Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Das katholische Glaubensbekenntnis 28

Posted by pm (stemes) on 06.11.2010
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6) DIE BERGPREDIGT ALS ALTERNATIVE

Die von Jesus in der "Bergpredigt" vorgeschlagenen Haltungen sind ein Alternativ-Programm für unsere Zeit. Sie sind das Gegenteil von jenen Haltungen, die heute in der Gesellschaft vorherrschen: Die Demut wendet sich gegen den Stolz, das Mitleid gegen die Gleichgültigkeit, die Sanftmut gegen die Gewalt, die Gerechtigkeit gegen die eigenen Interessen, die Barmherzigkeit gegen die Hartherzigkeit, die Reinheit des Herzens gegen die destruktiven Gefühle, der Einsatz für den Frieden gegen die ständigen Konflikte, die Bewährung in der Prüfung gegen den Opportunismus, die Ehrfurcht gegen Spott und Zorn, die Treue gegen Ehebruch und Scheidung, die Diskretion gegen die Verurteilung, das einfache Leben gegen den Materialismus und Konsumismus, die Gewaltlosigkeit gegen die Rache, die Feindesliebe gegen die Vernichtung der Feinde. Dieses Alternativ-Programm ist eine regelrechte Revolution! Es ist der einzige Weg, um aus dem unheimlichen Chaos herauszukommen, welches durch die sündhaften Verhaltensweisen der vergangenen Jahrhunderte entstanden ist. Es ist die einzige Chance, um die apokalyptischen Gefahren unseres Atomzeitalters zu überwinden.

7) DIE FRÖMMIGKEIT DES HERZENS

Jesus ruft uns dann auch zu einer echten Frömmigkeit auf. Er lehnt jede Art von Scheinheiligkeit und lauer Glaubenspraxis ab (vgl. Lk 11,37- 44; 18,9-14; Offb 3,15-16). Er will, dass wir den Glauben mit der rechten Gesinnung und mit ganzem Einsatz praktizieren.

a) Die guten Werke (Mt 25,35-46; 6,1-4)

Jesus sagt uns, dass eine echte Frömmigkeit gute Werke verlangt. In seiner Botschaft vom Jüngsten Gericht (vgl. Mt 25,35-46) weist er darauf hin, dass die guten Werke über das ewige Heil des Menschen entscheiden. Die guten Werke sind also neben dem Glauben die unbedingte Voraussetzung für den Eintritt in das Reich Gottes. Ein Glaube ohne Werke wäre tot! (Vgl. Jak 2,17) Damit die Werke aber einen Wert vor Gott haben, ist es notwendig, sie in der rechten Absicht zu tun. Jesus macht uns darauf aufmerksam, dass ein gutes Werk nur dann einen Wert vor Gott hat, wenn es aus Liebe getan wird (vgl. Mt 6,1-4). So hängt also der geistliche Wert eines Almosens davon ab, ob wir es aus Liebe zu Gott und dem Nächsten geben. Wenn wir ein Almosen aber nur deshalb geben, damit wir von den anderen gesehen und gelobt werden, dann hat dieses Almosen vor Gott keinen Wert mehr. Da ein solches Almosen nicht ein Ausdruck der liebe, sondern der eigenen Interessen und des Prestiges ist, wird es von Gott sogar abgelehnt.

Gerade in unserer Zeit wird uns bewusst, wie wichtig die innere Gesinnung für das Verrichten von guten Werken ist. Wir stellen fest, dass nur die echte Liebe zum Nächsten einen Menschen dazu befähigt, in großzügiger Weise zu helfen. Wo aber diese Liebe zum Nächsten fehlt, da fehlt auch die Bereitschaft zu helfen. Da wird der Mensch in egoistisch-materialistischer Weise auf seinen Gütern sitzen und nichts davon hergeben! Wir brauchen heute mehr denn je eine echte Liebe zu den Menschen in Not. Das Elend ist in weiten Teilen der Welt so groß, dass wir nur mit neuen Dimensionen der Nächstenliebe die anstehenden Probleme bewä1tigen können. (Derzeit besitzen 20 Prozent der Weltbevölkerung 80 Prozent der Güter, und 80 Prozent der Weltbevölkerung müssen sich mit 20 Prozent der Güter begnügen!) In unserer Zeit genügt ein Almosen aus unserem Überfluss nicht mehr, heute müssen wir ein Stück von unserer Substanz hergeben. Mutter Teresa sagt, dass wir heute "lieben müssen, bis es wehtut!"

