Lehre der Kirche
Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.
Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?
Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie schon immer interessiert hat.
Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!
Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:
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auch wenn nicht eigens verzeichnet!
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Das katholische Glaubensbekenntnis 4 |
Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010 |
II DIE EXISTENZ GOTTES
Viele von uns spüren, dass der Glaube an Gott in unserer Zeit feste Fundamente braucht. Es gibt heute sehr viele Menschen, die an der Existenz und am Wirken Gottes zweifeln. Der Glaube an Gott ist heute nicht mehr selbstverständlich. Aus diesem Grund ist es bestimmt gut, wenn wir uns einmal fragen, warum wir an Gott glauben.
Beginnen wir mit der elementaren Frage, ob es Gott überhaupt gibt. Welche Gründe lassen sich für die Existenz Gottes anführen? Wir stellen zunächst ganz nüchtern fest, dass wir Gott nicht mit unseren Sinnen erfassen können; wir können die Existenz Gottes aber auch nicht durch wissenschaftliche Experimente nachweisen. Wie können wir also behaupten, dass es Gott wirklich gibt?
Um an die Existenz Gottes glauben zu können, müssen wir zunächst nach Wegen suchen, die uns zu Gott führen. Es gibt mehrere, recht unterschiedliche Wege, die uns zur Erkenntnis Gottes gelangen lassen. Die wichtigsten davon wollen wir kurz kennen lernen.
1) DER WEG ÜBER DIE NATUR
Viele Menschen haben Gott über die Natur gefunden. Sie haben sich darüber Gedanken gemacht, wie die Natur beschaffen sei. Dabei entdeckten sie eine Fülle von erstaunlichen Dingen: Sie erfuhren vom wunderbaren Aufbau der Atome, von den großartigen Leistungen der Zelle, von den unzähligen Informationen der Gene; sie staunten über die genialen Gesetzmäßigkeiten in der Pflanzen- und Tierwelt; sie entdeckten auch das Wunder des menschlichen Körpers und des menschlichen Geistes; sie betrachteten begeistert den nächtlichen Sternenhimmel! Dabei wurde ihnen immer mehr bewusst, dass diese Fülle von Intelligenz, Genialität und Schönheit, die sich in der Natur offenbart, unmöglich das Ergebnis von glücklichen Zufällen oder von einigen wenigen Entwicklungsfaktoren in der Natur sein konnte. Die Gesetzmäßigkeiten und der gesamte Aufbau der Natur erfordern einen überragenden Geist, der diese Natur entworfen und geplant hat. Dieser überragende Geist aber ist Gott!
So kann also die Natur gerade für den modernen Menschen zu einem Weg zu Gott werden: Die vielen großartigen Erkenntnisse und Entdeckungen der modernen Naturwissenschaft sollten dazu beitragen, dass wir auch den Urheber dieser grandiosen Werke leichter erkennen.
2) DER WEG ÜBER DAS GEWISSEN
Viele Menschen haben Gott auch über das Gewissen gefunden. Sie haben in ihrem Inneren das Wirken einer absoluten moralischen Autorität erfahren Diese moralische Autorität hat sie vor dem Bösen gewarnt und zum Guten angespornt; sie hat sie nach ihren bösen Taten getadelt und nach ihren guten Taten gelobt. Die lebendige Autorität in ihrem Inneren hat sie aber auch bestärkt und getröstet, ermutigt und aufgerichtet. Und je mehr sie dieser Autorität folgten und gehorchten, desto mehr spürten sie, wie sie von dieser wunderbar geführt wurden. Sie erlebten, wie sie die Autorität in ihrem Inneren zum Guten, zum Licht und zum Heil geleitete. Diesen Menschen wurde bewusst, dass hinter dieser Autorität in ihrem Gewissen eine lebendige geistige Instanz stand; sie spürten, dass sie von einem personalen Wesen geführt wurden, das an ihnen interessiert war und sie liebte. Sie erkannten, dass das Gewissen unmög1ich nur mit Hilfe von Instinkt, Genetik, Erziehung, Umwelt, Über-Ich erklärt werden konnte: Alle diese Faktoren spielten gewiss eine bestimmte Rolle, aber sie konnten niemals die lebendige, persönliche "Stimme" in ihrem Gewissen erklären. Sie erlebten, dass diese personale Autorität ihrem eigenen Ich gegenüberstand und dass sie hier einem unendlichen "Du" begegneten. Diese Autorität konnte also unmöglich von ihnen selbst stammen und ließ sich auch nicht von ihren verschiedenen Erfahrungen und Prägungen herleiten. So erfuhren und erkannten diese Menschen, dass sie in ihrem Gewissen dem lebendigen Gott begegneten, der sich ihnen zuwandte und sie anrief. Sie erlebten in ihrem Inneren, wie dieser Gott sie voll Liebe führte, aber sie auch vol Gerechtigkeit tadelte und ermahnte.
