Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Das katholische Glaubensbekenntnis 50

Posted by ksf (ksf) on 04.11.2010
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9) EINWÄNDE UND UMDEUTUNGEN

Gegen die Auferstehung Jesu gab es immer wieder Einwände, die dieses außergewöhnlichste aller Ereignisse in Frage stellten. Es gab aber auch immer wieder theologische Umdeutungen, die das eigentliche Wesen der Auferstehung verfälschten.

a) Jesus war scheintot

Ein erster Einwand behauptet, dass Jesus gar nicht tot, sondern nur scheintot gewesen sei: In der Kühle des Grabes sei er wieder zu Bewusstsein gekommen und habe sich dann seinen Anhängern und Freunden als der "Auferstandene" gezeigt. Gegen diese Behauptung spricht zunächst einmal, dass die Seite Jesu von einem römischen Soldaten mit einer Lanze durchbohrt wurde: Die Soldaten hatten zwar festgestellt, dass Jesus schon tot war (vgl. Joh 19,33), wollten aber offensichtlich mit dem Lanzenstoß jeden Zweifel an seinem Tod ausschließen. Johannes berichtet, dass aus der Wunde Blut und Wasser herausfloss (vgl. Joh 19,34). Moderne Wissenschaftler nehmen an, dass der Lanzenstoß das Herz getroffen hat und dass es im Herzbeutel schon zur Trennung der roten Blutkörperchen und des Blutserums ("Blut und Wasser") gekommen war. Auch das wäre ein Hinweis dafür, dass Jesus schon gestorben und tatsächlich tot war. Aber selbst wenn der Lanzenstoß nicht das Herz Jesu durchbohrt hätte, wäre ein Überleben trotzdem unmöglich gewesen. Die Durchbohrung mit einer Lanze hätte auf jeden Fall lebenswichtige Organe verletzt oder zu einer inneren Verblutung geführt. Es ist medizinisch völlig auszuschließen, dass sich Jesus in drei Tagen soweit erholt hätte, dass er sich als der Auferstandene zeigen konnte.

Zusammenfassend können wir sagen, dass sich die Scheintodtheorie aufgrund des Lanzenstoßes in das Herz Jesu bzw. der Verletzung von lebenswichtige Organen nicht halten lässt .

b) Der Leichnam Jesu wurde von den Jüngern gestohlen

Ein zweiter Einwand gegen die Auferstehung Jesu ist dann die Behauptung, der Leichnam Jesu sei von den Jüngern gestohlen worden: Diese Behauptung geht offensichtlich schon auf die Zeit unmittelbar nach der Auferstehung Jesu zurück. Bereits der Evangelist Matthäus berichtet nämlich, dass "dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist." (Mt 28,15) Im Klartext heißt das also, dass die Jünger den Leichnam Jesu geraubt hätten, ihn dann verschwinden ließen und schließlich behaupteten, er sei von den Toten auferstanden.

Gegen diese Behauptung sprechen aber einige gewichtige Gründe: Es ist kaum anzunehmen, dass die Wächter einen solchen Raub nicht bemerkt hätten. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass alle Wächter gleichzeitig schliefen und nichts von dem Eindringen der Apostel in das Grab gehört hätten. Gegen die Annahme, dass die Wächter schliefen, spricht auch die strenge Disziplin der römischen Soldaten und die harte Bestrafung für jede Nachlässigkeit beim Dienst. Aber selbst wenn die Wächter geschlafen hätten, wären sie durch das Wegwälzen des Rollsteines vor dem Grab wachgeworden.

Andere meinen, dass die Jünger die Soldaten mit Geld bestochen hätten und so die Möglichkeit hatten, den Leichnam aus dem Grab herauszuholen. Dagegen spricht aber, dass die gewieften Ältesten das Grab Jesu versiegeln ließen (vgl. Mt 27,66), um auch gegen diese Möglichkeit vorzubeugen: Die Wächter hätten also gar nie die Möglichkeit gehabt, den Jüngern den Raub des Leichnams zu gewähren, da sie dadurch selbst in Schwierigkeiten geraten wären.

Gegen den Raub des Leichnams Jesu spricht dann auch noch ein weiterer Umstand: Nach dem Bericht des Evangelisten Johannes fanden sich im leeren Grab die Leinenbinden, in die der Leichnam Jesu gewickelt war, und auch das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte (vgl. Joh 20, 6-7). Das würde nun aber bedeuten, dass die Jünger bei ihrem Raubzug die Leiche Jesu aus dem Grabtuch herausgenommen und sie nackt und bloß davongetragen hätten. Es ist schwer vorstellbar, dass die Jünger bei ihrem Raubzug, der ja rasch vor sich gehen musste, die Leiche zuerst aus dem Grabtuch herausholten und dann erst mit der nackten Leiche davoneilten. Sie hätten die Leiche vielmehr eingewickelt gelassen und so rasch wie möglich das Weite gesucht.

