Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Das katholische Glaubensbekenntnis 69

Posted by ksf (ksf) on 04.11.2010
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12) DER ÖKUMENISMUS

Die verschiedenen christlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften versuchen seit längerer Zeit, die verloren gegangene Einheit unter den Christen wiederherzustellen. Diese Bestrebungen führten zur sog. "ökumenischen Bewegung", die die Wiedervereinigung der verschiedenen christlichen Konfessionen zum Ziel hat. Auch die Katholische Kirche hat beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) ein eigenes Dekret zur Förderung des Ökumenismus verfasst (vgl. Zweites Vatikanum, Dekret über den Ökumenismus).

a) Das Bemühen um die Einheit

Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurden viele ökumenische Initiativen gestartet: Es kam zu Begegnungen zwischen den höchsten Würdenträgern der verschiedenen Konfessionen, es gab aber auch zahlreiche gemeinsame Veranstaltungen zwischen den christlichen Konfessionen. Es wurden ökumenische Gottesdienste in Form von Wortgottesdiensten gefeiert. In den Jahrzehnten seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil tagten auch theologische Kommissionen der verschiedenen Konfessionen, um gemeinsame theologische Grundlagen zu erarbeiten. Dabei wurde ernsthaft um die geistige Einheit in der Lehre und in der Heilsvermittlung gerungen. Die ökumenische Bewegung hat aber auch zu einer verstärkten Zusammenarbeit der Christen im sozialen Bereich geführt.

b) Manche problematische Entwicklungen

Es gab aber auch weniger seriöse Initiativen in Richtung Ökumene: Verschiedene Gruppierungen wollten die Einheit um jeden Preis und opferten dafür auch die christliche Substanz. Dieser Ökumenismus um jeden Preis auf der Grundlage des kleinsten gemeinsamen Nenners führte häufig zu einer ungeheuren Verflachung der christlichen Lehre und zu einem Ausverkauf der christlichen Heilsgüter. Im katholischen Bereich gab es auch verschiedene Gruppen, die sich aus ökumenischen Gründen so sehr dem Protestantismus anpassten, dass sie schließlich dem Protestantismus näher standen als dem Katholizismus. Dieser Relativismus und diese Austauschbarkeit aller christlichen Konfessionen hat das Christentum unheimlich geschwächt. Am Ende dieser Entwicklung steht offensichtlich die Gleichschaltung aller christlichen Konfessionen und damit die allmähliche und leise Unterordnung des Christentums unter die neue relativistische Weltordnung des New Age.

c) Die Weisungen des Konzils

In weiser Voraussicht hat das Zweite Vatikanische Konzil auf die richtige Vorgangsweise bei den ökumenischen Initiativen hingewiesen. Im "Dekret über den Ökumenismus" stellt das Konzil zunächst fest, dass es viele Gemeinsamkeiten zwischen den christlichen Konfessionen gibt. Es macht aber auch darauf aufmerksam, dass es vor allem zwischen der Katholischen Kirche und den Kirchen der Reformation "nicht geringe Unterschiede" (Art. 20) gibt. Das Konzil weist also in sehr sachlicher Form auf die Schwierigkeiten des Ökumenismus hin. Es ermutigt zur Fortsetzung der ökumenischen Bestrebungen, warnt aber gleichzeitig vor Leichtfertigkeit. "Das Heilige Konzil mahnt die Gläubigen, jede Leichtfertigkeit wie auch jeden unklugen Eifer zu meiden, die dem wahren Fortschritt der Einheit nur schaden können. Ihre ökumenische Betätigung muss ganz und echt katholisch sein, das heißt in Treue zur Wahrheit, die wir von den Aposteln und den Vätern empfangen haben, und in Übereinstimmung mit dem Glauben, den die katholische Kirche immer bekannt hat, zugleich aber auch im Streben nach jener Fülle, die sein Leib nach dem Willen des Herrn im Ablauf der Zeit gewinnen soll." (Art. 24)

d) Keine Mahlgemeinschaft

Im Zusammenhang mit dem Ökumenismus sei darauf hingewiesen, dass es nach wie vor keine Mahlgemeinschaft bzw. gemeinsame Eucharistiefeier zwischen Katholiken und reformatorischen kirchlichen Gemeinschaften gibt (vgl. Ökumenisches Direktorium, 55). Das "Dekret über den Ökumenismus" weist in spezieller Weise darauf hin, dass nach katholischem Glauben die reformatorischen kirchlichen Gemeinschaften "die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit (substantia) des eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben." (Art. 23) Das bedeutet, dass die Abendmahlsfeiern dieser Gemeinschaften keine Eucharistiefeiern im katholischen Sinn sind (Es fehlt z. B. der Opfercharakter der Messe und die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Jesu). Aus diesem Grund ist für einen Katholiken das Abendmahl einer reformatorischen kirchlichen Gemeinschaft keine gültige Eucharistiefeier. Ein Katholik kann zwar einen Gottesdienst der reformatorischen kirchlichen Gemeinschaften besuchen, aber er erfüllt damit nicht seine Pflicht des Gottesdienstbesuchs an Sonn- und Feiertagen.

Last changed: 05.11.2010 at 21:10

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