3) DER WEG ÜBER DIE PHILOSOPHIE
Nicht wenige Menschen haben Gott auch über die Philosophie gefunden. Sie haben sich Gedanken gemacht über den Anfang der Welt. Sie haben sich die Frage gestellt, woher das Weltall kommt, das vor etwa 20 Milliarden Jahren entstanden ist. Kam das Weltall aus dem Nichts? Aber das war wohl nicht möglich, da aus dem Nichts nichts hervorgehen kann Die Entstehung des Weltalls erforderte offensichtlich einen absoluten Urgrund, der es hervorgebracht hat. Dieser absolute Urgrund musste unabhängig von jeder weiteren Ursache aus sich heraus existieren können Dieser Urgrund musste aber auch vom ganzen Weltall verschieden sein, da er sonst selbst wieder einen Anfang gehabt hätte. Dieser Urgrund musste also das ganze Weltall übersteigen und konnte daher nicht materieller Art sein. Ein solcher absoluter Urgrund, der die Welt überstieg und nicht materieller Art war, konnte nur ein absolutes, geistiges Wesen sein. Ein solches Wesen aber ist Gott.
Diese Menschen beschäftigten sich dann auch mit der Frage, wie die Ordnung und die Zweckmäßigkeit aller Vorgänge in der Natur zu erklären seien. Woher kommt dieser wunderbare Stufenbau in der Natur, der von den Atomen bis zum Menschen reicht? Woher kommen die zweckmäßigen Systeme, die dem ganzen Natur-Haushalt zugrunde liegen? Wie kommt es zu den Lebensgemeinschaften von ganz verschiedenen Pflanzen und Tieren? Wie entstanden die riesigen Sonnen-Systeme und die gewaltigen Spiralnebel im Weltall? Woher kommen die Gesetze, die das Weltall und die Erde zu einer geordneten Einheit werden lassen? Alle diese Gesetze, Ordnungen und Systeme können nicht einfach zufällig im Weltall und in der Natur vorhanden sein. Ihnen liegt ein durchlaufender Gesamt-Plan zugrunde, der schon vor der Entstehung des Weltalls entworfen worden sein muss. Eine solche Planung erfordert aber wiederum ein geistiges Wesen, das planen kann: Gott.
4) DER WEG ÜBER DIE HEILIGE SCHRIFT
Viele Menschen sind auch durch die Heilige Schrift zu Gott gelangt. Sie vertieften sich in das Alte und Neue Testament und erfuhren, wie sich Gott dem Menschen genähert und geoffenbart hat. Sie lasen, wie Gott Abraham berufen und zum Stammesvater eines auserwählten Volkes gemacht hat. Sie vernahmen, wie Gott das israelitische Volk aus der ägyptischen Knechtschaft herausgeführt und im Laufe seiner späteren Geschichte immer wieder gerettet hat. Sie spürten, dass die Geschichte des israelitischen Volkes ohne das ständige Eingreifen einer höheren Macht unmöglich zu begreifen war. Sie erkannten aber auch, dass die Zehn Gebote, die Gott dem Volk Israel auf dem Berg Sinai gegeben hat, bis heute nichts von ihrer Gültigkeit verlören haben. Sie staunten aber auch über das vergeistigte Gottesbild des israelitischen Volkes: Während die Hochkulturen der damaligen Zeit noch an viele Götter glaubten und Tiere und Gestirne anbeteten, glaubte dieses kleine Volk als einziges an einen Gott und verehrte ihn als ein geistiges und personales Wesen. Sie spürten, dass die Weisheit und das Gottesbild des Alten Testaments nur durch eine Offenbarung Gottes zu erklären war. Diese Menschen waren dann aber vor allem von den Lehren Jesu im Neuen Testament ergriffen. Welch ein wunderbares Gottesbild eröffnete sich ihnen in den Gleichnissen Jesu! Wie einmalig war doch das Gleichnis vom verlorenen Sohn, wie ergreifend war auch das Gleichnis vom verlorenen Schaf! Jesus zeigte ihnen, dass Gott ein liebender Vater ist, der sich um jeden einzelnen Menschen kümmert. Und da begannen sie, sich an den Gott Jesu Christi zu wenden und erlebten, wie der Geist und die Kraft dieses Gottes in ihnen zu wirken begannen. Sie lobten und priesen Gott und dankten ihm, dass er sich ihnen geoffenbart hatte.
5) DER WEG ÜBER DIE PERSÖNLICHE ERFAHRUNG
Die meisten Menschen haben Gott durch eine persönliche Erfahrung entdeckt. Sie haben in besonderen Augenblicken ihres Lebens erfahren, dass es Gott gibt und dass dieser Gott lebt und wirkt! Manche haben ihn in einer auswegslosen Situation um Hilfe angerufen und sind wunderbar erhört worden. Andere haben im Zustand einer schweren Schu1d die anklagende Stimme ihres Gewissens so massiv erfahren, dass sie wussten, dass es den gerechten und strafenden Gott gibt. Wieder andere sind durch eine schwere Krankheit in einen seelischen Abgrund gefallen, in dem sie plötzlich die tröstliche Nähe Gottes erfahren haben. Schließlich durften viele Menschen auch heiligmäßigen Personen begegnen, die ein solches Licht und eine solche Liebe ausstrahlten, dass diese Menschen das Wirken Gottes in diesen Personen erlebten. Alle diese Erfahrungen haben den persönlichen Glauben von vielen Menschen gefestigt und vertieft.
Last changed: 07.11.2010 at 18:11
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