Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Das katholische Glaubensbekenntnis 43

Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010
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2) DER VERLAUF DER PASSION JESU

Wir wollen nun versuchen, die wichtigsten Stationen der erschütternden Leidensgeschichte Jesu im einzelnen zu betrachten. Wir beginnen mit der Versammlung des Hohen Rates, bei der der Tod Jesu beschlossen wurde, und fahren dann mit dem Letzten Abendmahl, der Verurteilung und der Kreuzigung Jesu fort. Wir verwenden bei unseren Betrachtungen die wichtigsten Stellen aus den Evangelien, um auf diese Weise die Zeugnisse der Evangelisten unmittelbar kennen zu lernen.

3) DER HOHE RAT BESCHLIESST DEN TOD JESU

Die vielen Auseinandersetzungen zwischen Jesus und den führenden Männer des jüdischen Volkes hatten zu einer zunehmend feindlichen Haltung der Hohenpriester und Ältesten gegenüber Jesus geführt. Als dann Jesus einen Mann namens Lazarus von Toten auferweckte (vgl. Joh 11,1-44) und viele Juden zum Glauben an Jesus kamen (vgl. Joh 11,45), waren die Führer des Volkes zutiefst beunruhigt und sagten: "Was sollen wir tun? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn gewähren lassen, werden alle an ihn glauben" (Joh 11,47-48). Und als dann Jesus zum Paschafest in Jerusalem eintraf und die Leute sangen: "Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels!" (Joh 12,13), wurde der Unmut der führenden Juden noch größer. Und als Jesus schließlich einige sehr scharfe Anklagen gegen die Pharisäer erhob (vgl. Mt 23,1-39), war sein Tod eine beschlossene Sache (vgl. Mt 26,3-4).

4) DER VERRÄTERISCHE PLAN DES JUDAS

Gleichzeitig fasste auch ein Jünger Jesu, nämlich Judas aus Iskariot, den Plan, Jesus an die Hohenpriester auszuliefern. Die Gründe, die ihn zu diesem verräterischen Plan bewegten, waren mehrfacher Art: Judas sympathisierte mit der römerfeindlichen Partei der Zeloten und war wahrscheinlich in seinem Innersten enttäuscht, dass Jesus nicht als politischer Messias in Erscheinung trat. Er war aber auch habgierig (vgl. Joh 12,6), und versprach sich für die Auslieferung Jesu einen entsprechenden Lohn. Der tiefste Grund aber war, dass sein Glaube an Jesus erloschen war (Guardini): Er konnte und wollte Jesus nicht als Messias annehmen und begann ihn deshalb zu hassen. Auf diese Weise aber geriet er in den Bannkreis Satans und wurde zu dessen Werkzeug (vgl. Joh 13,2; 13, 27). So begab sich Judas schließlich zu den Hohenpriestern und sagte: "Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke. Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern." (Mt 26,15-16)

5) DAS PASCHAMAHL

Anlässlich des Paschafestes, das die Juden jeweils im Frühjahr in Erinnerung an den Auszug aus Ägypten feiern, kam auch Jesus mit seinen Jüngern zum Paschamahl zusammen. Während sie aßen, sagte er: "Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern. Da waren sie sehr betroffen, und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr? Er antwortete: Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten. Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre. Da fragte Judas, der ihn verriet: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus sagte zu ihm: Du sagst es." (Mt 26,21-25) Da nun Judas wusste, dass Jesus seinen Plan kannte, verließ er den Raum.

6) DIE EINSETZUNG DER EUCHARISTIE

Nachdem Judas gegangen war, nahm Jesus "das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es den Jüngern und sagte: Nehmt und esst; das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn seinen Jüngern mit den Worten: Trinkt alle daraus; das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden." (Mt 26,26-20) Mit diesen Worten brachte Jesus zunächst zum Ausdruck, dass das Brot und der Wein sein Leib und sein Blut seien. Jesus gab also den Jüngern mit dem Brot und dem Wein seinen eigenen Leib und sein eigenes Blut. Die Jünger nahmen im Brot und im Wein Jesus in sich auf. Auf diese Weise wurde Jesus für die Jünger zum "Brot des Lebens", wie er es schon früher verkündet hatte (vgl. Joh 6,48-59). Jesus wies mit diesen Worten seine Jünger auch darauf hin, dass sein baldiger Tod ein Sühneopfer für die Sünden der Menschen sein werde. Er war also bereit, sein Leben hinzugeben, um dadurch die Menschen zu erlösen. Und schließlich schloss Jesus mit diesen Worten auch einen neuen Bund zwischen Gott und Mensch, der mit dem Blut der Erlösung besiegelt wurde. Durch die Erlösung des Menschen kam es nun zu einem Bund zwischen Gott und Mensch, der für immer dauern sollte. Jesus forderte die Jünger schließlich auch auf, dieses neue Paschafest in Zukunft zu seinem Gedächtnis zu feiern (vgl. Lk 22,19).

7) DIE ABSCHIEDSREDEN JESU

Nach der Einsetzung der Eucharistie sprach Jesus noch lange zu seinen Jüngern. Er wusste, dass er in Kürze sterben musste, und gab deshalb den Jüngern noch mahnende und ermutigende Worte mit auf ihren zukünftigen Weg. Er sprach zunächst von der bedingungslosen Liebe, die sie als seine Jünger ausweisen sollte: "Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt." (Joh 13,34-35). Dann mahnte Jesus seine Jünger, sich nicht verwirren zu lassen und an Gott und ihn zu glauben (vgl. Joh 14,1-2) Er sagte, dass er "der Weg, die Wahrheit und das Leben" (Joh 14,6) sei, und dass die Menschen nur durch ihn zu Gott kämen (vgl. Joh 14,6). Er forderte sie auf, seine Gebote zu halten (vgl. Joh 14,15) und versprach ihnen den Beistand des Heiligen Geistes (vgl. 14,16). Er rief sie auf, bei ihrer Tätigkeit reiche Früchte hervorzubringen; mit Hilfe des Gleichnisses vom Weinstock und den Reben machte er ihnen aber verständlich, dass sie nur in der innigen geistlichen Verbundenheit mit ihm fruchtbar sein konnten (vgl. Joh 15,1-8). Er erinnerte sie auch nachdrücklich an das Gebet, und dass sie alles von Gott erhalten würden, wenn sie ihn in seinem Namen darum bitten würden (vgl. Joh 15,6). Jesus machte seine Jünger auch auf die zukünftigen Verfolgungen aufmerksam: Die Welt denke und handle ganz anders, und werde sie daher genauso hassen, wie sie ihn gehasst habe (vgl. Joh 15,18-16,4).  Schließlich bat Jesus den Vater im Himmel, dass er den Jüngern bei ihrem schweren Kampf mitten in der Welt beistehen und sie in der Einheit bewahren solle (vgl. Joh 17,9-19; 20-26). Alle diese Punkte, die Jesus seinen Jüngern an Herz legte, waren gewissermaßen sein geistliches Testament.

Last changed: 07.11.2010 at 12:37

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