diese schwierige Frage nach der Präexistenz Jesu (= Existenz Jesu vor seiner Menschwerdung) gibt uns der Evangelist Johannes eine sehr tiefgründige Antwort: Im berühmten Prolog (= Vorwort, Einleitung) seines Evangeliums schreibt der Apostel: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott." (Joh 1,1) Johannes nennt hier Christus das "Wort" und bringt damit zum Ausdruck, dass Christus im Anfang wie ein noch unausgesprochenes Wort im Geist Gottes war. Der Evangelist hebt dabei hervor, dass das Wort, also Christus, am Anfang schon da war. Das bedeutet aber, dass Christus bereits vor allen geschaffenen Dingen existiert hat. Christus hat damit bereits vor dem Anfang der Schöpfung bei Gott existiert und ist damit ewig.
Doch dann kam es zur Menschwerdung Jesu, die Johannes wieder auf seine Weise beschreibt: "Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt..." (Joh 1,14) Christus trat nun aus dem Vater heraus, wie ein Wort aus dem Geist hervorgeht. Auf diese Weise wurde Christus auch das Wort Gottes, durch das sich Gott den Menschen mitteilte und offenbarte.
3) JESUS IST VOM HIMMEL HERABGESTIEGEN
In einem Gespräch mit dem Pharisäer Nikodemus hat Jesus selbst darauf hingewiesen, dass er bereits vor seiner Menschwerdung existiert hat: Jesus sprach von sich selbst als dem Menschensohn, der "vom Himmel herabgestiegen ist" (Joh 3,13). Mit diesen Worten gab Jesus zu verstehen, dass er schon vor seiner Menschwerdung im Himmel existiert hat. Jesus sagte dann auch, dass ihn Gott als seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt habe, um die Welt zu retten (vgl. Joh 3,16-18). Auch aus dieser Aussage geht hervor, dass Christus schon vor seiner Menschwerdung bei Gott war und dann von Gott mit einem besonderen Auftrag in die Welt gesandt wurde. Jesus wies mit diesen Worten aber auch darauf hin, dass er der einzige Sohn Gottes ist und direkt von Gott kommt: Christus ist also unmittelbar aus Gott hervorgegangen und hat daher dieselbe Natur und das gleiche Wesen wie Gott Vater.
4) JESUS WAR GOTT GLEICH
Auch der Apostel Paulus hat bei seinen Unterweisungen auf die vorweltliche Existenz von Jesus Christus hingewiesen. In seinem Brief an die Philipper lesen wir folgende Zeilen: "Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde ein Sklave und den Menschen gleich." (Phil 2,6-7) Auch Paulus spricht also davon, dass Christus schon vor seiner Menschwerdung Gott war und dann seine göttliche Herrlichkeit verlassen hat, um Mensch zu werden.
5) GEZEUGT, NICHT GESCHAFFEN
Nach dieser kurzen Betrachtung einiger Bibelstellen aus dem Neuen Testament verstehen wir nun auch die wichtigen Glaubenssätze, die im großen Glaubensbekenntnis über Jesus Christus als den eingeborenen Sohn Gottes stehen. Im großen Glaubensbekenntnis heißt es: "Ich glaube an ... Jesus Christus, Gottes einziggeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit, Gott von Gott, Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, wesensgleich dem Vater..."
Last changed: 07.11.2010 at 17:09
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