Es gibt also mehrere triftige Gründe, die einen Diebstahl des Leichnams Jesu durch die Apostel ausschließen: Es ist nicht anzunehmen, dass alle römischen Wächter  gleichzeitig geschlafen haben; die Apostel hatten keine Möglichkeit, die Wächter zu bestechen, da das Grab versiegelt war, und schließlich hätten die Jünger die Leiche Jesu nicht aus dem Grabtuch herausgenommen und nackt davon getragen.

c) Die Auferstehung ist nur eine Erfindung der Apostel

Ein dritter Einwand gegen die Auferstehung ist dann die Behauptung, die Auferstehung sei nur eine Erfindung der Apostel: Mit Hilfe dieser sensationellen Botschaft hätten die Apostel versucht, die Sache Jesu attraktiv zu machen und Jesus als den Sohn Gottes zu proklamieren.

Auch gegen diesen Einwand gibt es gewichtige Gegenargumente. Ein erstes Argument gegen diese Theorie ist zunächst die Feststellung, dass die Botschaft von der Auferstehung gar nicht so attraktiv war. Die Botschaft von der Auferstehung stößt vielmehr bis heute bei den meisten denkenden Menschen auf Ablehnung und Widerstand! Und auch damals stießen die Apostel mit dieser Botschaft auf offenen Widerstand: Wir haben bereits gehört, wie es dem Apostel Paulus auf dem Marktplatz von Athen ergangen ist, als er von der Auferstehung sprach! (Vgl. Apg 17,32) Die Botschaft von der Auferstehung war also eher ein Grund zur Ablehnung als eine Propaganda für den christlichen Glauben. Die Erfindung einer solchen Botschaft ist also höchst unwahrscheinlich.

Gegen die Erfindung dieser Botschaft spricht dann auch die Tatsache, dass die Apostel für ihre Botschaft größte Verfolgungen und schließlich auch den Tod auf sich nahmen.  Es ist psychologisch kaum zu erklären, wie sie diese Verfolgungen auf sich genommen hätten, wenn es sich bei dieser Botschaft nur um eine eigene Erfindung gehandelt hätte.

So können wir sagen, dass die Auferstehung Jesu aus folgenden Gründen keine Erfindung der Apostel sein konnte: Die Botschaft von der Auferstehung musste bei vielen Menschen eher auf Ablehnung als auf Zustimmung stoßen; die Apostel hätten niemals alle Verfolgungen auf sich genommen, wenn ihre Botschaft nur ihre eigene Erfindung gewesen wäre.

e) Die Auferstehung ist nur ein Mythos

Einige Theologen (Strauß, Bultmann, Ranke-Heinemann, De Rosa) behaupten, dass die Auferstehung nur ein Mythos sei. Für diese Theologen ist die Auferstehung nur eine Legende, die die Evangelisten erdichtet haben, um aus dem irdischen Jesus eine göttliche Gestalt zu machen.

Auch gegen diese Umdeutung der Auferstehung sprechen mehrere Gründe. Wir wollen hier nur kurz einige Argumente wiederholen, die wir schon an anderen Stellen angeführt haben:

1) Die Botschaft von der Auferstehung Jesu wurde gleich nach seiner Kreuzigung verkündet. Das bedeutet aber, dass die Zeit zur Entstehung eines Mythos nicht gegeben war. 2) Die Botschaft von der Auferstehung ist in einer sehr einfachen Sprache niedergeschrieben, die in keiner Weise einem Mythos entspricht. 3) Die Berichte über die Auferstehung weisen viele historische und experimentelle Züge auf, die auf ein reales Ereignis und nicht auf einen Mythos hinweisen.

 (Lk 24,39) Als einige Jünger immer noch nicht glauben konnten, dass Jesus leibhaft vor ihnen stand, sagte dieser zu ihnen: "Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen." (Lk 24,43) Geister aber essen bekanntlich keinen Fisch!

Auch der Evangelist Johannes berichtet uns in eindrucksvoller Weise, wie die Jünger dem leibhaft-auferstandenen Jesus begegnet sind. Einer von ihnen, nämlich Thomas, wollte nicht an die Auferstehung Jesu glauben, bevor er ihn nicht anfassen und betasten konnte. Als nun Jesus das nächste Mal den Jüngern erschien, durfte ihn Thomas tatsächlich anfassen und berühren, und konnte sich so in geradezu experimenteller Weise von der leibhaftigen Auferstehung Jesu überzeugen (vgl. Joh 20,24-29).

Diese Stellen über die Auferstehung sind so einleuchtend, dass es einer Vergewaltigung der Texte bedarf, um die Auferstehung rein übernatürlich zu deuten. Man kann sich einfach nicht vorstellen, dass die Jünger den Fisch nur einer inneren Erscheinung gereicht haben, und dass Thomas seine Finger nur in die Wundmale und in die Seite einer inneren Vision gelegt hat!

Wir können also sagen, dass eine rein übernatürliche Deutung der Auferstehung den Berichten der Evangelisten nicht gerecht wird. Mehrere Stellen im Neuen Testament zeigen deutlich, dass die Auferstehung ein leibhaftiges Ereignis war. Jesus hat seinen irdischen Leib nicht zurückgelassen, sondern mit hineingenommen in die Auferstehung (De la Potterie). Er hat sich mit diesem Leib gezeigt und wurde als leibhaftig Auferstandener von den Jüngern gesehen und erlebt. Gleichzeitig aber erwies sich der Leib Jesu als ein übernatürlicher Leib, der nicht mehr den Gesetzen der Materie unterworfen war. Auf diese Weise war die Auferstehung gleichzeitig ein geschichtliches und ein übernatürliches Ereignis.

Last changed: 05.11.2010 at 22:08

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