Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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 auch wenn nicht eigens verzeichnet!

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Das katholische Glaubensbekenntnis 57

Posted by ksf (ksf) on 04.11.2010
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2) DAS WESEN DES HEILIGEN GEISTES

Es stellt sich nun noch die Frage nach dem Wesen des Heiligen Geistes. Was lässt sich aufgrund der Heiligen Schrift, aber auch aufgrund von geistlichen Erfahrungen über das Wesen des Heiligen Geistes sagen?

a) Der Heilige Geist ist Person

Der Heilige Geist ist zunächst eine Person. Er ist nicht nur eine geistige Kraft, die von Gott ausgeht. Er ist vielmehr eine geistige Person! Woraus können wir schließen, dass der Heilige Geist nicht nur eine Kraft, sondern eine Person ist? Am deutlichsten geht das aus einigen Aussagen Jesu Christi hervor. Bei seinen Abschiedsreden beim Letzten Abendmahl sagte Jesus zu den Aposteln: " ... der Heilige Geist ... wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe." (Joh 14,26) Bei der gleichen Gelegenheit sagte er noch: "Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen." (Joh 16,13) Jesus nennt den Heiligen Geist auch "Beistand" bzw. "Tröster" (vgl. Joh 14,16; 16,7).

Der hl. Paulus schreibt dann auch noch, dass der Heilige Geist sich der Schwachheit des Menschen annehmen und mit Seufzen für ihn eintreten wird (vgl. Röm 8,26). Alle diese Aussagen setzen eindeutig voraus, dass es sich beim Heiligen Geist um eine geistige Person handelt: Nur eine geistige Person kann lehren, erinnern und in die Weisheit führen; nur ein personales Wesen kann den Menschen beistehen, sie trösten und für sie eintreten. Der Heilige Geist ist also eine eigenständige, geistige Person!

Als eigenständige geistige Person unterscheidet sich der Heilige Geist von Gott dem Vater und von Gott dem Sohn. Er geht zwar aus Gott dem Vater und aus Gott dem Sohn hervor (vgl. Joh 15,26) und hat daher dasselbe göttliche Wesen wie diese. Aber er ist nicht der Vater und nicht der Sohn, sondern eine eigenständige göttliche Person.

b) Der Heilige Geist ist wie Wind und Feuer

Das Wesen des Heiligen Geistes wird in der Heiligen Schrift auch mit Ausdrücken wie "Wind" und "Feuer" beschrieben (vgl. Apg 2,1-4; Joh 3,8). Der Heilige Geist weht wie der Wind, den man nicht sieht und von dem man nicht weiß, woher er kommt. Er ist unsichtbar und geheimnisvoll, aber er ist deutlich zu spüren. Er ist der geistige Atem der Seele und verschafft ihr Luft, wenn sie in Bedrängnis ist.

Der Heilige Geist ist aber auch wie ein "Feuer", das im Menschen den Glauben entzündet und den Geist erleuchtet. Er erfüllt die Seele mit Glut und Wärme und schenkt dem Herzen eine große Liebe zu Gott. Der Heilige Geist ist aber auch das Feuer, das zu einem mitreißenden Apostolat führt. Er ist letztlich jenes Feuer, das Jesus auf die Erde werfen will, damit es überall brenne! (Vgl. Lk 12,51)

c) Der Heilige Geist als Lehrer

Der Heilige Geist ist auch der geistige Lehrer und Führer der Menschen (vgl. Joh 14,26; 16,13). Er ermöglicht zunächst, dass der Mensch Gott tiefer erkennen und mit ihm in Verbindung treten kann. Er erleuchtet den Geist des Menschen und macht ihm so die göttlichen Wahrheiten zugänglich und verständlich; er inspiriert den Menschen aber auch bei seinen Entscheidungen und lehrt ihn, den richtigen Weg zu gehen.

Der Heilige Geist ist dann auch der Lehrer und Führer des Gottesvolkes: Er war die Stimme der Propheten und hat die Evangelisten inspiriert; er lehrt und führt heute den Papst, die Bischöfe und das gläubige Volk. Manchmal inspiriert er auch einzelne Personen aus dem Gottesvolk. Diese Botschaften müssen dann aber von der Kirche genau überprüft werden. Ohne Prüfung durch die Kirche kann es leicht zu einem Missbrauch des Heiligen Geistes kommen!

d) Der Heilige Geist als Beistand und Tröster

Der Heilige Geist ist dann auch der Beistand der Christen. Er stärkt sie bei ihrem apostolischen und karitativen Wirken. Er steht auch den christlichen Gemeinden bei und schenkt ihnen alle geistigen Gaben (= Charismen), die sie zu einem blühenden Gemeindeleben brauchen. Der Heilige Geist ist schließlich auch der Tröster in der Zeit der Verfolgung. Er gibt den Christen den Mut zum Bekenntnis des Glaubens und gibt ihnen auch ein, was sie bei den Verhören zu den Richtern sagen sollen (vgl. Mt 10,17-20).

3) DIE SIEBEN GABEN DES HEILIGEN GEISTES

Der Heilige Geist verfügt über alle geistigen Gaben, die der einzelne Christ und die christliche Gemeinde zur Entfaltung brauchen. Nach einer Stelle im Buch des Propheten Jesaia (vgl. Jesaia 11,2 f.) werden gewöhnlich sieben Gaben des Heiligen Geistes genannt: Es handelt sich dabei um die Gaben der Weisheit, des Verstandes, des Rates, der Stärke, der Wissenschaft, der Frömmigkeit und der Furcht des Herrn. Diese sieben Gaben werden dem Christen bei der Firmung geschenkt. Der Christ soll aber auch immer wieder um die einzelnen Gaben bitten, die er in der jeweiligen Situation braucht.

4) DER HEILIGE GEIST ERNEUERT DAS ANTLITZ DER ERDE

Der Heilige Geist hat die Sendung, mit der Fülle seiner sieben Gaben das Antlitz der Erde zu erneuern. Durch seine Kraft wird die Schöpfung der Erlösung und Vollendung zugeführt (vgl. Röm 8,18-30). Durch seine Glut und Freude kommt es zum ewigen Lobpreis Gottes. Und damit diese Erneuerung durch den Heiligen Geist auch in unserer bedrängten Zeit wirksam wird, beten wir voll Vertrauen: "Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen; sende aus deinen Geist und alles wird neu geschaffen und du wirst das Antlitz der Erde erneuern."

 

Last changed: 05.11.2010 at 21:53

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