Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

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Das katholische Glaubensbekenntnis 40

Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010
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XII  DIE ERLÖSUNG DURCH JESUS

Jesus hat uns bei verschiedenen Gelegenheiten verkündet, dass er in die Welt gekommen ist, um den Menschen die Erlösung zu bringen. Er hat dieses Ziel seiner Sendung selbst mit den Worten zum Ausdruck gebracht: "Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist" (Lk 19,10). Wir wollen uns nun fragen, auf welche Weise die Erlösung durch Jesus geschieht.

1) DIE ERLÖSUNG DURCH DIE WAHRHEIT

Der erste Schritt zur Erlösung geschieht durch die Wahrheit, die Jesus den Menschen verkündet. Jesus weist selbst auf die befreiende Wirkung der Wahrheit hin: "Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien" (Joh 8,32). Wie kann nun aber die Wahrheit den Menschen erlösen? Die Wahrheit erlöst den Menschen vor allem dadurch, dass sie ihn vom Irrtum befreit. Wie viele Menschen sind Gefangene von Irrtümern und falschen Weltanschauungen! Wie viele Menschen sind Sklaven von falschen Propheten und deren falschen Lehren! Wie viele sind aber auch Skeptiker, die an allem zweifeln, und daher keine Wahrheit und Orientierung haben! Jesus verkündet allen diesen Menschen die Wahrheit Gottes und offenbart ihnen den Plan Gottes mit dem Menschen. Er sagt dem Menschen gesagt, dass er dazu berufen ist, in das Reich Gottes einzutreten. Er erklärt ihm, wie sein moralisches Verhalten aussehen muss, damit er sein Heil und Glück erlangen kann. Er weist ihn auf die rechte Frömmigkeit hin, die es ihm ermöglicht, zu Gott zu gelangen. Er verkündet dem Menschen, dass Gott die Initiative ergriffen hat, um ihn von seinen Sünden zu erlösen. Und er sagt ihm schließlich auch, wie die Heilsgeschichte mit apokalyptischen Ereignissen und dem Jüngsten Gericht enden wird. Jesus spricht also sehr klar über die Berufung, die Moral, die Frömmigkeit, die Erlösung und das Gericht des Menschen. Gleichzeitig weist er den Menschen aber auch auf die verschiedenen Fehler und Sünden hin, die immer wieder sein Wesen und seine Bestimmung gefährden: Jesus warnt den Menschen vor Stolz, Hass, Neid, Ungerechtigkeit, Lüge, falschem Richten, Ehebruch, Trägheit, Kleingläubigkeit, Scheinheiligkeit usw. Auf diese Weise hat Jesus dem Menschen die Augen geöffnet und gleichzeitig auch seine Bosheit entlarvt. Die göttliche Wahrheit Jesu ist für alle Zeiten der absolute Maßstab für die Wahrheit und bietet auch uns die Möglichkeit, unsere eigenen Irrtümer zu erkennen und uns von ihnen loszusagen. Durch die Wahrheit Jesu haben wir aber auch die Möglichkeit, die verschiedenen Weltanschauungen auf ihre Richtigkeit zu überprüfen: Wir erkennen anhand der Wahrheit Jesu, welche Ideologien richtig und welche falsch sind.

2) DIE ERLÖSUNG DURCH DIE KRAFT ZUR UMKEHR

Jesus erlöst den Menschen auch dadurch, dass er ihm die Kraft zur Umkehr schenkt. Der Mensch braucht nämlich nach der Erkenntnis der Wahrheit bzw. nach der Einsicht eines Irrtums auch die Kraft zur Umkehr. Wie viele Menschen erkennen heute, dass sie etwas Falsches tun, aber sie haben nicht die Kraft, ihr Leben wirklich zu ändern! Wie viele Menschen merken heute, dass sie Gefangene ihrer Triebe und Süchte, ihrer Laster und Gewohnheiten sind, aber sie kommen nicht aus ihrem eigenen Gefängnis heraus! Sie haben es immer wieder versucht, aus eigener Kraft ein neues Leben zu beginnen, aber sie haben es nicht geschafft und sind gescheitert. Sie spüren, dass sie eine übernatürliche Kraft brauchen, um endlich den alten Menschen in sich zu überwinden. Diese übernatürliche Kraft aber wird ihnen von Jesus geschenkt! Jesus hat immer wieder Menschen mit seiner Kraft zu einer radikalen Umkehr befähigt: So etwa den Zöllner Zachäus (vgl. Lk 19,1-10) oder die Sünderin Maria Magdalena (vgl. Lk 7,36-50), die beide durch die Begegnung mit Jesus zu völlig neuen Menschen wurden. Aber auch in späteren Zeiten wurden unzählige Menschen durch die Kraft Jesu zu einer radikalen Erneuerung ihres Lebens befähigt und entwickelten sich so von sündigen Menschen zu großen Heiligen: So etwa Augustinus, Franz von Assisi, Ignatius von Loyola, Vinzenz von Paul, Charles de Foucauld und viele andere - sie alle erhielten von Jesus die Kraft zur Umkehr und zum Beginn eines neuen Lebens. Aber auch wir können diese Kraft zu einer radikalen oder schrittweisen Umkehr von Jesus erhalten, wenn wir uns an ihn wenden und ihn immer wieder darum bitten. Wenn wir Jesus in Demut und aus ganzem Herzen um seine Kraft bitten, dann werden auch wir zu einem neuen Leben fähig. Dann gelingt uns endlich jene innere Umkehr, die uns aus eigener Kraft nie gelungen ist. Wir kommen dann endlich heraus aus unserer Ich-Sucht, Triebhaftigkeit und Gier, wir werden dann endlich frei von unserer Angeberei, Eitelkeit, Untreue und Gleichgültigkeit. Es beginnt dann ein völlig neues Leben, das uns zu einem wahren und dauerhaften Glück in Gott führt.

