Lehre der Kirche
Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.
Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?
Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie schon immer interessiert hat.
Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!
Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:
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auch wenn nicht eigens verzeichnet!
Ihr kirchlich.net Team
Das katholische Glaubensbekenntnis 5 |
Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010 |
III DAS WESEN GOTTES
Wir haben bisher versucht, verschiedene Hinweise für die Existenz Gottes zu finden. Nun wollen wir uns noch etwas eingehender mit dem Wesen Gottes befassen. Wir haben zwei Möglichkeiten, das Wesen Gottes tiefer zu erfassen. Die eine Möglichkeit ist die sogenannte "natürliche Gotteserkenntnis", die sich der menschlichen Vernunft und Erfahrung bedient. Die zweite Möglichkeit ist die sogenannte "übernatürliche Gotteserkenntnis", die auf die Offenbarung (= Selbstmitteilung) Gottes zurückgeht.
0) DIE NATÜRLICHE GOTTESERKENNTNIS
Die natürliche Gotteserkenntnis versucht das Wesen Gottes mit Hilfe von philosophischen Überlegungen und psychologischen Erfahrungen zu erfassen. Sie geht dabei von konkreten Beobachtungen aus und gelangt schrittweise zur Erkenntnis von ganz bestimmten Zügen und Eigenschaften, die das Wesen Gottes charakterisieren.
1) GOTT ALS ABSOLUTES WESEN
Die Erforschung der Natur und des Kosmos führt zur Erkenntnis, dass die Existenz der vergänglichen Dinge eine erste unvergängliche Ursache voraussetzt, die wir Gott nennen. Wenn nun Gott die erste Ursache aller vergänglichen Dinge ist, dann setzt das voraus, dass er selbst ein absolutes Wesen ist, das unabhängig von einer weiteren Ursache aus sich selbst existiert (absolut: vom lat. absolutus = losgelöst, unabhängig). Gott kann aber nur dann ein absolutes Wesen sein, wenn er selbst das unvergängliche, vollkommene und absolute Sein ist.
2) GOTT ALS TRANSZENDENTES WESEN
Wenn Gott ein absolutes Wesen ist, kann er nicht mit der vergänglichen Natur und dem begrenzten Kosmos identisch sein. Natur und Kosmos haben einen Anfang und sind daher relative Größen. Gott muss daher die Natur und den Kosmos übersteigen, d. h. ein transzendentes Wesen sein (transzendent: vom lat. transcendere = übersteigen). Gott ist daher jenseits von Raum und Zeit, d. h. er ist unendlich und ewig.
3) GOTT ALS GEISTIGES WESEN
Wenn Gott die Natur übersteigt, kann er nicht ein materielles Wesen sein. Gott muss daher ein immaterielles, d. h. ein geistiges Wesen sein. Für dieses geistige Wesen Gottes spricht auch die Tatsache, dass Gott als Urheber der Welt über eine überragende Vernunft und damit über Geist verfügen muss.
4) GOTT ALS PERSONALES WESEN
Die inneren Erfahrungen im Gewissen führen zur Erkenntnis, dass Gott sich dem Menschen auf personale Weise zuwendet und ihn anspricht. Der Mensch vernimmt in seinem Gewissen die "Stimme" Gottes. Er erfährt seinen Anruf und seine Führung, seine Mahnung und seinen Tadel, seine Ermutigung und seinen Trost. Gott zeigt sich im Gewissen als ein geistiges Wesen mit einem personalen Willen, aber auch als ein Wesen voll personaler Liebe, Güte und Gerechtigkeit. Alle diese Züge setzen aber voraus, dass Gott ein personales Subjekt ist, das verschiedenste geistige Akte setzen kann.
Die natürliche Gotteserkenntnis kann aufgrund von verschiedenen Schlussfolgerungen und Erfahrungen gewisse Wesenszüge Gottes ergründen. Da jedoch jede natürliche Erkenntnis des Menschen beschränkt ist, kann sie niemals das ganze Wesen Gottes erfassen und begreifen.
Last changed: 07.11.2010 at 18:07
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