Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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 auch wenn nicht eigens verzeichnet!

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Das katholische Glaubensbekenntnis 41

Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010
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5) DAS WESEN UND DIE AUSWIRKUNGEN DER SÜNDE

Um diese Aussagen der Heiligen Schrift zu verstehen, müssen wir uns zunächst darüber im klaren sein, was eigentlich eine Sünde ist: Eine Sünde ist eine  bewusste Übertretung der göttlichen Gebote. Durch die Sünde stellt sich der Mensch gegen den Willen und gegen die Ordnung Gottes. Je nach der Schwere der Sünde kommt es dadurch zu einem gestörten Verhältnis zu Gott oder sogar zu einer Trennung von Gott. Und je nach der Schwere der Sünde ladet der Mensch eine mehr oder weniger große Schuld gegenüber Gott auf sich.

6) DIE WIEDERGUTMACHUNG DER SÜNDE

Um nun diese Schuld gegenüber Gott aufzuheben, bedarf es der Wiedergutmachung. Die Gerechtigkeit Gottes verlangt, dass das sündige Verhalten ihm gegenüber in Ordnung gebracht wird. Die Gerechtigkeit Gottes erfordert, dass das Böse durch das Gute ausgeglichen oder durch eine Strafe abgebüßt wird. Viele Menschen meinen, dass Gott die Sünden auch ohne Wiedergutmachung und Buße vergeben könnte. Auf diese Weise käme es aber nie zu einer Wiederherstellung des Guten und zur Heilung des Menschen. Die Sünden würden dann zwar vergeben werden, aber ihre negativen Auswirkungen und Schäden blieben bestehen. Nur die ausgleichende Gerechtigkeit mit ihrer Strafe und Buße führt zur Wieder-gut-machung des angerichteten Schadens und damit zur Aufhebung der Sünde und Schuld. Nur durch die Aufarbeitung der Schuld kommt es zur Sanierung und Heilung des Menschen.

7) DIE STELLVERTRETENDE SÜHNE JESU

Gott hat in seiner Barmherzigkeit beschlossen, dem Menschen die gerechte Strafe für seine Sünden abzunehmen. Gott hat seinen eigenen Sohn in die Welt gesandt und ihm die Strafe für die Sünde des Menschen auferlegt. Jesus hat freiwillig die Schuld des Menschen auf sich geladen und in stellvertretender Weise für ihn gesühnt. Auf diese Weise wurde der Gerechtigkeit Gottes Genüge getan; aber auch die Barmherzigkeit Gottes kam voll zur Geltung. Vielleicht fragen sich nun einige, wie das Leiden eines einzigen Menschen die Sünden von Milliarden Menschen abbüßen kann. Das ist nur deshalb möglich, weil das Leben des Gottessohnes einen so großen Wert besitzt, dass es alle Sünden der Menschen aufwiegt.

8) DIE VERGEBUNG DER SÜNDEN

Nach dem Sühneleiden Jesu muss der Mensch im Grunde genommen nur noch bereit sein, sich von Jesus die Vergebung seiner Sünden schenken zu lassen. Jesus hat die Vergebung der Sünden in die Hände seiner Priester gelegt und diese ausdrücklich dazu bevollmächtigt: "Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt. dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert. dem ist sie verweigert" (Joh 20,23). Die Priester sind also beauftragt, dem Menschen im Namen Jesu die Sünden zu vergeben. Der Mensch muss aber auch das Seine dazu beitragen, um das Geschenk der Sündenvergebung empfangen zu können: Er muss seine Sünden bereuen und bekennen sowie die feste Absicht zur Umkehr haben. Die Wirkung der Vergebung hängt also auch von der inneren Öffnung und Bereitschaft des Menschen ab!

9) DIE LÄUTERUNG DES MENSCHEN

Der Mensch muss sich trotz der Vergebung seiner Sünden noch einer persönlichen Läuterung unterziehen, die ihn von allen negativen Auswirkungen der Sünden heilt. Die Seele des Menschen muss gewissermaßen einer "Sanierung" unterzogen werden, um wieder ihre völlige Heiligkeit zu erlangen. Aus diesem Grund kommt die Seele nach dem Tod des Menschen an den Ort der Läuterung (Purgatorium bzw. Fegfeuer), bis sie völlig gereinigt und wiederhergestellt ist. Das Fegfeuer hat gewissermaßen die Funktion eines  "Rehabilitationszentrums" für die Seele.

Zusammenfassend können wir sagen, dass die Erlösung durch Jesus in mehreren Schritten erfolgt: Jesus erlöst den Menschen durch die Wahrheit, die ihn vom Irrtum befreit; er erlöst den Menschen durch die Kraft der Gnade, die ihm die Umkehr ermöglicht, und wer erlöst ihn durch sein Sühneleiden, welches dem Menschen die Schuld abnimmt. Durch das Leiden Jesu wird das Böse der Sünde wieder-gut-gemacht und dadurch aufgehoben. Durch die Sühne Jesu wird der Gerechtigkeit Gottes Genüge getan; gleichzeitig erfährt der Mensch durch die stellvertretende Sühne Jesu auch Gottes Barmherzigkeit. Der Mensch muss sich  durch die Reue und die Bereitschaft zur Umkehr für den Empfang der Vergebung öffnen. Er muss sich aber auch einer Läuterung unterziehen, um die Schäden der Sünde in seiner Seele zu sanieren.

Last changed: 07.11.2010 at 12:43

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