Lehre der Kirche
Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.
Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?
Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie schon immer interessiert hat.
Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!
Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:
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auch wenn nicht eigens verzeichnet!
Ihr kirchlich.net Team
Das katholische Glaubensbekenntnis 78 |
Posted by ksf (ksf) on 04.11.2010 |
DIE LETZTEN DINGE
Wir wollen uns nun den "Letzten Dingen" zuwenden und uns mit den ernsten Themen von Tod, Gericht, Himmel und Hölle auseinandersetzen.
1) DER TOD
a) Das Tor zum jenseitigen Leben
Der Tod ist aus christlicher Sicht nicht einfach das Ende des irdischen Lebens, sondern das Tor zu einem jenseitigen Leben. Der Tod fordert deshalb den Menschen heraus, über den tieferen Sinn seines Lebens nachzudenken; er macht ihm bewusst, dass der letzte Sinn seines irdischen Lebens in einem jenseitigen Leben zu suchen ist. Der Tod wirkt deshalb auch auf das Leben zurück: Er erinnert den Menschen ständig daran, sein Leben in dieser Welt so zu gestalten, dass es vor allem für das Leben im Jenseits einen Wert hat!
b) Das Leben im Hinblick auf das Jenseits
Der Tod weist den Menschen darauf hin, dass nicht das Haben, sondern das Sein entscheidend ist. Für das Jenseits zählen nicht das Geld, die Villa, das Ansehen und der Erfolg, sondern der Glauben und die guten Werke. In diesem Sinn warnt uns auch Jesus, dass wir nicht wegen der irdischen Güter die ewigen Güter aufs Spiel setzen sollen: "Denn was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber seine Seele verliert?" (Mk 8, 36)
c) Was der Mensch sät, wird er ernten
Auch der Apostel Paulus schreibt dazu sehr klar und deutlich: "Täuscht euch nicht: Gott lässt keinen Spott mit sich treiben; was der Mensch sät, wird er ernten. Wer im Vertrauen auf das Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber im Vertrauen auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten. Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun; denn wenn wir darin nicht nachlassen, werden wir ernten, sobald die Zeit dafür gekommen ist. Deshalb wollen wir, solange wir noch Zeit haben, allen Menschen Gutes tun, besonders aber denen, die mit uns im Glauben verbunden sind." (Gal 6, 7-10)
d) Die endgültige Entscheidung für die Ewigkeit
Dem Christen muss stets bewusst sein, dass die kurze Zeit auf Erden letztlich den Sinn hat, sich auf die Ewigkeit vorzubereiten. Der Christ muss sich im irdischen Leben in manchen Prüfungen bewähren. So schreibt auch der Apostel Johannes in der Geheimen Offenbarung: "Hier muss sich die Standhaftigkeit der Heiligen (= Gläubigen) bewähren, die an den Geboten Gottes und an der Treue zu Jesus festhalten." (Offb 14, 12) Das irdische Leben des Christen ist also eine sehr ernste Sache: Es geht dabei um die einmalige und endgültige Entscheidung für die Ewigkeit!
2) DAS GERICHT
a) Das besondere oder persönliche Gericht
Nach dem Tod gelangt die Seele des Menschen in die jenseitige Welt. Dort kommt es zum sogenannten "besonderen Gericht" jedes einzelnen Menschen: In der Begegnung mit dem absoluten Gott sieht die Seele des Menschen ihr ganzes irdisches Leben im Lichte Gottes und erkennt so, was vor Gott gut oder böse war.
b) Die ewige Vergeltung
Bei diesem persönlichen Gericht empfängt die Seele auch ihre ewige Vergeltung: Wenn sich der Mensch mit Hilfe der Gnade Gottes um einen echten Glauben und um gute Werke bemüht hat, wird die Seele unmittelbar oder nach einer Läuterung im Fegfeuer in die Gemeinschaft mit Gott aufgenommen und gelangt so in den Himmel; wenn sich der Mensch aber durch eine radikale Ablehnung und durch schwere Sünden gegen Gott gestellt hat und sich bis zu seinem Tod nicht bekehrt, wird die Seele aus der Gemeinschaft mit Gott ausgeschlossen und gelangt so in die Hölle.
