Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Das katholische Glaubensbekenntnis 61

Posted by ksf (ksf) on 04.11.2010
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3) DIE EIGENSCHAFTEN DER KIRCHE

Die Kirche hat auch ganz bestimmte Eigenschaften, die im Glaubensbekenntnis genannt werden:

a) Die eine Kirche

Die Kirche ist nach dem Willen Jesu Christi nur eine einzige. Die Grundlage der Einheit ist der gemeinsame Glaube und die Liebe der Gläubigen. Das Fundament dieser Einheit ist aber auch der Papst, der als Oberhaupt aller Gläubigen für die Einheit der Lehre und der ganzen Kirche zu sorgen hat. Leider ist die Kirche heute durch viele Spaltungen uneins; es gibt heute etwa 2000 (!) verschiedene christliche Gruppen. Die meisten Spaltungen kamen durch eigenmächtige Veränderungen zustande, die ohne oder gegen die Zustimmung des Papstes angestrebt wurden. Durch die Ökumene wird versucht, die Einheit der Christen wiederherzustellen. Doch darf die Ökumene nicht dazu führen, dass die katholischen Glaubenswahrheiten nur wegen der Einheit mit anderen christlichen Kirchen angepasst oder aufgegeben werden.

b) Die heilige Kirche

Die Kirche wird auch heilig genannt, weil sie von Christus gegründet wurde. Auch viele Heilige haben dazu beigetragen, dass von einer heiligen Kirche gesprochen werden kann. Leider hat es in der Kirche auch viel Unheiliges gegeben: Im Laufe der Kirchengeschichte sind viele Dinge geschehen, die dem Auftrag Christi keineswegs gerecht wurden. Aber da Gott seine Kirche nicht im Stich lässt, ist es auch immer wieder zu Erneuerungen in der Kirche gekommen. Es ist aber auch bei den einzelnen Christen immer wieder zu wunderbaren Bekehrungen gekommen, sodass aus großen Sündern große Heilige wurden (z. B. der hl. Augustinus).

c) Die katholische Kirche

Die Kirche wird auch katholisch genannt, weil sie auf das Ganze ausgerichtet ist (vom Griechischen kat'holon = auf das Ganze hin). Die Kirche ist in einem doppelten Sinn auf das Ganze ausgerichtet:

- Die ganze Menschheit:  Die katholische Kirche wendet sich an alle Menschen. Sie schließt niemanden wegen seines Geschlechts, seiner sozialen Klasse, seiner Nationalität und seiner Rasse aus.

- Die ganze Lehre: Die katholische Lehre verkündet auch die ganze Lehre Christi. Sie macht keine Abstriche von der Lehre Christi und beschränkt die Lehre nicht nur auf bestimmte Schwerpunkte, wie dies bei verschiedenen christlichen Konfessionen und Gemeinschaften der Fall ist.

d) Die apostolische Kirche

Die Kirche wird schließlich auch apostolisch genannt, weil sie auf die Apostel zurückgeht. Durch die apostolische Sukzession (= Nachfolge, Aufeinanderfolge) wurde die Lehre und die Vollmacht der Apostel über die nachfolgenden Bischöfe direkt bis in unsere Zeit weitergegeben. Durch die apostolische Sukzession hat die katholische Kirche bis heute die Lehre und Vollmacht der Apostel bewahrt. Bei den christlichen Konfessionen, die nicht unmittelbar auf die Apostel zurückgehen, fehlt diese Sukzession und damit fehlen auch die apostolischen Vollmachten für die Eucharistiefeier, die Vergebung der Sünden, das Priesterweihe usw.

4) DIE AUFGABEN DER KIRCHE

Die Kirche hat dann von Christus auch ganz bestimmte Aufgaben erhalten, die sie in Treue erfüllen muss:

a) Die Verkündigung des Evangeliums

Die Kirche hat vor allem den Auftrag, allen Völkern die frohe Botschaft Jesu zu verkünden (vgl. Mt 28,19). Die Kirche muss sich bemühen; den Menschen aller Länder, aller Kulturen und Zeiten das Evangelium zu vermitteln. Sie darf aber das Evangelium nie verkürzen oder im Sinne des Zeitgeistes interpretieren.

b) Die Spendung der Sakramente

Die Kirche hat auch den Auftrag, die Sakramente zu spenden. Christus hat den Aposteln und ihren Nachfolgern geistliche Vollmachten erteilt, damit sie den Gläubigen seine Sakramente (=göttliche Heilsmittel) spenden können.

c) Der Aufbau von Gemeinden

Die Kirche hat auch den Auftrag, überall Gemeinden aufzubauen. Unter der Leitung der Bischöfe und Priester sollen sie zur Einheit im Glauben und in der Liebe geführt werden. Aber auch die Laien sollen dazu beitragen, die Kirche in der Welt aufzubauen.

d) Der Einsatz für die Armen und Schwachen

Die Kirche muss sich auch in besonderer Weise um die Armen und Schwachen kümmern. Das Gebot der Nächstenliebe verlangt, dass sich die Mitglieder der Kirche mit den bedürftigen Menschen solidarisch erklären und ihnen hilft. Das gilt für die Weltkirche, die Diözese und die einzelne Pfarrei. Dabei sollen die wohlhabenden Diözesen die armen Diözesen unterstützen (Mission, Entwicklungshilfe).

f) Der Aufbau einer christlichen Gesellschaft

Die Kirche hat schließlich auch den Auftrag, das Reich Gottes auf Erden zu errichten. Dazu gehört auch der Aufbau einer christlichen Gesellschaft. Die Amtskirche muss sich darum bemühen, die christlichen Werte für das soziale Leben (Rechte und Pflichten des Menschen in der Gemeinschaft; sittliche Grundwerte) zu verkünden. Die Laien sollen sich darum bemühen, in christlichen Parteien mitzuwirken und die kirchliche Soziallehre zu verwirklichen.

Last changed: 05.11.2010 at 21:27

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