3) DIE ERLÖSUNG DURCH DAS SÜHNELEIDEN JESU

Jesus hat dann den Menschen vor allem dadurch erlöst, dass er die Sünden des Menschen hinweggenommen und für seine Schuld gesühnt hat. Jesus hat also dem Menschen nicht nur die Wahrheit verkündet und die Kraft zur Umkehr gegeben; er hat ihm vor allem die erdrückende Last der Sünden abgenommen und die leichten und schweren Wunden seiner Seele geheilt. Er hat dem Menschen sogar die Sühne für seine Sünden abgenommen und an seiner Stelle die gerechte Strafe für die Sünden auf sich genommen! Durch seine Sühne kam es zur Wiedergutmachung der Sünden und damit zur Versöhnung zwischen Gott und Mensch. Über dieses Sühneleiden Jesu wollen wir nun noch etwas tiefer nachdenken.

4) DIE AUSSAGEN DER HEILIGEN SCHRIFT

Wir wollen zunächst die wichtigsten Stellen aus der Heiligen Schrift kennen lernen, die vom Sühneleiden Jesu und seiner Bedeutung für den Menschen sprechen. Ein erster Hinweis findet sich bereits im Alten Testament, wo im berühmten "Lied vom Gottesknecht" des Propheten Jesaia das Sühneleiden Jesu angekündigt wird: "Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen. Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf. Durch Haft und Gericht wurde er dahingerafft, doch wen kümmerte sein Geschick? Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten und wegen der Verbrechen seines Volkes zu Tode getroffen. Doch der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen Knecht, er rettete den, der sein Leben als Sühneopfer hingab. ... Denn er trug die Sünden von vielen und trat für die Schuldigen ein." (Jes 53,5-8; 10; 12 b) Auch im Neuen Testament finden sich mehrere Stellen, die die Bedeutung des Leidens und Sterbens Jesu klar hervorheben. So berichten die Evangelien davon, dass Jesus selbst ausdrücklich von seinem Sühneleiden für die Menschen gesprochen hat. Beim letzten Abendmahl, also unmittelbar vor seiner Passion, sagte Jesus zu den Aposteln, dass sein Leib "für euch hingegeben" (Lk 22,20) und sein Blut "zur Vergebung der Sünden" (Mt 26,29) vergossen würde. Ausdrückliche Hinweise auf den Süh-necharakter des Leidens Jesu finden sich auch in den Briefen des Apostels Paulus. Da heißt es im Brief an die Römer, dass Jesus "um unserer Sünden willen dahingegeben wurde" (Röm 4,25). Im Epheserbrief schreibt der Apostel, dass Jesus sich "für uns als Opfergabe hingegeben hat" (Eph 5,2). Im ersten Korintherbrief betont er, dass Jesus "für unsere Sünden gestorben ist" (1 Kor 15,3). Aber auch der Apostel Petrus verweist in einem seinem Briefe darauf, dass der Mensch "durch das kostbare Blut Christi" (1 Petr 1,19) losgekauft worden sei. Und schließlich sagt auch der Apostel Johannes, dass Gott "seinen Sohn als Sühneopfer für unsere Sünden gesandt hat" (1 Joh 4,11). Wir sehen also, dass es im Alten und Neuen Testament mehrere klare Hinweise auf das Sühneleiden Jesu gibt.

Last changed: 07.11.2010 at 12:47

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