Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Das katholische Glaubensbekenntnis 38

Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010
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4) DIE DÄMONENAUSTREIBUNGEN JESU

Wir wollen uns nun der Frage zuwenden, ob Jesus Dämonen ausgetrieben hat. Auch in diesem Fall haben wir das gleiche Problem wie bei den Wundern: Es trennen uns fast 2000 Jahre von den damaligen Ereignissen, sodass eine direkte Oberprüfung der Dämonenaustreibungen Jesu nicht möglich ist. Dennoch sprechen auch dieses Mal ähnliche Gründe für die Glaubwürdigkeit der biblischen Berichte.

a) Die vielen Augenzeugen

Die Dämonenaustreibung in Kafarnaum

Die erste Dämonenaustreibung, von der das Neue Testament berichtet, fand an einem Sabbat in der Synagoge von Kafarnaum am See Gennesaret statt (vgl. Mk 1,21-28). Nach seiner Predigt in der Synagoge traf Jesus auf einen Mann, der von einem unreinen Geist besessen war. Mit einem kurzen Befehl trieb Jesus den Dämon aus. Da diese Dämonenaustreibung nach dem Gottesdienst am Sabbat stattfand, waren wahrscheinlich viele Menschen zugegen. Diese zeigten sich vom Wirken Jesu zutiefst beeindruckt und sagten zueinander: "Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl" (Mk 1,27). Wir können uns vorstellen, dass dieses Ereignis überall weitererzählt wurde. Im Neuen Testament heißt es: "Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa" (Mk 1,28).

Die Dämonenaustreibung in Gerasa

Eine weitere aufsehenerregende Dämonenaustreibung fand im Gebiet von Gerasa östlich vom See Gennesaret statt (Mk 5,1-20). Dort begegnete Jesus einem Mann, der seit vielen Jahren besessen war. "Er kam von den Grabhöhlen, in denen er lebte. Man konnte ihn nicht bändigen, nicht einmal mit Fesseln'. Schon oft hatte man ihn an Händen und Füßen gefesselt, aber er hatte die Ketten zersprengt und die Fesseln zerrissen; niemand konnte ihn bezwingen" (Mk 5,2-4). Als Jesus sich anschickte, diesen Mann zu befreien, zeigte es sich, dass viele Dämonen in ihm waren. Diese merkten, dass Jesus sie nun zwingen würde, aus dem Mann aus- zufahren, und baten ihn verzweifelt, in eine Herde von Schweinen fahren zu dürfen, die dort an einem Berghang weidete. Denn die Dämonen zogen es vor, lieber in Schweinen zu hausen, als in die Hölle zurückzukehren! "Darauf verließen die unreinen Geister den Menschen und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte den Abhang hinab in den See." (Mk 5,13) .Auch die Kunde von dieser Dämonenaustreibung Jesu verbreitete sich in der ganzen Gegend: "Die Hirten flohen und erzählten alles in der Stadt und in den Dörfern. Darauf eilten die Leute herbei, um zu sehen, was geschehen war. Sie kamen zu Jesus und sahen bei ihm den Mann, der von den Dämonen besessen gewesen war. Er saß ordentlich gekleidet da und war wieder bei Verstand. Da fürchteten sie sich. Die, die alles gesehen hatten, berichteten ihnen, was mit dem Besessenen und den Schweinen geschehen war" (Mk 5,14-16). Der befreite Mann aber "verkündete in der ganzen Dekapolis (= Gegend der Zehn Städte östlich des Jordan), was Jesus für ihn getan hatte, und alle staunten" (Mk 5,20). So wurde diese Dämonenaustreibung Jesu sogar im Ausland bekannt! (Die Dekapolis gehörte nicht mehr zum jüdischen Territorium).

Der besessene Junge

Das Neue Testament berichtet dann noch ausführlich, wie Jesus in einen Jungen von einem unreinen Geist befreite (vgl. Mk 9,14-29). Diese Austreibung fand in Anwesenheit von einer großen Menschenmenge und von Schriftgelehrten statt (vgl. Mk 9,14) .Man brachte Jesus einen besessenen Jungen. "Sobald der Geist Jesus sah, zerrte er den Jungen hin und her, so dass er hinfiel und sich mit Schaum vor dem Mund wälzte". (Mk 9,20). "Als Jesus sah, dass die Leute zusammenliefen, drohte er dem unreinen Geist und sagte: Ich befehle dir, du stummer und tauber Geist: Verlass ihn, und kehre nicht mehr in ihn zurück! Da zerrte der Geist den Jungen hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei" (Mk 9, 25-26).

