Lehre der Kirche
Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.
Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?
Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie schon immer interessiert hat.
Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!
Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:
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auch wenn nicht eigens verzeichnet!
Ihr kirchlich.net Team
Das katholische Glaubensbekenntnis 48 |
Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010 |
3) DIE GLAUBWÜRDIGKEIT DER BIBLISCHEN AUTOREN
Wir wollen unsere Aufmerksamkeit nun auch den Autoren der Auferstehungs-Berichte zuwenden und uns fragen, ob es sich dabei um glaubwürdige Personen handelt.
a) Mehrere Autoren
Zunächst können wir feststellen, dass die Auferstehung Jesu nicht nur von einem, sondern von mehreren Autoren beschrieben wird. Das bedeutet, dass dieses Ereignis von verschiedenen Personen berichtet und bezeugt wird und dadurch an Glaubwürdigkeit gewinnt. Es besteht zwar zwischen den Berichten der ersten drei Evangelisten - den sog. Synoptikern - eine gewisse Ähnlichkeit; aber das bedeutet nicht, dass diese Autoren einfach voneinander abgeschrieben haben; vielmehr hat jeder Evangelist noch besondere Einzelheiten hinzugefügt und so die Berichterstattung über die Auferstehung vervollständigt. Auf diese Weise ist die Botschaft von der Auferstehung Jesu durch die Berichte von vier verschiedenen Verfassern bezeugt.
b) Die Autoren sind bekannte Männer
Wir können dann auch feststellen, dass die Autoren bekannte Männer sind. Aus den biblischen und frühchristlichen Quellen sind wir über die einzelnen Verfasser relativ gut informiert: Matthäus stammte aus Kafarnaum, übte den Beruf eines Zöllners aus und war dann ein Jünger Jesu. (Die moderne Forschung sieht im Verfasser des ersten Evangeliums einen Apostelschüler, der seine Informationen direkt von den Aposteln erhalten hat.) Markus stammte aus Jerusalem und begleitete Paulus und Petrus auf ihren Reisen. Lukas war Syrer, übte den Arztberuf aus und war besonders mit Paulus befreundet. Johannes stammte aus Galiläa und arbeitete als Fischer am See Gennesaret; er war der Lieblingsjünger Jesu und erlebte dessen Kreuzigung als Augenzeuge. Schließlich müssen wir noch Paulus erwähnen, der auch von einer persönlichen Begegnung mit dem auferstandenen Jesus berichtet (vgl. Apg 9,1-22; 26,12-18; 1 Kor 15,8). Paulus war ein Jude aus Tarsus in Kleinasien und studierte beim berühmten Gesetzeslehrer Gamaliel in Jerusalem; er verfolgte zunächst die Christen, wurde dann aber nach einem Bekehrungserlebnis zum Apostel Jesu. Die Verfasser der Auferstehungsberichte sind also keine Unbekannten. Wir sind vielmehr über ihre Herkunft, ihren Lebenslauf und ihre Bildung informiert. Wir wissen auf diese Weise, von welchen Personen die Berichte über die Auferstehung Jesu stammen.
c) Die Autoren waren Augenzeugen oder mit Augenzeugen bekannt
Die Autoren waren dann auch Augenzeugen oder mit Augenzeugen bekannt: Matthäus und Johannes waren Jünger Jesu und Augenzeugen. Markus war der Sekretär von Petrus, der seinerseits Augenzeuge war. Lukas war mit mehreren Aposteln und wahrscheinlich auch mit Maria, der Mutter Jesu, bekannt. Ebenso war auch Paulus mit den Jüngern Jesu bekannt; er berichtet aber auch von eigenen Erscheinungen Jesu (vgl. 1 Kor 15,8). Die Tatsache, dass es sich bei diesen Autoren um Augenzeugen bzw. um Bekannte von Augenzeugen handelt, wird durch die Fülle von Details in ihren Berichten bestätigt: Die Autoren nennen Namen, Orte, Zeiten, Ereignisse, Gebräuche usw., die nur von Augenzeugen gewusst werden konnten. Wenn nun aber die Autoren entweder selbst Augenzeugen oder mit Augenzeugen bekannt waren, dann können ihre Zeugnisse auch ernstgenommen werden.
Zusammenfassend lassen sich drei Dinge festhalten: Es gab mehrere Autoren, die über die Auferstehung Jesu berichtet haben; die Autoren waren Männer, über die wir relativ gut informiert sind; die Verfasser waren entweder Augenzeugen oder mit Augenzeugen bekannt.
