Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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 auch wenn nicht eigens verzeichnet!

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Das katholische Glaubensbekenntnis 44

Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010
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8) DIE TODESANGST JESU

Nach der Beendigung des Paschamahles machte sich Jesus mit seinen Jüngern in Richtung Ölberg auf. Die Männer mussten von der Stadt Jerusalem zunächst in das Kidrontal hinabsteigen, überquerten dort den Kidronbach, und stiegen dann den Ölberg hinauf. Am Hang des Ölbergs befand sich ein Garten, der Getsemani hieß (vom Hebräischen: gath shemanim = Ölpresse). In diesem Garten hatte sich Jesus schon früher öfters mit seinen Jüngern getroffen (vgl. Joh 18,1-2). Als sie dort angelangt waren, sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Setzt euch und wartet hier, während ich dort bete. Und er nahm Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich." (Mt 26,36-37) Jesus wurde nun von einer übermächtigen Furcht ergriffen. Es schien ihn alle Kraft zu verlassen. Er hatte den Tod klar vor Augen und sagte zu den drei Jüngern: "Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir!" (Mt 26,38) Dann ging er noch etwas tiefer in den Garten hinein. Dort warf er sich zu Boden und sprach dann voll Inbrunst folgendes Gebet: "Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst." (Mt 26,39) Mit dem Kelch meinte Jesus die harte Prüfung, die er nun bis zur Neige auskosten sollte. Trotz seiner Todesangst unterwarf er sich aber ganz dem Willen Gottes. Während Jesus weiterbetete, schliefen die Jünger ein. Als Jesus nach einer knappen Stunde zu den Jüngern zurückkehrte, fand er sie schlafend. "Da sagte er zu Petrus: Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach." {Mt 26,41) Jesus musste sich unheimlich verlassen vorkommen! Jetzt, im Augenblick der größten Angst, fanden seine drei besten Freunde nicht die Kraft, mit ihm zu wachen und zu beten. Jesus begab sich wieder an den früheren Ort zurück und setzte sein Gebet fort. Die Angst trieb ihm den Schweiß aus den Poren, ja, es heißt, dass sein Schweiß wie Blut war! (vgl. Lk 22,44) (Es handelt sich dabei um ein Phänomen, das in der Medizin als "Hämahidrose" bezeichnet wird: Bei sehr starken Erregungen kann es dazu kommen, dass Blutkörperchen in den Schweiß gelangen und diesen rötlich verfärben.) Als dann Jesus nach einiger Zeit wieder zu den Jüngern zurückkehrte, fand er diese wieder im tiefsten Schlaf versunken. Und selbst als er sich ein drittes Mal zu den Jüngern begab, waren diese vom Schlaf übermannt. Da sagte Jesus zu ihnen: "Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn den Sündern ausgeliefert. Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da." (Mt 26,45-46)

9) DIE GEFANGENNAHME JESU

"Während er noch redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer großen Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes geschickt worden. Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen verabredet und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es; nehmt ihn fest. Sogleich ging er auf Jesus zu und sagte: Sei gegrüßt, Rabbi! Und er küsste ihn. Jesus erwiderte ihm: Freund, dazu bist du gekommen? Dann gingen sie auf Jesus zu, ergriffen ihn und nahmen ihn fest." (Mt 26,47-50) ... "Da verließen ihn alle Jünger und flohen." (Mt 26,56)

