Lehre der Kirche
Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.
Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?
Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie schon immer interessiert hat.
Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!
Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:
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auch wenn nicht eigens verzeichnet!
Ihr kirchlich.net Team
Das katholische Glaubensbekenntnis 67 |
Posted by ksf (ksf) on 04.11.2010 |
10) DIE KIRCHENGESCHICHTE
Wir können das Kapitel über die Kirche nicht abschließen, ohne wenigstens kurz auf die Kirchengeschichte einzugehen. Die Kirchengeschichte ist heute ein ständiger Angriffspunkt für Kritiker außerhalb der katholischen Kirche. Die meisten dieser Kritiker sehen in einseitiger Weise nur die negativen Seiten der katholischen Kirche und übersehen dabei ihre vielen guten Seiten.
a) Viele dunkle Seiten
Es gibt in der Geschichte der katholischen Kirche ohne Zweifel viele dunkle Seiten: Die gewaltsame Missionierung mancher Volksstämme in den frühchristlichen Jahrhunderten; die machtpolitischen Auseinandersetzungen zwischen Papst und Kaiser im Mittelalter (Investiturstreit); die Inquisition, die Kreuzzüge, die Hexenverbrennungen, das Leben mancher Renaissancepäpste (Alexander VI.), die gewaltsame Missionierung im Rahmen der Kolonialisierung, die enge Zusammenarbeit mit absolutistischen Herrschern, die Versäumnisse in der Arbeiterfrage, die Verweltlichung der heutigen Kirche... Bei allen diesen Ereignissen hat die Kirche oft schwere Schuld auf sich geladen! Wir müssen den Mut haben, diese Schuld gegenüber Kritikern offen zuzugeben. Wenn wir nicht ehrlich zugeben, dass die Kirchen in ihrer langen Geschichte auch schwere Fehler begangen hat, dann sind wir nicht glaubwürdig. Papst Johannes Paul II. hat im Jubiläumsjahr 2000 ein öffentliches Schuldbekenntnis abgelegt und um Vergebung gebeten. Bei dieser Gelegenheit hat der Papst auf der Notwendigkeit einer ständigen Bekehrung der Kirche hingewiesen.
b) Vorsicht vor Verleumdungen!
Gleichzeitig müssen wir aber auch klar sagen, dass es auch eine Unmenge von böswilligen und einseitigen Darstellungen über kirchengeschichtliche Ereignisse gibt. Seit dem Beginn der Kirche haben ihre Gegner nie aufgehört, der Kirche die unglaublichsten Dinge anzulasten. Von Celsus und Plotin bis Voltaire und David Friedrich Strauß, von Bert Brecht und Rolf Hochhuth bis Umberto Eco und Dario Fò usw. usf. haben immer wieder freigeistige Kritiker die katholische Kirche in ein möglichst schlechtes Licht gerückt. Aber auch die kirchenfeindlichen Ideologien des Kommunismus und des Nationalsozialismus haben die Kirche systematisch lächerlich gemacht. Heute sind es verschiedenste Bücher, Fernsehsendungen und Zeitschriften, die die Kirche bewusst schlecht machen. Aber auch Leute aus den eigenen Reihen haben die Kirche unheimlich heruntergemacht und durch ihre theologischen Schriften dem Ruf der Kirche arg geschadet. Leider fallen auch viele Katholiken auf die heimtückischen Attacken dieser Leute herein und stimmen noch in deren Anklagen ein. Viele merken nicht, dass man ihnen einen katholischen Minderwertigkeitskomplex anhängen will, damit sie den revolutionären Plänen der Kirchengegner leichter zustimmen.
