Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Das katholische Glaubensbekenntnis 81

Posted by ksf (ksf) on 04.11.2010
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2) DAS WESEN DES FEGFEUERS

Nach diesen Hinweisen auf die Existenz des Fegfeuers wollen uns nun nach dem Wesen des Fegfeuers fragen. Das Fegfeuer ist ein Zustand, in dem die Seele geläutert und gereinigt wird. Es handelt sich also um eine "Sanierung" der Seele. Wie geschieht nun diese Reinigung? Es ist die Rede von einem "Feuer", das die Reinigung und Läuterung der Seele bewirkt (vgl. 1 Kor 3, 15).

a) Das geistige Feuer der Sehnsucht nach Gott

Bei diesem Feuer handelt es sich um ein geistiges Feuer, das durch die Sehnsucht der Seele nach Gott entfacht wird. Die Seele weiß nun in vertiefter Weise um die Größe und Herrlichkeit Gottes und empfindet das Getrenntsein von Gott als einen unendlich großen Schmerz. Sie leidet unter der Tatsache, dass sie noch von Gott getrennt ist und daher keine Erfüllung finden kann. Dieser Schmerz der Seelen im Läuterungszustand unterscheidet sich also wesentlich vom Schmerz der Verdammten: Während nämlich die Verdammten keinerlei Hoffnung haben, jemals zu Gott zu gelangen und daher verzweifeln, haben die Seelen im Fegfeuer die Gewissheit, dass sie gerettet sind. Und während sich die Verdammten in ihrem Hass auf Gott verzehren, verzehren sich die armen Seelen in ihrer Liebe zu Gott.

b) Die verzehrende Liebe reinigt die Seele

Durch diese verzehrende Liebe zu Gott kommt es zur Reinigung der Seele. Die Seele ist sich in ihrer Liebe zu Gott all ihrer Sünden bewusst und leidet an ihrer Unvollkommenheit, die sie von Gott trennt. Die Liebe, die von Gott in ihr entfacht wird, durchglüht sie solange, bis sie ganz von göttlichem Geist und Leben durchdrungen ist und keine Unvollkommenheit mehr aufweist. Das Fegfeuer ist also eine Reinigung der Seele durch die Liebe und Sehnsucht nach Gott, die die Seele in schmerzhafter Weise ihre Trennung von Gott und ihre Unvollkommenheit erfahren lässt.

c) Die Dauer des Fegfeuers

Es stellt sich nun noch die interessante, aber auch schwierige Frage nach der Dauer des Fegfeuers. Manche moderne Theologen behaupten, dass es überhaupt keine zeitliche Dauer des Fegfeuers geben könne. Sie begründen das damit, dass es im Jenseits keinen Raum und keine Zeit gibt. Nach Ansicht dieser Theologen vollzieht sich der Vorgang der Läuterung bereits im Augenblick des Todes, so dass der Mensch also unmittelbar nach dem Tod durch die Läuterung hindurchgeht und somit auch gleich zu Gott gelangt.

d) Die Erfahrung der Mystiker und die Lehre der Kirche

Diese theologische Lehre steht aber im Gegensatz zu den Erfahrungen, die viele Mystiker mit armen Seelen gemacht haben. Sie steht aber auch im Gegensatz zur Praxis der Kirche, die die Gläubigen auffordert, für die Seelen der Verstorbenen zu beten und zu opfern. Wenn die Läuterung der Verstorbenen tatsächlich schon im Augenblick des Todes erfolgen würde, hätte es auch keinen Sinn, für sie auch längere Zeit nach dem Tod noch hl. Messen feiern zu lassen.

e) Die Aufhebung der Zeit erfolgt erst im Absoluten

Es gibt aber auch eine philosophische Überlegung, die die zeitlose Läuterung der Seele in Frage stellt: Die völlige Aufhebung von Raum und Zeit ist nur im Absoluten, also bei Gott, möglich; wenn nun aber die Seele aufgrund ihrer Unvollkommenheit noch nicht zu Gott gelangen kann, dann gibt es für sie in diesem Zustand auch noch nicht die völlige Aufhebung von Raum und Zeit. Daher muss sich die Seele im Zustand der Läuterung noch in einem Zustand der Zeit befinden.

f) Die Möglichkeit einer längeren Dauer

Es stellt sich dann auch die Frage nach der Dauer, die eine Seele im Fegfeuer verbringt. Die Mystiker und Heiligen, die Kontakt zu den armen Seelen hatten, berichten uns, dass der Aufenthalt in diesem Zustand auch sehr lang sein kann. Wenn zum Beispiel ein Mensch in seinem Leben große Verbrechen begangen hat und erst im letzten Augenblick durch eine echte Reue zu Gott zurückkehrt und gerettet wird, dann kann der Läuterungszustand seiner Seele unter Umständen auch viele Jahre dauern. Wir tun also als Gläubige in jedem Fall gut daran, wenn wir längere Zeit für unsere Verstorbenen beten und opfern. Die Seelen der Verstorbenen werden uns für dafür dankbar sein. Und auch wir werden froh sein, wenn wir im Zustand der Läuterung durch hl. Messen, Gebet und Opfer Hilfe erfahren.

3) DIE VERGESSENEN ARMEN SEELEN

Wir müssen heute leider feststellen, dass viele Menschen ihre verstorbenen Angehörigen vernachlässigen und vergessen. Viele sagen nach dem Tod eines Mitmenschen: "Der ist bestimmt gleich in den Himmel gekommen!" Als Gläubige sollten wir aber wissen, dass ein Mensch - soweit er gerettet ist - nach seinem Tod oft noch einen weiten Weg zurücklegen muss, bis er ganz zu Gott gelangt. Die Seele muss noch durch den Zustand der Läuterung hindurch, der für sie einen schmerzhaften Prozess darstellt.

a) Der Einsatz für die Armen Seelen

Wir sollten unsere Verstorbenen in diesem Zustand der Läuterung nicht allein lassen und für sie beten, Opfer bringen und Weihwasser sprengen. Wir sollten aber auch hl. Messen für sie lesen lassen und Ablässe für sie gewinnen, um ihre Zeit der Läuterung abzukürzen. Besondere Anlässe für solche Gebete und Ablässe sind der Portiunkula-Sonntag im August sowie die Feste von Allerseelen und Weihnachten. Die Verstorbenen haben von diesen geistlichen Gaben weit mehr als von rein weltlichen Gedenkfeiern und schönen Blumen auf dem Grab. Es ist auch eine uralte Erfahrung, dass die armen Seelen den Menschen, die für sie beten und opfern, in vielfacher Weise helfen und zur Seite stehen.

- Gebet

- Opfer

- Weihwasser

- Hl. Messe

- Ablässe

b) Die Verkürzung der eigenen Läuterungszeit im Fegfeuer

Wir sollten im Hinblick auf das Fegfeuer aber auch an unsere eigene Läuterungszeit denken, die uns nach dem Tod bevorsteht. Wir sollten uns daran erinnern, dass die Gläubigen durch das Verrichten von guten Werken, durch verschiedene Gebete, Ablässe, hl. Messen u. a. bereits in diesem Leben einen Teil ihrer seelischen Läuterung erreichen können. Auf diese Weise können wir die Zeit im Fegfeuer abkürzen und somit schneller zur ewigen Glückseligkeit bei Gott gelangen.

Last changed: 05.11.2010 at 20:45

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