Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

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Das katholische Glaubensbekenntnis 36

Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010
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XI  DIE DÄMONENAUSTREIBUNGEN JESU

Im Neuen Testament berichten uns mehrere Stellen über den Kampf Jesu gegen Satan und die Dämonen. Die Evangelisten berichten uns, wie Jesus bei verschiedenen Gelegenheiten mit einem kurzen Befehl die Dämonen austreibt. Auch in diesem Fall geht es um eine übernatürliche Macht Jesu, die auf seine göttliche Sendung und sein göttliches Wesen hinweist. Und wieder müssen wir uns die Frage stellen, ob diese Berichte glaubwürdig sind.

1 ) DIE BERICHTE ÜBER SATAN UND DIE DÄMONEN

Wir wollen zunächst mit einigen Berichten aus dem Neuen Testament beginnen, in denen von Jesus und seinem Kampf gegen Satan und die Dämonen die Rede ist.

a) Jesus und Satan

Die Evangelien schildern uns  die Auseinandersetzung zwischen Jesus und Satan in der Wüste (vgl. Mt 4,1-11; Lk 4,1-13). Satan trat dabei als der Gegenspieler Jesu in Erscheinung und setzte Jesus mit mehreren Versuchungen zu, um ihn von seiner messianischen Sendung abzubringen. Schließlich wollte er Jesus dazu bewegen, sich vor ihm niederzuwerfen und ihn anzubeten. Jesus aber wies Satan in die Schranken und sagte: "Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: 'Vor dem Herrn., deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen'" (Mt 4,10). Später nannte Jesus Satan den "Vater der Lüge" (Joh 8,44), den "Mörder von Anbeginn" (Joh 8,44) und den "Herrscher der Welt" (Joh 14,30). Er warnte auch seine Jünger mit den Worten: "... der Satan hat verlangt, dass er euch wie Weizen sieben darf" (Lk 22,31). Schließlich brachte Jesus auch klar zum Ausdruck, dass das eigentliche Ziel seiner Sendung die Überwindung der Herrschaft Satans sei: "Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt, (die unter Satans Herrschaft steht); jetzt wird der Herrscher dieser Welt (= Satan) hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich über der Erde erhöht (= am Kreuz) bin, werde alle an mich ziehen (= erlösen)" (Joh 12,31-32).

b) Die Dämonenaustreibungen Jesu

Im Neuen Testament wird an nicht weniger als 17 Stellen von Dämonenaustreibungen durch Jesus berichtet. Besonders beeindruckend sind die Berichte von den Dämonenaustreibungen in Kafarnaum (vgl. Mk 1,23-28) und in Gerasa (vgl. Mk 5,1-20); aber auch die Heilung eines besessenen Jungen (vgl. Mk 9,14-28) und die Befreiung Maria Magdalenas von sieben Dämonen (vgl. Lk 8,2) zeigen, dass Jesus immer wieder Menschen von Dämonen befreit hat. Die Befreiung von Menschen von den Dämonen war offensichtlich ein wichtiger Teil seiner Sendung.

c) Der Auftrag Jesu an die Jünger

Das Neue Testament berichtet schließlich auch, dass Jesus seinen Jüngern die Vollmacht und den Auftrag gegeben hat, Dämonen auszutreiben (vgl. Lk 9,1). Und als diese dann auszogen, um das Reich Gottes zu verkünden, gelang es ihnen tatsächlich, im Namen und mit der Kraft Jesu die Dämonen auszutreiben (vgl. Lk 10,17). Nur in manchen Fällen waren sie aufgrund ihrer Kleingläubigkeit nicht imstande, die Menschen von den Dämonen zu befreien (vgl. Mk 9,28-29). Jesus hat schließlich auch angekündigt, dass die Jünger in Zukunft in seinem Namen Dämonen austreiben würden (vgl. Mk 16,17).

2) DIE KRITIK AN DEN BERICHTEN

Auch die Berichte über Satan und die Dämonen wurden von verschiedensten Kritikern in Frage gestellt. Ab der Aufklärung (17./18. Jh. ) wurde der Glaube an den Teufel und die Dämonen weitgehend abgelehnt. Die aufgeklärten Denker glaubten nicht mehr an die Existenz von Geistwesen und bezeichneten das Ganze als einen Aberglauben. Diese Ansicht wird auch heute von vielen Menschen vertreten. Aber auch manche Theologen interpretieren den Teufel und die Dämonenaustreibungen auf ihre Weise.

a) Der Teufel ist nur eine Personifizierung des Bösen

Einige Theologen vertreten die Ansicht, dass mit dem biblischen Begriff "Teufel" kein personales Geistwesen gemeint sei; es handle sich dabei nur um eine literarische Personifizierung für das Böse. Es gibt also in Wirklichkeit nicht den Bösen, d. h. den Teufel, sondern nur das Böse. Auf diese Weise kommt es aber in der Theologie zunehmend zum "Abschied vom Teufel" (Haag).

b) Die Besessenheit ist nur eine Krankheit

Diese Theologen behaupten dann auch, dass es sich bei der Besessenheit, von der in der Bibel die Rede ist, in Wirklichkeit nur um Krankheiten handle. Die Besessenheit müsse nämlich als epileptischer Anfall, als Mondsüchtigkeit, als geistige Verwirrung usw. verstanden werden. Nach Meinung dieser Theologen hätte Jesus damals nicht wissen können, dass er es bei den verschiedenen Fällen von "Besessenheit" nur mit Krankheiten zu tun hatte.

Auch dieses Mal entsteht der Verdacht, dass es sich diese Theologen etwas zu einfach gemacht haben. Die Berichte im Neuen Testament erwecken nicht den Eindruck, dass es sich bei Satan nur um eine literarische Personifizierung des Bösen handelt. Die Evangelisten Matthäus und Lukas sprechen hier unmissverständlich von einem personalen Wesen. Sie meinen hier offensichtlich nicht das Böse, sondern den Bösen. Aber auch die Stellen von den Dämonenaustreibungen lassen sich nicht in der genannten Weise umdeuten. Die geschilderte Vorgangsweise Jesu ist doch eine ganz andere als bei den Heilungen. Jesus wendet sich an Geistwesen und gibt diesen Befehle. Es ist schwer einzusehen, wie durch Befehle an Geist- wesen Epilepsie, Mondsüchtigkeit, geistige Verwirrungen usw. geheilt werden sollen. Es sei schließlich noch darauf hingewiesen, dass es im Neuen Testament ausdrücklich heißt, dass Jesus Krankheiten geheilt und Dämonen ausgetrieben hat (vgl. Mk 1,34). Diese wiederholten Berichte, die vom Kampf Jesu gegen Satan und die Dämonen künden, sind doch zu wichtig, als dass sie von bestimmten Theologen auf so fadenscheinige Weise umgedeutet und verfälscht werden dürfen. Es wird daher gut sein, wenn wir uns mit dieser Thematik etwas gründlicher auseinandersetzen.

Last changed: 07.11.2010 at 12:54

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