Lehre der Kirche
Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.
Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?
Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie schon immer interessiert hat.
Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!
Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:
© Copyright 2011 - Libreria Editrice Vaticana
auch wenn nicht eigens verzeichnet!
Ihr kirchlich.net Team
Das katholische Glaubensbekenntnis 56 |
| Posted by ksf (ksf) on 04.11.2010 |
XVII DER HEILIGE GEIST
Der christliche Glaube lehrt uns, dass es neben Gott Vater und Gott Sohn auch eine dritte göttliche Person, nämlich den Heiligen Geist, gibt. Es ist für uns nicht leicht, einen Zugang zu dieser Glaubenswahrheit zu finden: Der Heilige Geist ist etwas Unfassbares und entzieht sich scheinbar jeder menschlichen Erkenntnis. Es gibt aber Aussagen und Berichte in der Heiligen Schrift, die deutlich auf die Existenz und das Wirken des Heiligen Geistes hinweisen. Es gibt dann auch viele Berichte über Menschen, bei denen das Wirken des Heiligen Geistes ganz offensichtlich war. Es gibt also durchaus Hinweise auf die Existenz und das Wirken des Heiligen Geistes.
1) DIE EXISTENZ DES HEILIGEN GEISTES
Es stellt sich zunächst die Frage, welche Hinweise es für die Existenz des Heiligen Geistes gibt.
a) Der Heilige Geist spricht durch die Propheten
Ein erster Hinweis für die Existenz des Heiligen Geistes findet sich im Wirken der alttestamentlichen Propheten. Die Heilige Schrift berichtet uns an vielen Stellen, wie die Propheten im Namen Gottes zum israelitischen Volk gesprochen haben: Die Propheten teilten dem Volk den Willen Gottes mit, sagten zukünftige Ereignisse voraus und kündigten auch Strafgerichte an (vgl. Jesaia 37,5-7; Jeremia 15,1-9; Daniel 5,25-27). Die Menschen erfuhren dann, dass diese Worte in Erfüllung gingen und merkten so, dass in den Propheten tatsächlich der Geist Gottes wirkte. Die Propheten wirkten auch machtvolle Zeichen und Wunder, die sie unmöglich aus eigener Kraft vollbringen konnten (vgl. Exodus 7,8-12; 2 Könige 4,32-37; 5,8-12). Sie prophezeiten auch viele Dinge über den zukünftigen Messias, die dann tatsächlich in Erfüllung gingen (vgl. Jesaia 7,14; Micha 5,1). Alle diese Worte und Zeichen der Propheten im Alten Testament sind auch für uns ein Hinweis dafür, dass hier der Geist Gottes, der Heilige Geist, gewirkt hat.
b) Der Heilige Geist wirkt in der kirchlichen Gemeinde
Das Wirken des Heiligen Geistes lässt sich aber auch in der Zeit nach Christus nachweisen. Schon in der frühesten Zeit der Kirche waren in den christlichen Gemeinden außerordentliche Befähigungen von Menschen festzustellen, die sich rein menschlich nicht erklären ließen und das Wirken einer höheren Macht voraussetzten. Der hl. Paulus macht in einem seiner Briefe eigens darauf aufmerksam, dass es sich dabei um Gaben des Heiligen Geistes handelt: "Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem anderen durch den gleichen Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, dem dritten durch den gleichen Geist Glaubenskraft, einem andern - immer in dem einen Geist - die Gabe, Krankheiten zu heilen, einem andern Wunderkräfte, einem andern prophetisches Reden, einem andern die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem andern verschiedene Arten von Zungenrede, einem andern schließlich die Gabe, sie zu deuten. (Zungenrede: Der Heilige Geist redet durch einen Menschen, dessen Zunge sich dabei von selbst bewegt; dabei kann es sich auch um unverständliche Worte handeln, die von einem anderen Menschen - wiederum mit Hilfe des Heiligen Geistes - gedeutet werden müssen.) Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will." (1 Kor 12,8-11). Dieses Wirken des Heiligen Geistes wird vor allem bei den Heiligen deutlich: Wer das Leben der großen Heiligen studiert, wird fast mit der Nase darauf gestoßen, dass in diesen Menschen eine höhere Macht, der Heilige Geist, gewirkt hat. Bei den Heiligen findet sich eine solche Fülle von Weisheit, Prophezeiungen, Wundern und Zeichen, dass es einfach unmöglich ist, diese Dinge rein menschlich zu erklären. Dazu kommt, dass es sich bei verschiedenen Heiligen um äußerst einfache Menschen handelte, die niemals aus eigener Kraft solche Werke vollbringen konnten. Gerade bei diesen einfachen Heiligen (z. B. beim hl. Pfarrer von Ars) ist das Wirken des Heiligen Geistes fast mit Händen zu greifen.
c) Der Heilige Geist macht lebendig
Ein weiterer Hinweis auf den Heiligen Geist ist auch die radikale Veränderung vieler Menschen, die sich nicht natürlich erklären lässt. Das bekannteste Beispiel ist die Veränderung der Apostel beim Pfingstfest in Jerusalem: Aus den verzagten und ängstlichen Jüngern werden plötzlich unerschrockene Verkünder der Botschaft Christi. Diese Männer, die bis dahin ohne Mut und Kraft waren, waren plötzlich voll Feuer! (Vgl. Apg 2,1-41)
Auch später gab es in der Kirche immer wieder Zeiten, in denen das geistliche Leben in weiten Teilen fast erloschen und die christlichen Gemeinden ohne Leben waren. Doch dann schickte Gott heilige Menschen, die das Evangelium machtvoll verkündeten. Und plötzlich erwachten diese toten christlichen Gemeinden zu neuem blühenden Leben! Auch in unserer Zeit stellen wir fest, dass viele Menschen, die innerlich tot waren, plötzlich zu einem neuen geistlichen Leben erwachen. Da gibt es Menschen, die durch ein intensives Gebet plötzlich von Gott zutiefst ergriffen werden., andere werden von einer Predigt erweckt, wieder andere trifft es bei einem Gebetstreffen der Charismatischen Erneuerungsbewegung. Mit einem Schlag sind alle inneren Verkrustungen und Verhärtungen weg und es brennt in der Seele! Von einem Augenblick zum anderen können verstockte Menschen plötzlich glauben, werden Drogenabhängige und Kriminelle von Lastern befreit! Wer weiß, wie unheimlich die menschliche Natur ist und wie verstockt viele Menschen gegenüber dem Glauben sind, der weiß auch, dass solche radikale Kräfte Veränderungen und Bekehrungen nur durch das Wirken des göttlichen Geistes möglich sind. Dort, wo das menschlich Unmögliche doch möglich wird, müssen wir an das Wirken und damit auch an die Existenz des Heiligen Geistes glauben!
Last changed: 05.11.2010 at 21:54
Back