Lehre der Kirche
Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.
Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?
Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie schon immer interessiert hat.
Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!
Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:
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auch wenn nicht eigens verzeichnet!
Ihr kirchlich.net Team
Das katholische Glaubensbekenntnis 29 |
Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010 |
8) DIE FRÖMMIGKEIT FÜHRT ZUR ERNEUERUNG
Wenn wir uns heute um eine echte Frömmigkeit bemühen, dann wird es mit unserem persönlichen Christsein, aber auch mit der Kirche und der Gesellschaft wieder bergauf gehen. Die Bereitschaft zu guten Werken öffnet unsere Augen für die Not der Mitmenschen und für die sozialen Probleme in unser Gesellschaft. Wir greifen dann tatkräftig zu, um unseren bedürftigen Menschen zu helfen und bemühen uns um eine gerechtere Gesellschaft. Das inständige Gebet erfüllt unser Herz mit dem Geist Gottes und gibt uns die innere Kraft, die Wahrheit Gottes zu erkennen und das Gute zu tun. Das Fasten befreit uns von der Sklaverei der Instinkte, des Konsums und des Materialismus. Auf diese Weise werden wir mit der Gnade Gottes zu neuen Menschen. Auf diese Weise kommt es aber auch zu einer inneren und äußeren Erneuerung der Gesellschaft. Wir werden dann den Mangel an Nächstenliebe, Spiritualität und Opferbereitschaft überwinden, der die tiefste Ursache für die Krise der heutigen Christenheit und der modernen Gesellschaft ist. Die echte Frömmigkeit ist heute die einzige Chance für die Rettung des Christentums und der Welt!
9) DIE ERLÖSUNG DES MENSCHEN
Ein weiterer Schwerpunkt der Botschaft Jesu ist die Erlösung des Menschen. Jesus verkündet in mehreren Predigten, dass Gott den Menschen von Sünde und Schuld befreien will.
a) Die Barmherzigkeit Gottes
Im wunderbaren Gleichnis vom verlorenen Sohn (vgl. Lk 15,11-32) stellt er uns Gott als einen Vater vor, der bei der Rückkehr seines gefallenen und gescheiterten Sohnes von Mitleid ergriffen wird. Im Gleichnis vom verlorenen Schaf (vgl. Lk 15,4-7) sagt Jesus, dass "im Himmel mehr Freude herrscht über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben um- zukehren." (Lk 15,7) Mit diesen Gleichnissen sagt uns Jesus, dass es Gott keineswegs gleichgültig ist, wenn ein Mensch in die Irre geht. Gott leidet sogar, wenn der Mensch vom rechten Weg abkommt! Und er freut sich über alle Maßen, wenn der Mensch zu ihm zurückkehrt. Gott will also nicht, dass der Mensch verloren geht, sondern dass er gerettet wird.
b) Jesus, der Messias und Retter
Jesus verkündet dann, dass er von Gott den Auftrag erhalten hat, die Menschen zu retten. Gott hat sich aus Liebe zur Welt und zum Menschen entschlossen, seinen eigenen Sohn in die Welt zu senden: "Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde." (Joh 3,16- 17) Jesus ist also der Messias, der von Gott in die Welt gesandt wurde, um die Menschen zu retten. Damit Jesus diese Sendung Gottes erfüllen kann, muss er mit derselben Macht ausgestattet sein, wie Gott Vater. Jesus weist deshalb darauf hin, dass er dieselbe Macht hat wie Gott Vater: "Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will. Auch richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen" (Joh 5,21-22) Durch diese Aussagen gibt uns Jesus zu verstehen, dass er das gleiche Wesen und die gleiche Macht hat wie der Vater.
c) Die Bestätigung für Jesu Aussagen
Schon zur Zeit Jesu waren die Reaktionen auf diese Botschaft sehr verschieden. Während die einen Jesus als Messias annahmen (vgl. Joh 7,31-32), lehnten ihn die anderen ab und sagten zu ihm: "... du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott." (Joh 10,33) Es ist verständlich, dass der Anspruch Jesu, als Sohn Gottes und als Erlöser des Menschen anerkannt zu werden, eine echte Herausforderung für den Glauben des Menschen darstellt. Und wir verstehen deshalb auch die Frage, die die Leute an Jesus richteten: "Was tust du, damit wir es sehen und dir glauben?" (Joh 6,30) Die Menschen brauchen ein Zeichen, eine handfeste Bestätigung, um an Jesus als den Messias und als den Sohn Gottes glauben zu können!
d) Die Werke und die Schriften
Jesus bemüht sich, die Menschen davon zu überzeugen, dass er wirklich der Messias ist. Er beruft sich auf seine Wunder, die er Tag für Tag vor aller Augen wirkt (wir werden darüber noch ausführlich sprechen müssen) und sagt: "Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat." (Joh 5,36) Jesus führt auch noch einen weiteren Beweis dafür an, dass er wirklich der Messias ist: Er verweist auf das Alte Testament und auf die zahlreichen Prophezeiungen, die das Erscheinen und Wirken des Messias voraussagen, und sagt dann zu den Leuten: "Ihr forscht in den Schriften. Gerade sie legen Zeugnis von mir ab." (Joh 5,39) Und als dann Johannes der Täufer zwei Jünger zu Jesus sendet und ihn fragen lässt, ob er der Messias sei, antwortet Jesus: "Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder, und Lahme gehen; Aussätzige werden rein, und Taube hören; Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet." (Mt 11, 4-5) Jesus verweist in seiner Antwort auf zwei Prophezeiungen von Jesaia, in denen die zukünftige Erlösung und Erneuerung durch den Messias angekündigt wurde (vgl. Jes 35,5-6; 61,1), und macht dann die Jünger des Täufers darauf aufmerksam, dass diese Prophezeiungen nun in Erfüllung gehen. So sollen also die zahlreichen Werke und Zeichen, aber auch die erfüllten Prophezeiungen bestätigen, dass Jesus wirklich der Messias ist. Und es gelingt Jesus tatsächlich, viele Menschen davon zu überzeugen, dass er der von Gott gesandte Messias ist. "Aus der Menge kamen, viele Leute zum Glauben an ihn; sie sagten: Wird der Messias, wenn er kommt, mehr Zeichen tun, als dieser getan hat?" (Joh 7, 31)
e) Jesus fragt auch uns
Auch wir Menschen von heute werden von Jesus gefragt: "Ihr aber, für wen haltet ihr mich?" (Mt 16,15) Jesus will auch von uns eine Antwort und eine Entscheidung! Aber wir moderne Menschen tun uns nicht weniger schwer an ihn zu glauben, als die Menschen von damals. Auch wir müssen die verschiedenen Zeichen und Wunder in Betracht ziehen, die Jesus gewirkt hat, um sein wahres Wesen zu erkennen. Wir werden uns deshalb in mehreren Kapiteln mit den außergewöhnlichen Werken Jesu befassen müssen, damit wir seiner Botschaft glauben können, dass er der Sohn Gottes und unser Erlöser ist.
Last changed: 07.11.2010 at 16:55
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