c) Die Gerechtigkeit Gottes
Das persönliche Gericht vor Gott ist von absoluter Gerechtigkeit. Gott kennt ja die Gedanken, Worte und Werke jedes einzelnen Menschen. Er kennt auch die tatsächliche Tiefe des menschlichen Glaubens und die wahre Absicht, die hinter den menschlichen Werken stand. Er weiß aber auch, wann das menschliche Handeln in voller Freiheit geschah, und wann es unter Druck und Zwang erfolgte. Gott kennt auch die verschiedenen Bedingungen, die das Leben des Menschen mitbestimmten: Der eine kam in einer guten und gläubigen Familie zur Welt, der andere wuchs in einer schlechten und ungläubigen Familie auf; der eine lebte in einer christlichen Umgebung, der andere lebte in einer liberalen und materialistischen Gesellschaft. Gott weiß schließlich auch, dass die Menschen verschiedene Begabungen haben: Der eine hatte fünf Talente, der andere nur zwei. Alle diese Umstände werden von Gott berücksichtigt und in das Urteil einbezogen. Gott hat auch Kenntnis davon, wie sehr sich ein Mensch in seinem Leben bemüht hat: Vielleicht hat sich ein großer Sünder mehr um seine Besserung bemüht als ein Ordensmann; vielleicht hat eine Frau, die mehrmals abgetrieben hat, ihre Sünden mehr bereut als eine fromme Dame. Wahrscheinlich fällt das Gericht Gottes oft ganz anders aus, als wir es uns erwarten würden.
3) DER HIMMEL
a) Der geistige Ort der ewigen Gemeinschaft mit Gott
Der Himmel ist jener geistige Ort, wo es zur ewigen Gemeinschaft der Seele mit Gott kommt. Im Himmel erreicht die Seele in der Gemeinschaft mit Gott ihr höchstes Ziel. In der Einheit mit dem unendlichen und absoluten Gott erfährt die Seele ein Glück, das alle ihre Sehnsucht übersteigt. Die Seele ist von der Anschauung Gottes (vgl. 1 Kor 13, 12; 1 Joh 3,2) so überwältigt, dass sie in einen ewigen Jubel und Lobpreis ausbricht. Der Himmel ist also für die Seele der Zustand eines absoluten geistigen Glücks! Die Gemeinschaft der Seele mit Gott schließt aber auch die Gemeinschaft mit Christus und dem Heiligen Geist ein und umfasst so alle göttlichen Personen der Dreifaltigkeit.
b) Die Gemeinschaft mit Maria, den Engeln, den Heiligen und den geretteten Seelen
Die Seele tritt dann aber auch in eine innige Gemeinschaft mit allen anderen Wesen, die bei Gott sind: So kommt es zur Gemeinschaft mit der Gottesmutter Maria, mit den Engeln und Heiligen sowie mit allen anderen geretteten Seelen. Der Himmel besteht also für die Seele in der ewigen Gemeinschaft mit Gott und den anderen Wesen, die bei Gott sind.
c) Die unfassbare Wirklichkeit des Himmels
Die Herrlichkeit des Himmels kann sich kein Mensch vorstellen. Da wir nur beschränkte irdische Wesen sind, ist die überirdische Welt für uns eine unfassbare Wirklichkeit. Auch die Heilige Schrift spricht nur in Bildern vom Himmel: Sie gebraucht dabei Bilder wie "ewiges Leben", "Licht", "Frieden", "Hochzeitsmahl", "Haus des Vaters", "himmlisches Jerusalem", "Paradies" usw. Aber im Grunde genommen können uns diese Bilder keine wirkliche Vorstellung vom Himmel vermitteln. Vielmehr treffen hier die Worte zu, die der hl. Paulus über den Himmel schreibt: "Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben." (1 Kor 2, 9) Die Herrlichkeit des Himmels ist für uns Menschen unfassbar und übersteigt alle unsere Vorstellungen.
Last changed: 05.11.2010 at 20:50
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