Lehre der Kirche
Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.
Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?
Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie schon immer interessiert hat.
Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!
Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:
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auch wenn nicht eigens verzeichnet!
Ihr kirchlich.net Team
Das katholische Glaubensbekenntnis 73 |
Posted by ksf (ksf) on 04.11.2010 |
3) DIE AUSWIRKUNGEN DER SÜNDE
Die Sünde betrifft zunächst einmal das Verhältnis zu Gott, sie wirkt sich aber auch im Hinblick auf die Gemeinschaft und auf die eigene Person aus.
a) Das Verhältnis zu Gott
Die Sünde führt zu einer Lockerung der Bindung an Gott, sie schwächt die Kraft zum Guten, sie trübt die innere Klarheit und behindert das Wirken der Gnade Gottes. Wenn es sich um eine schwere Sünde (z. B. Gotteslästerung, Mord, Ehebruch, Abtreibung) handelt, kommt es zur Trennung von Gott. Auf diese Weise führt die schwere Sünde zum Verlust des übernatürlichen Lebens, das der Gläubige bei der Taufe erhalten hat. Der Verlust des übernatürlichen Lebens führt zum seelischen Tod des Menschen. (Vgl. das Gleichnis vom verlorenen Sohn, wo es heißt: "Denn mein Sohn war tot..." - Lk, 15,24) In diesem Zustand der Trennung von Gott kann der Mensch nicht zur ewigen Gemeinschaft mit Gott gelangen. Wenn der Mensch in diesem Zustand stirbt, kommt es zur ewigen Trennung von Gott.
b) Das Verhältnis zu den Mitmenschen
Durch die Sünde kommt es zu Kränkungen, Enttäuschungen, Misstrauen und Streit. Die Einzelnen fühlen sich innerlich verletzt und die ganze Gemeinschaft leidet. Schwere Sünden können bis zur Lebensunfähigkeit der Gemeinschaft führen: Es kommt zur Zerstörung der Ehe und Familie, zur Abtreibung und Euthanasie, zum Ruin der Wirtschaft, zu Einsamkeit und Verlassenheit, zu Feindseligkeiten, Gewalt und Krieg.
c) Das Verhältnis zur eigenen Person
Durch die Sünde kommt es auch zur Unordnung in der eigenen Lebensgestaltung, zum Verlust der klaren Orientierung, zur Schwächung des Willens und zu einem Mangel an innerem Frieden. Durch schwere Sünden kommt es im Inneren des Menschen zu einer schwerwiegenden Unordnung, die zu allen möglichen Schäden körperlicher, seelischer und geistiger Art führt. Bei schweren Sünden kann es auch zur inneren Lähmung und Zerstörung des Menschen kommen, die diesen schließlich oft in die Verzweiflung stürzt.
4) DIE NOTWENDIGKEIT DER VERGEBUNG DER SÜNDEN
a) Die Befreiung und Heilung des Menschen
Wenn wir uns diese vielfältigen Auswirkungen der Sünde vor Augen halten, begreifen wir ohne große Schwierigkeiten, welche entscheidende Bedeutung die Vergebung der Sünden für den Menschen hat. Bei der Vergebung der Sünden geht es um die innere Befreiung des Menschen von Sünde und Schuld, um die Heilung und Erlösung des Menschen von seinen inneren Wunden. Durch die Vergebung der Sünden kommt es zur Versöhnung des Menschen mit Gott, zur Versöhnung mit den Mitmenschen und zur Versöhnung mit sich selbst.
1) Befreiung von Sünde und Schuld
2) Heilung und Befreiung von inneren Verwundungen
3) Versöhnung mit Gott, mit den Mitmenschen und mit sich selbst
b) Ein Neubeginn des eigenen Lebens
Die Vergebung der Sünden ist die Chance des Menschen, sein Leben neu zu beginnen, sie ist die Chance, sein Glück und seinen Frieden zu finden, sie ist die Chance, das ewige Heil zu erlangen. Sie ist aber auch die Grundlage für die innere Erneuerung der Gesellschaft und für den Frieden in der Welt. Um es einmal ganz klar zu sagen: Die Vergebung der Sünden ist heute eine Frage des Überlebens für den Einzelnen, die Gesellschaft und die Menschheit. Wenn es keine Vergebung der Sünden gibt, dann ersticken wir an unseren eigenen Sünden, dann gehen wir an uns selbst zugrunde. Von daher ist die Vergebung der Sünden in unserer Zeit nötiger denn je!