4) DIE SKEPSIS DER APOSTEL
Nach diesen einführenden Überlegungen wollen uns nun den Berichten der Evangelisten zuwenden. Die ersten drei Evangelisten berichten, dass am dritten Tag nach dem Tod Jesu einige Frauen zu seinem Grab gingen. Diese Frauen waren Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome (vgl. Mk 16,1). (Lukas nennt statt Salome eine Frau namens Johanna, vgl. Lk 24,10). Die Frauen sahen, dass der Rollstein vom Grabeingang weggewälzt war. Sie erblickten Engel, die ihnen sagten, dass Jesus nicht mehr im Grab, sondern von den Toten auferstanden sei (vgl. Mt 28,1-6; Mk 16,1-6; Lk 24,1-6). Matthäus berichtet dann, dass Jesus den Frauen erschienen sei und mit ihnen gesprochen habe (vgl. Mt 28,9-10). Markus schreibt, dass Jesus auch zwei Männern erschienen sei, die gerade von Jerusalem auf das Land gehen wollten (vgl. Mk 16,9). Die drei Frauen, aber auch die beiden Männer, eilten sofort zu den Jüngern, um ihnen mitzuteilen, dass Jesus von den Toten auferstanden sei. Diese schenkten aber der Nachricht von der Auferstehung keinen Glauben. Bei Lukas heißt es sogar sehr deutlich: "Doch die Apostel hielten das alles für Geschwätz und glaubten ihnen nicht." (Lk 24,11) Nur Johannes und Petrus begaben sich nach dem Bericht der Frauen zum Grab Jesu (vgl. Lk 24,12; Joh 20,3-4). Sie fanden es leer und sahen nur die Leinenbinden und das Schweißtuch. Johannes schreibt dann in seinem Evangelium, dass er aufgrund des leeren Grabes "sah und glaubte" (Joh 20,8). Zusammenfassend können wir feststellen, dass die Reaktion der Apostel auf die Nachricht von der Auferstehung Jesu ablehnend war und dass sie den Botschaften mehrerer Personen nicht glaubten. Nur Johannes gelangte gleich am leeren Grab zum Glauben an die Auferstehung Jesu.
5) DIE "EXPERIMENTE" MIT DEM AUFERSTANDENEN
Die Evangelisten berichten dann, dass Jesus nach den Frauen auch den Jüngern erschienen sei. Es war aber ausgesprochen schwierig, die Apostel von der Tatsache der Auferstehung zu überzeugen.
a) Jesus hat Fleisch und Knochen und isst einen Fisch
Wie groß die Skepsis der Apostel war, zeigt sich sehr deutlich im Bericht des Evangelisten Lukas. Als Jesus den Jüngern zum ersten Mal erschien, "erschraken (sie) und hatten große Angst, denn sie meinten einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gab ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen." (Lk 24t37-43) Jesus hat also den Jüngern die Möglichkeit geboten, sich in einer sehr handfesten Weise von der Tatsache seiner Auferstehung zu überzeugen. Die Jünger durften ihn anfassen und konnten so feststellen, dass Jesus leibhaftig vor ihnen stand und nicht nur ein Gespenst war. Schließlich aß Jesus noch ein Stück gebratenen Fisch, um die Jünger von der Echtheit seiner Auferstehung zu überzeugen.
b) Jesus lässt Thomas seine Wundmale berühren
Der abgrundtiefe Zweifel gegenüber der Auferstehung Jesu kommt auch im Johannes-Evangelium sehr deutlich zum Ausdruck. Johannes schreibt, dass einer der Apostel, nämlich Thomas, bei der ersten Erscheinung Jesu nicht dabei war und dem Bericht der anderen Jünger keinen Glauben schenken wollte: "Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in meine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott!" (Joh 20,25-28)
Diese zwei Berichte zeigen in beeindruckender Weise, wie skeptisch die Apostel gegenüber der Auferstehung Jesu waren. Ihr Verhalten war ausgesprochen modern: Sie glaubten erst an die Auferstehung, als sie Jesus persönlich gesehen hatten. Der Apostel Thomas verlangte geradezu einen experimentellen Beweis für die Auferstehung. Die Evangelisten berichten aber auch, dass Jesus die Skepsis und der Zweifel der Jünger ernstnahm. Er wusste, wie sehr der Mensch auf die Mithilfe der äußeren Sinne angewiesen ist. Er wusste aber auch, dass er mit seiner Auferstehung jede menschliche Vorstellung sprengte.
Last changed: 07.11.2010 at 12:23
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