b) Das Gebet (Lk 11,9-13; Mt 6,5-13; Lk 21,34-36)

Zu einer echten Frömmigkeit gehört auch das rechte Gebet. Das Gebet ist die persönliche geistliche Beziehung des Menschen zu Gott. Mit dem Gebet steht und fällt das ganze Glaubensleben! Jesus fordert uns auf, dass wir uns mit allen Anliegen und Sorgen vertrauensvoll an Gott wenden sollen: "Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn "wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet; oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten." (Lk 11,9-13) Und ein anderes Mal sagt Jesus: "Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern? Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen." (Lk 18,7-8)

Jesus weist allerdings auch beim Gebet auf die Bedeutung der rechten Gesinnung hin. Das Gebet darf nicht dazu missbraucht werden, um von den anderen gesehen und bewundert zu werden! Um dieser Versuchung zu entgehen, ist es besser, im Verborgenen zu beten (vgl. Mt 6,5-6). Jesus wendet sich aber auch gegen jene Menschen, die ihre Gebete ohne innere Anteilnahme herunterleiern (vgl. Mt 6,7-8). Das Gebet soll von Herzen kommen und muss mit innerer Andacht verrichtet werden!

Schließlich lehrt uns Jesus an Hand des "Vater unser" die rechte Rangordnung beim Beten: Zuerst sollen wir Gott loben und für das Kommen seines Reiches sowie für die Erfüllung seines Willens bitten; dann erst soll das Gebet für unsere Bedürfnisse folgen: Für das tägliche Brot, die Vergebung unserer Sünden und schließlich für den Schutz in der Versuchung und die Erlösung vom Bösen (vgl. Mt 6,9-13). Wenn wir diese Rangordnung beim Beten beachten, dann wissen wir auch im Leben um die rechte Rangordnung der Werte.

Die Bedeutung des richtigen Betens wird uns in der heutigen Zeit mehr denn je bewusst. Nur der innerlich betende Mensch hat heutzutage noch die Kraft, dem Sog einer neuheidnischen Welt zu widerstehen. Die reine Diesseitigkeit des modernen Lebens und die liberale Moral würden uns unweigerlich vom Glauben entfernen, wenn wir nicht immer wieder durch das persönliche Gespräch mit Gott an unsere  Bestimmung und an die Werte der christlichen Moral erinnert würden. Aber auch das verlockende Angebot von neuen religiösen Lehren würde uns verwirren, wenn wir nicht durch das beständige Gebet die Geister unterscheiden könnten. Das Gebet lässt uns wachsam sein und nicht in Versuchung fallen. Jesus sagt gerade den Menschen unserer Zeit: "Nehmt euch in acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, wie eine Falle; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt." Lk 21,34-36)

c) Das Fasten (Mt 6,16-18)

Jesus weist dann auch auf den rechten Gebrauch des Fastens hin. Das Fasten darf nicht so auffällig geschehen, dass alle aufmerksam werden und uns bewundern: "Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten: Wahrlich, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten." (Mt 6,16) Das Fasten hat nur dann einen Wert vor Gott, wenn es um Gottes willen geschieht! Das Fasten soll uns helfen. im Sinne Gottes zu leben. Es soll unseren Geist von den materiellen Dingen und von den sinnlichen Begierden frei machen, damit er sich leichter zu Gott erheben kann. Das Fasten soll aber auch ein Werk der Sühne sein, das wir Gott anbieten.

Auch die Bedeutung des rechten Fastens wird uns in der heutigen Zeit mehr denn je bewusst. Nur durch den freiwilligen Verzicht können wir den aggressiven Verlockungen des Materialismus und der Sinne widerstehen. Nur durch das ständig geübte "Nein!" haben wir die Kraft, dem Bösen zu widersagen. Das Fasten reinigt unseren Geist, stärkt unseren Willen und befreit uns aus der Knechtschaft vieler Laster! Das Fasten ist schließlich mit dem Gebet auch eine wirksame Waffe gegen dämonische Einflüsse (vgl. Mt 17,18-21; Mk 9,25-29). Der moderne Christ muss also das Fasten ernstnehmen. Das Fasten ist heute sogar eine unbedingte Voraussetzung für das Überleben des Christen!

Last changed: 23.01.2011 at 09:15

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