Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Das katholische Glaubensbekenntnis 47

Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010
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XIV  DIE AUFERSTEHUNG JESU

Wir kommen nun zum Höhepunkt der christlichen Botschaft: Die vier Evangelien berichten uns, dass Jesus drei Tage nach seinem Tod am Kreuz von den Toten auferstanden sei.

1) DIE BERICHTE DER HEILIGEN SCHRIFT

Die vier Verfasser der Evangelien bezeugen, dass Jesus nach seinem Tod verschiedenen Personen als Lebender erschienen sei und dass diese Personen auch die Möglichkeit hatten, sich von der Tatsächlichkeit seiner Auferstehung zu überzeugen (vgl. Mt 28,1-10, 16-17; Mk 16,1-14; Lk 24,1-48; Joh 20,1-21,14). Die Auferstehung eines Toten ist gewiss die ungeheuerlichste Botschaft, die je verkündet wurde! Mit dieser Botschaft steht und fällt aber auch die ganze Sache Jesu: Wenn Jesus tatsächlich von den Toten auferstanden ist, dann ist er wirklich der Herr über Leben und Tod und damit der Sohn Gottes. Dann ist er wirklich der Christus, der gekommen ist, um den Menschen Heilung und Erlösung zu bringen. Wenn aber Jesus nicht von den Toten auferstanden ist, dann ist der ganze christliche Glaube an den Sohn Gottes und an die Erlösung des Menschen hinfällig (vgl. 1 Kor 15,14).

Die entscheidende Frage lautet also: Ist Jesus tatsächlich von den Toten auferstanden? Diese Frage ist für uns Menschen eine ungeheuere Herausforderung: Wir wissen ja alle, dass der Tod ein unwiderrufliches Ereignis ist, und so scheint es uns einfach absurd zu sein, dass ein Toter ins Leben zurückkehren soll. Wie können wir also jemals an eine solche Botschaft glauben?

2) DIE GLAUBWÜRDIGKEIT DER BIBLISCHEN TEXTE

Wir wollen unsere Überlegungen über die Auferstehung Jesu mit einer kurzen Untersuchung der biblischen Texte beginnen. Sind die biblischen Texte, die die Berichte von der Auferstehung Jesu enthalten, glaubwürdig?

a) Die zeitliche Nähe zu den geschilderten Ereignissen

Wir können als erstes feststellen, dass die biblischen Texte eine große zeitliche Nähe zu den geschilderten Ereignissen aufweisen. Die neueste Forschung (O'Callaghan, Thiede, Staudinger, Schulz u.a.) datiert die frühesten Texte mit Berichten über die Auferstehung auf das Jahr 50 oder auf eine noch frühere Zeit. Das bedeutet, dass zwischen dem Tod Jesu um 30 n. Chr. und den ersten schriftlichen Berichten maximal 20 Jahre liegen. Vor diesen schriftlichen Berichten wurde die Botschaft von der Auferstehung Jesu bereits mündlich weitergegeben, sodass sich der Abstand zwischen dem geschilderten Ereignis der Auferstehung und seiner Verkündigung noch mehr verkürzt. Dieser kurze zeitliche Abstand trägt aber wesentlich zur Glaubwürdigkeit dieser Berichte bei: Der Abstand von nur 20 Jahren ist nämlich zu kurz, um die Entstehung eines Mythos zu ermöglichen! Die zentralen Aussagen über Jesus als den Sohn Gottes, den Erlöser und den Auferstandenen haben von Anfang an die christliche Verkündigung bestimmt (vgl. Paulus, 1 Kor 15,3-8). Somit sind auch die Berichte über die Auferstehung nicht das Ergebnis einer allmählichen Entwicklung, die schließlich zu einem Mythos geführt hat. Sie enthalten vielmehr eine Botschaft der allerersten Zeit nach Christus.

b) Der nüchterne und einfach Stil

Wir stellen dann auch fest, dass die biblischen Texte über die Auferstehung einen sehr nüchternen Stil aufweisen. Die Berichterstattung über die Auferstehung ist von einer fast unverständlichen Einfachheit. Da ist kein besonderer Enthusiasmus zu spüren, wie er einem solchen Ereignis angemessen wäre. Da ist auch keine erhebende Sprache festzustellen, wie sie sonst bei einem Mythos oder einem Heldenepos zu beobachten ist. Selbst der Text des Johannes-Evangeliums, das gelegentlich eine gehobene Sprache aufweist, ist bei den Berichten über den Auferstandenen ausgesprochen nüchtern und sachlich.

Es lässt sich auch feststellen, dass der chronistische Stil der Evangelisten bei ihren Berichten über die Auferstehung derselbe ist wie bei ihren früheren Berichten über andere Ereignisse. Diese Kontinuität des Stils ist auch ein Hinweis dafür, dass die Autoren mit diesen Berichten über die Auferstehung nicht etwas Außergewöhnliches und Sensationelles mitteilen wollten. Vielmehr schildern sie das Ereignis der Auferstehung mit demselben nüchternen Wirklichkeitssinn, den sie schon bei der Schilderung von anderen Geschehnissen bewiesen haben. Das deutet aber darauf hin, dass für sie die Auferstehung Jesu genauso eine Wirklichkeit war wie das übrige Leben Jesu.

Zusammenfassend können wir sagen, dass die frühe Datierung und der nüchterne Stil der Texte zur Annahme berechtigen, dass sie ein reales Ereignis schildern. Aufgrund dieser beiden Tatsachen ist es nicht möglich, die Texte über die Auferstehung einfach als mythologische Texte zu klassifizieren.

Last changed: 07.11.2010 at 12:25

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