Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Das katholische Glaubensbekenntnis 83

Posted by ksf (ksf) on 04.11.2010
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2) DIE AUFERSTEHUNG DER TOTEN

Die christliche Lehre verkündet, dass Christus nach seiner Wiederkehr die Toten auferwecken wird. In früheren Zeiten war im Glaubensbekenntnis nicht von der Auferstehung der Toten, sondern von der Auferstehung des Fleisches die Rede. Diese Formulierung wies deutlicher darauf hin, dass es bei diesem Glaubenssatz um die Auferstehung des Leibes am Ende der Zeiten geht. Das katholische Glaubensbekenntnis lehrt also, dass nach der Wiederkehr Christi der Leib der Verstorbenen zu neuem Leben erweckt wird. Das Glaubensbekenntnis bezieht sich dabei auf die Worte, die Jesus über die Auferweckung der Toten gesagt hat: "Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine (Jesu) Stimme hören und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht." (Joh 5,29-30) Jesus hat aber auch in seiner "Eucharistischen Rede", in der er die Bedeutung der Eucharistie für das ewige Leben hervorhebt, gesagt: "Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag." (Joh 6,54) Es geht hier also eindeutig um die Auferweckung des Leibes, die am Letzten Tag durch Christus geschehen wird.

a) Die Auferstehung der Toten geschieht wie bei Jesus Christus

Die Auferstehung der Toten geschieht wie bei Jesus Christus: So wie Jesus nach seinem Tod leiblich auferstanden ist, so werden auch wir Menschen am Ende der Zeiten leiblich auferstehen. Der hl. Paulus schreibt: "Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden." (1 Kor 15,20-22) Das bedeutet, dass Christus der Erste ist, der von den Toten auferweckt wurde, und dass nach ihm in gleicher Weise auch die anderen Toten auferweckt werden. Auf diese Weise ist also die Auferstehung Jesu gewissermaßen das "Modell" für unsere eigene Auferstehung. So wie Jesus mit seinem Leib auferstanden ist, so werden auch wir am Ende der Zeiten mit unserem Leib auferstehen.

b) Ein verwandelter und überirdischer Leib

Es stellt sich nun die Frage, wie unser Leib bei der Auferstehung am Letzten Tag beschaffen sein wird. Dieses Problem hat offensichtlich schon die ersten Christen beschäftigt, denn der hl. Paulus geht in seinem ersten Brief an die Korinther ausdrücklich auf diese Frage ein: "Nun könnte einer fragen: Wie werden die Toten auferweckt? Was für einen Leib werden sie haben? Was für eine törichte Frage! Auch das, was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. Und was du säst, hat noch nicht die Gestalt, die entstehen wird; es ist nur ein nacktes Samenkorn... Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich ... die Toten werden zur Unvergänglichkeit auferweckt ... Denn dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit." (1 Kor 15,35-37.42.52-53). "Gesät wird also ein irdischer Leib, auferweckt ein überirdischer Leib." (1 Kor 15,44) Im Brief an die Philipper schreibt der Apostel Paulus: "Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes..." (Phil 3,21) Alle diese Stellen weisen uns darauf hin, dass unser Leib am Ende der Zeiten auferweckt und in einen überirdischen Leib verwandelt.

c) Es wird unser eigener Leib sein

Bei diesem auferweckten Leib wird es sich um unseren eigenen Leib handeln. So wie Christus mit seinem eigenen Leib auferstanden ist, so werden auch wir mit unserem eigenen Leib auferstehen. Im Katechismus der Katholischen Kirche heißt es dazu: "Christus ist mit seinem eigenen Leib auferstanden: "Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst" (Lk 24,39), aber er ist nicht in das irdische Leben zurückgekehrt. Desgleichen werden in ihm "alle ... mit ihren eigenen Leibern auferstehen, die sie jetzt tragen". (4. Laterankonzil (1215) (Denzinger 801)". (KKK 999)

d) Eine umgewandelte Materie

Für den kritischen Menschen stellt sich hier die Frage, wie unsere Leiber, die nach einiger Zeit völlig verwesen und ganz in ihrer Umgebung aufgehen, zu neuem Leben erweckt werden können; es stellt sich auch die Frage, wie jene Leiber wieder auferweckt werden, die in den Tiefen des Meeres versunken sind, die verbrannt oder von Tieren gefressen wurden usw. usf. Wenn wir von unseren derzeitigen physikalischen, chemischen und biologischen Voraussetzungen ausgehen, so müssen wir sagen, dass eine Erweckung dieser völlig verwesten und aufgelösten Körper nicht denkbar ist. Wenn es wirklich zu einer Auferweckung der Leiber kommen soll, dann braucht es dazu eine verwandelte Materie, die ganz vom Geist Gottes durchdrungen und bestimmt ist. Aus einer solchen verwandelten Materie kann dann Gott auch den Leib wieder auferwecken, der uns früher angehört hat.

e) Der auferweckte Leib als Spiegelbild der Seele

Durch die Vereinigung mit unserer unsterblichen Seele wird unser auferweckter Leib endgültig unvergängliches Leben erhalten (vgl. KKK 997) Die Seele wird dann wieder zum Lebens- und Geistprinzip unseres Körpers und bestimmt auch dessen Aussehen. Der auferweckte Körper wird seinerseits erneut zum Ausdruck und zum Spiegelbild der Seele. Wenn die Seele des Menschen ganz vom Licht Gottes erfüllt ist, dann wird auch der Körper dieses Licht der Seele widerspiegeln und von großer Schönheit sein. Wenn aber die Seele des Menschen ohne göttliches Licht ist, dann wird auch der Körper ohne Licht und Ausstrahlung und daher hässlich sein. Der Leib wird also auch in der Ewigkeit ein Ausdruck der Seele sein und deren Zustand widerspiegeln (vgl. Romano Guardini, Die Letzten Dinge, Kapitel: Der geistliche Leib). So wird also der Mensch in der Ewigkeit wieder ein leib-seelisches Wesen sein, das aber weit mehr als im irdischen Leben vom Geist bestimmt sein wird. Der Mensch ist nun nicht mehr an die Grenzen der Materie gebunden, sondern wird nun von seinem Geist und seiner Seele geleitet. Auf diese Weise erlangt er nun endlich seine vollendete Gestalt.

ZUSAMMENFASSUNG:

DIE AUFERSTEHUNG DER TOTEN

a) Die Auferstehung geschieht wie bei Jesus Christus

b) Ein verwandelter und überirdischer Leib

c) Es wird unser eigener Leib sein

d) Eine umgewandelte Materie

e) Der auferweckte Leib als Spiegelbild der Seele

Last changed: 05.11.2010 at 20:09

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