Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Das katholische Glaubensbekenntnis 33

Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010
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X  DIE WUNDER JESU

Wir haben bei unserer Betrachtung der Gestalt Jesu bereits mehrmals erfahren, dass sich Jesus als der Messias und als der Sohn Gottes ausgegeben hat. Dabei hat Jesus darauf hingewiesen, dass seine außerordentlichen Werke eine Bestätigung dafür sind, dass er wirklich der Messias und der Sohn Gottes ist. In den folgenden Kapiteln werden wir uns nun in vertiefter Weise den verschiedenen Zeichen und Wundern zuwenden, die Jesus gewirkt hat. Es interessiert uns zu wissen, ob diese über-natürlichen Zeichen und Taten Jesu tatsächlich stattgefunden haben. Wenn Jesus nämlich solche übernatürliche Zeichen wirken konnte, dann muss er tatsächlich über eine über-natürliche Macht verfügen. Dann wäre das eine glaubwürdige Bestätigung für seine über-natürliche Sendung und sein über-natürliches Wesen.

1) DIE BERICHTE VON WUNDERN

Wenn wir das Neue Testament aufmerksam durchlesen, können wir feststellen, dass an vielen Stellen von den Wundern die Rede ist, die Jesus bei verschiedensten Gelegenheiten gewirkt hat. Diese Wunder Jesu lassen sich in drei Gruppen einteilen:

a) Heilungswunder

Eine erste Gruppe von Wundern betrifft die verschiedenen Heilungen, die durch Jesus Christus gewirkt wurden. Das Neue Testament erzählt, dass Jesus Blinde (vgl. Mt 9,27-31), Taubstumme (vgl. Mk 7,31-37), Gelähmte (vgl. Mk 2,1-12) und Leprakranke (Mt 8,1-4) geheilt hat.

b) Naturwunder

Eine zweite Gruppe umfasst die verschiedenen Naturwunder Jesu. Das Neue Testament berichtet, dass Jesus Wasser in Wein verwandelt (vgl. Joh 2,1-11) und Brot und Fische vermehrt hat (vgl. Mt 14,13-21). Es teilt uns aber auch mit, dass Jesus über den See Gennesaret gegangen ist (vgl. Mt 14,22-33) und auch einen Seesturm beruhigt hat (vgl. Mt 8,23-27).

c) Totenerweckungen

Eine dritte Gruppe von Wundern bilden schließlich die Totenerweckungen durch Jesus. Das Neue Testament nennt mehrere Personen, die von Jesus vom Tod auferweckt worden sind: Die Tochter des Synagogenvorstehers Jairus (vgl. Mk 5,21-24; 35-43) , den Sohn einer Witwe aus Nain (vgl. Lk 7,11-16) und Lazarus, den Bruder von Martha und Maria aus Bethanien (vgl. Joh 11,1-44).

2) DIE KRITIK AN DEN WUNDERN

Es ist verständlich, dass die Wunder Jesu immer wieder angezweifelt und in Frage gestellt wurden. Die Wunder Jesu standen von Anfang an im Kreuzfeuer der Kritik. Bereits in der Antike haben bedeutende heidnische Denker die Wunder Jesu in Frage gestellt (Celsus, Porphyrius). Mit Beginn der Aufklärung (17./18. Jh.) setzt dann eine ständige Kritik an den Wundern ein, die bis in unsere Zeit andauert (vgl. Voltaire, Reimarus, Schleiermacher, Strauß, B. Bauer, Harnack, Renan, Engels, Loisy, Bultmann, Robinson, Altizer, De Rosa, Drewermann usw.) Die neuzeitlichen und modernen Kritiker haben die Wunder hauptsächlich aus zwei Gründen abgelehnt: Sie lehrten, dass sich die Wunder nicht mit der Vernunft erklären lassen und daher wissenschaftlich nicht bewiesen werden können; sie lehrten weiter, dass die Wunder gegen die Naturgesetze verstoßen und daher unmöglich sind. Diese Philosophen und Theologen haben dann versucht, die Wunder auf ihre Art zu interpretieren und wissenschaftlich zu erklären.

a) Die Wunder sind Mythen

Ein großer Teil der Kritiker deutete die Wunder als reine Mythen. Diese Mythen sollten dazu dienen, Jesus als den Messias und als den Sohn Gottes zu bestätigen. Da es sich aber nur um fromme Legenden handelt, denen keine realen Fakten zugrunde liegen, seien die Berichte über die Wunder Jesu nicht als reale Ereignisse zu betrachten.

b) Die Wunder sind natürliche Ereignisse

Viele Kritiker versuchten, die  verschiedenen Wunder als natürliche Ereignisse zu erklären. Diese "Wunder" seien aufgrund besonderer äußerer Umstände oder durch psychologische Einwirkungen zustande gekommen. Diese angeblichen Wunder sind also rein natürliche Ereignisse und lassen sich auf natürliche und menschliche Kräfte zurückführen.

Wenn wir nun diese Erklärungen der Wunder an Hand der neutestamentlichen Berichte überdenken, so müssen wir sagen, dass sie nicht befriedigen und überzeugen können. Die Wunder werden im Neuen Testament viel zu konkret und detailliert geschildert, als dass sie einfach als Mythen gedeutet werden könnten. Diese wunderbaren Ereignisse sind in den meisten Fällen aber auch zu außergewöhnlich, als dass man sie einfach natürlich erklären könnte. Wir sind daher genötigt, uns mit der Frage auseinander zu setzen, ob es Wunder gibt und ob Jesus Wunder gewirkt hat.

Last changed: 07.11.2010 at 16:49

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