1) Neubeginn im eigenen Leben
2) Innerer Friede und innere Harmonie
3) Ewiges Heil des Menschen
4) Erneuerung der Gesellschaft
5) DIE VERGEBUNG DER SÜNDEN
a) Die Sündenvergebung durch das Bußsakrament
Die Vergebung der Sünden erfolgt durch das Bußsakrament. Durch die Beichte kann der Gläubige die Vergebung aller Sünden erlangen, die er nach der Taufe begeht. Durch den Akt der Reue, das Bekenntnis der Sünden und durch die Lossprechung des Priesters werden dem Menschen alle Sünden vergeben. Er ist dann wieder mit Gott versöhnt und vor Gott gerechtfertigt. "Christus, der für alle Menschen gestorben ist, will, dass in seiner Kirche jedem, der sich von der Sünde abwendet, die Pforten zur Vergebung offenstehen." (KKK, § 982)
b) Die Sündenvergebung durch die Eucharistie
Eine weitere Möglichkeit zur Vergebung der Sünden ist dann auch die Eucharistie. Bei jeder heiligen Messe spricht der Priester nach dem Schuldbekenntnis die Worte: "Nachlass, Vergebung und Verzeihung unserer Sünden schenke uns der allmächtige und barmherzige Herr." Auch während des weiteren Verlaufs der heiligen Messe geht es immer wieder um Versöhnung und Heil. Auf diese Weise wird die Eucharistie, die ja auch eine Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers Jesu Christi ist, zu einer Quelle der Sündenvergebung.
Allerdings gilt es zu beachten, dass bei der Sündenvergebung während der heiligen Messe keine schweren Sünden vergeben werden; auch bei den leichten Sünden handelt es sich um eine bedingte Vergebung: das bedeutet, dass diese Sünden zwar vergeben sind, aber trotzdem bei der nächsten Beichte bekannt werden müssen.
6) DIE VORAUSSETZUNG FÜR DAS EWIGE HEIL
Am Ende unserer Überlegungen wollen wir noch einmal den tiefsten Sinn der Sündenvergebung in Erinnerung rufen. Dieser tiefste Sinn besteht darin, dass der Mensch durch die Sündenvergebung das ewige Heil erlangt. Der Mensch kann nur dann zur ewigen Gemeinschaft mit dem absolut heiligen Gott gelangen, wenn er ganz rein und heilig ist. Solange der Mensch nicht frei von Sünde und Schuld ist, kann er keine Gemeinschaft mit dem absolut heiligen Gott haben. Paulus sagt es ganz klar und deutlich: "Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Lustknaben, noch Knabenschänder, noch Diebe, noch Habgierige, keine Trinker, keine Lästerer, keine Räuber werden das Reich Gottes erben." (1 Kor 6,9-10) Die Sündenvergebung ist also die Voraussetzung für die ewige Gemeinschaft mit Gott.
7) DAS BESONDERE DER CHRISTLICHEN SÜNDENVERGEBUNG
Die Vergebung der Sünden ist ein einzigartiges Angebot der christlichen Religion. Wenn wir uns in den anderen Religionen umsehen, so können wir feststellen, dass es in keiner anderen Religion etwas Vergleichbares gibt. In keiner anderen Religion übernimmt Gott selbst die Erlösung und Sühne für den Menschen. In anderen Religionen muss der Mensch selbst für seine Erlösung und für die Sühne seiner Sünden Sorge tragen (z. B. im Hinduismus durch die Seelenwanderung.) In keiner anderen Religion wird dem Menschen die Vergebung der Sünden so leicht gemacht wie im Christentum. Der Mensch muss nur bereit sein, seine Sünden zu bereuen und zu bekennen.
Die Vergebung der Sünden ist ein weiterer Hinweis für das Besondere des Christentums: Nur im Christentum nimmt Gott durch seinen Sohn Jesus alles Böse des Menschen auf sich, um ihn so zu erlösen und ihm seine Sünden vergeben zu können. Es wäre gut, wieder einmal über dieses Geschenk der Vergebung nachzudenken. Wir würden dann das Bußsakrament wieder mehr schätzen und öfters in Anspruch nehmen. Wir wären dann wahrscheinlich auch freiere und glücklichere Menschen.
Last changed: 05.11.2010 at 21:03
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