Epileptische Anfälle?

Manche Exegeten (= Bibelexperten, die die Heilige Schrift auslegen) behaupten aufgrund dieser Schriftstelle, dass es sich bei der Besessenheit in Wirklichkeit nur um epileptische Anfälle handle. Trotz mancher Symptome, die denen der Epilepsie ähnlich sind, kann es sich bei einer Besessenheit nicht einfach um Epilepsie handeln: Wenn die Reaktionen von Besessenen auf den Austreibungsbefehl Jesu bzw. des Exorzisten wirklich epileptische Anfälle wären, dann würde das bedeuten, dass ein Austreibungsbefehl Jesu bzw. ein Exorzismus zu epileptischen Anfällen führt, oder dass die epileptischen Anfälle immer genau dann erfolgen, wenn Jesus bzw. ein Exorzist in Aktion treten. Da beides aber unmöglich ist, kann es sich bei Besessenheit nicht um Epilepsie handeln. Gegen diese Annahme spricht dann auch die Überlegung, dass dann Jesus durch seine Austreibungsbefehle Krankheiten hervorrufen würde, anstatt sie zu heilen. Auch das stünde aber ganz im Widerspruch zur Ab sicht und zur Handlungsweise Jesu.

Alle diese Berichte weisen darauf hin, dass die Dämonenaustreibungen Jesu vor vielen Menschen stattfanden und sogar außerhalb von Israel bekannt waren. Es bestand also auch in diesem Fall die Möglichkeit, diese Berichte der Evangelisten durch die Befragung von Augenzeugen zu überprüfen. Und auch in diesem Fall hätten sich die Gegner gewiss zu Wort gemeldet, wenn diese Berichte nicht gestimmt hätten.

b) Die Bestätigung durch die Gegner

Wie sehr aber gerade die Dämonenaustreibungen die Gegner Jesu in Verlegenheit brachten, zeigte die Stellungnahme einiger Pharisäer nach einer Teufelsaustreibung Jesu: "Nur mit Hilfe von Beelzebul , dem Anführer der Dämonen, kann er die Dämonen austreiben" (Mt 12,24). Auch die Gegner mussten also zugeben, dass Jesus Dämonen austreiben konnte. Da sie aber nicht eingestehen wollten, dass Jesus selbst die göttliche Macht besaß, um Dämonen auszutreiben, erfanden sie eine geradezu groteske Begründung für diese Fähigkeit Jesu: Sie erklärten, dass Jesus selbst mit dem Oberteufel Beelzebul in Verbindung stand und mit dessen Hilfe die Dämonen austrieb. Aber Jesus hat diese unsinnige Behauptung auf folgende Weise widerlegt: "Wenn also der Satan den Satan austreibt, dann liegt der Satan mit sich se1bst im Streit. Wie kann sein Reich dann Bestand haben?" (Mt 12,26) Diese Episode zeigt, dass auch die Gegner Jesu die Dämonenaustreibungen sahen und sie dann auf ihre Art "erklärten". Auf jeden Fall aber haben sie damit bestätigt, dass Jesus Dämonen ausgetrieben hat.

c) Die Kraft Jesu wirkt auch heute

Die Dämonenaustreibungen Jesu werden dann auch dadurch bestätigt, dass auch heute noch im Namen und mit der Kraft Jesu Dämonen ausgetrieben werden. Bei jedem Exorzismus befiehlt der Exorzist dem Dämon im Namen Jesu, aus der besessenen Person auszufahren. Oft wehren sich die Dämonen mit ganzer Kraft und mit allen Mitteln dagegen, dass sie ausfahren müssen. Aber der Namen und die Kraft Jesu sind stärker und zwingen sie, den besessenen Menschen zu verlassen.

Wie wir sehen, gibt es also mehrere Hinweise dafür, dass Jesus tatsächlich Dämonen ausgetrieben hat: Einmal die vielen Augenzeugen, die die Dämonenaustreibungen erlebt haben; dann die Stellungnahme der Gegner, die die Teufelsaustreibungen Jesu bestätigt; und schließlich das Wirken der Kraft Jesu im Exorzismus bis in unsere heutigen Tage.

Last changed: 07.11.2010 at 12:49

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