c) Viele Lichtseiten
Die katholische Kirche hat in ihrer langen Geschichte auch viele Lichtseiten aufzuweisen, die die Schattenseiten bei weitem überwiegen. Es gibt wahrscheinlich keine andere Institution, die so viele Gestalten hervorgebracht hat, die sich für das Wohl der Menschen eingesetzt haben. Die Schar der Heiligen und Seligen weist Tausende und Tausende von Männern und Frauen auf, die sich auf verschiedensten Gebieten eingesetzt und ausgezeichnet haben. Die Kirche hat im geistlichen, kulturellen und sozialen Bereich eine überaus große Zahl von Menschen gestellt, die sich in selbstloser Weise für unzählige Menschen eingesetzt haben. Und auch heute gibt es keine Institution auf der Welt, in der sich Hunderttausende von Männern und Frauen auf hauptamtliche Weise und Millionen von Laien auf ehrenamtliche Weise für das Heil und Wohl von Hunderten von Millionen Menschen einsetzen. Wir wollen hier in aller Kürze einige Dienste in Erinnerung rufen, die die Kirche zum Wohl des Einzelnen und der Gesellschaft geleistet hat und immer noch leistet:
d) Die geistlichen Dienste
Die Kirche widmet sich zweitausend Jahren der geistlichen Betreuung und Begleitung der Menschen: Sie verkündet ihnen das Evangelium Jesu Christi und gibt dadurch ihrem Leben eine klare Orientierung und einen letzten Sinn. Sie spendet die Sakramente und vermittelt damit den Menschen die Kraft Gottes. Sie bietet Exerzitien für die Vertiefung des Glaubens an und veranstaltet Seminare für Brautleute. Sie richtet Beratungsstellen für Notfälle ein, sie betreut die Kranken und begleitet die Sterbenden. Hunderttausende von Priestern und Laien stehen im geistlichen Dienst der Menschen und stehen ihnen jederzeit zur Verfügung.
e) Die Vermittlung von Werten
Die Kirche setzt sich seit zweitausend Jahren für die Vermittlung von menschlichen, moralischen und gesellschaftlichen Werten ein. Sie verkündet die persönliche Würde des Menschen, aber auch die Brüderlichkeit und Gleichheit unter den Menschen. Sie tritt für die Ehe und Familie ein und verteidigt das ungeborene Leben. Sie setzt sich für die Würde der Arbeit ein und verlangt Freiheit und Solidarität in der Politik. Sie weist auch auf den tieferen Sinn des Leidens hin und öffnet den Blick des Menschen für den überirdischen Sinn des Lebens. Auf diese Weise ist die Kirche von Anfang an für die Grundrechte des Menschen eingetreten.
f) Die Vermittlung von Kultur
Die Kirche hat auch im Bereich der Kultur seit zweitausend Jahren Großartiges geleistet. Sie kultivierte weite Landstriche und förderte die Landwirtschaft, sie führte Schulen und Bibliotheken, sie förderte in einzigartiger Weise die Kunst, die Musik und die Architektur. Ein großer Teil der europäischen Kunst geht auf die Förderung der Kunst durch die Kirche zurück. Die Kirche gestaltet durch die religiösen Feste auch den Ablauf des Jahres: Die meisten großen Feste, wie Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Maria Himmelfahrt und Mariä unbefleckte Empfängnis, gehen auf das Kirchenjahr zurück.
g) Die sozialen Dienste
Die Kirche leistet dann auch im sozialen Bereich Gewaltiges. Sie setzte sich von Anfang an für die Armen und Unterdrückten ein. In der heutigen Zeit führt sie Kindergärten und Schulen, Jugendzentren und Lehrlingsheime, Spitäler und Altersheime. Die Kirche betreut auch Schwerstbehinderte, sie bemüht sich um die Drogenabhängigen und um die Aids-Kranken. Die Caritas und die Entwicklungshilfe arbeiteten für unzählige Menschen in der Heimat und in vielen Ländern der Welt. Die Kirche hat im Laufe ihrer Geschichte Millionen von Menschen in alle Welt gesandt, um anderen Menschen zu helfen. Diese Priester, Schwestern und Laien haben auf alles verzichtet und haben um Gotteslohn für Menschen aller Nationen und Rassen gearbeitet.
Diese jahrhundertelangen Dienste der katholischen Kirche im geistlichen, moralischen, kulturellen und sozialen Bereich sind überaus beeindruckend. Es gibt keine andere Institution, die über eine so lange Zeit und in einem solchen Ausmaß für das Wohl der Menschen gearbeitet hat wie die katholische Kirche. Diese Bilanz der Kirche kann sich durchaus sehen lassen. Wir sollten diese Punkte auch in einem Gespräch mit den Kritikern aufzählen. Wir wissen aber auch, dass alle diese Werke letztlich auf die Gnade Gottes zurückzuführen sind.
Last changed: 05.11.2010 at 21:13
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