10) DAS VERHÖR VOR DEM HOHEN RAT

"Nach der Verhaftung führte man Jesus zum Hohenpriester Kajaphas, bei dem sich die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt hatten." (Mt 26,57) ... "Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um falsche Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können. Sie erreichten aber nichts, obwohl viele falsche Zeugen auftraten." (Mt 26,59-60) Schließlich sagte der Hohepriester zu Jesus: "Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes? Jesus antwortete: Du hast es gesagt. Doch ich erkläre euch: Von nun an werdet ihr den Menschensohn zur Rechten der Macht (= Gott) sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen." (Mt 26, 63-64) Mit diesen Worten hatte Jesus ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass er der Messias, der Sohn Gottes, sei. Er hatte sich aber auch auf eine berühmte Prophezeiung über den Messias aus dem Buch Daniel (vgl. Dan 7,13-14) berufen, um seine göttliche Natur zu betonen. Nach dieser unmissverständlichen Antwort Jesu zerriss der Hohepriester seine Kleider, um damit nach jüdischem Brauch seiner Entrüstung Ausdruck zu verleihen. Dann rief er: "Er hat Gott gelästert! Wozu brauchen wir noch Zeugen? Jetzt habt ihr die Gotteslästerung selbst gehört. Was ist eure Meinung? Sie antworteten: Er ist schuldig und muss sterben." (Mt 26,65-66) Der Hohepriester und der Hohe Rat betrachteten also die Aussage Jesu, dass er der Messias sei und göttliche Macht habe, als eine Gotteslästerung. Auf die Gotteslästerung aber stand nach jüdischem Gesetz die Todesstrafe! (Vgl. Lev 24,16)

11) DIE VERHANDLUNG VOR PONTIUS PILATUS

"Als es Morgen wurde, fassten die Hohenpriester und Ältesten des Volkes gemeinsam den Beschluss, Jesus hinrichten zu lassen. Sie ließen ihn fesseln und abführen und lieferten ihn dem Statthalter Pilatus aus." (Mt 27,1-2) Die Juden hatten nämlich keine Erlaubnis, einen Menschen zum Tod zu verurteilen (vgl. Joh 18,31). Sie mussten sich in solchen Fällen an den römischen Statthalter wenden, dem die Verhängung von Todesurteilen vorbehalten war. Der Statthalter in Judäa war damals Pontius Pilatus, der dieses Amt von 26 bis 36 n. Chr. innehatte. "Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: Bist du der König der Juden?" (Mt 27,11) Pilatus bezog sich mit dieser Frage auf die Anklage des Hohen Rates, dass Jesus behauptet habe, er sei der Messias. Mit dem Titel des Messias aber verbanden die Juden die Vorstellung eines Königs. "Jesus antwortete: Du sagst es. Als aber die Hohenpriester und Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort. Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen? Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage, so dass der Statthalter sehr verwundert war." (Mt 27,11- 14)

12) JESUS ODER BARABBAS

Pilatus erkannte, dass es sich im Falle Jesu um eine religiös motivierte Anklage handelte, die nach römischem Gesetz kein Todesurteil rechtfertigte (vgl. Joh 18,38). Er suchte deshalb nach einer Möglichkeit, um Jesus freizugeben. Nun war es zu jener Zeit üblich, dass der römische Statthalter anlässlich des Paschafestes einen Gefangenen freiließ, den sich das Volk auswählen konnte. Mit dieser Amnestie anlässlich des bedeutendsten jüdischen Festes wollten die Römer einen Akt der Großzügigkeit setzen. Sie bezweckten damit auch eine Milderung der politischen Spannungen zwischen Römern und Juden, die gerade bei großen Festen leicht zu Tumulten führen konnten. "Damals war gerade ein berüchtigter Mann namens Barabbas im Gefängnis." (Mt 27,26) Dieser gehörte wahrscheinlich der Gruppe der Zeloten an, die die Römer bekämpften. Er hatte in Jerusalem einen Aufstand angezettelt, bei dem es auch einen Toten gegeben hatte (vgl. Mk 15,7). "Pilatus fragte nun die Menge, die zusammen gekommen war: Was wollt ihr! Wen soll ich euch freigeben, Barabbas oder Jesus, den man den Messias nennt?" (Mt 27,16-17) ..."Inzwischen überredeten die Hohenpriester und die Ältesten die Menge, die Freilassung des Barabbas zu fordern, Jesus aber hinrichten zu lassen. Der Statthalter fragte sie: Wen von beiden soll ich euch freilassen? Sie riefen: Barabbas! Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt? Da schrieen sie alle: Ans Kreuz mit ihm! Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Da schrieen sie noch lauter: Ans Kreuz mit ihm!" (Mt 27,20-23)

Last changed: 07.11.2010 at 12:34

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