Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

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Das katholische Glaubensbekenntnis 85

Posted by ksf (ksf) on 04.11.2010
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MODERNE IRRLEHREN

Im Anschluss an diese Ausführungen der "Letzten Dinge" wollen wir uns noch mit einigen Irrlehren auseinandersetzen, die seit einigen Jahrzehnten immer wieder die christlichen Heilslehren in Frage stellen und auch in den Köpfen vieler Christen herumspuken. Dabei wollen wir uns vor allem mit den Lehren der Esoterik befassen, die heute mehr und mehr die christliche Lehre von den "Letzten Dingen" verdrängen.

1) Der Tod

Die östlichen und esoterischen Heilslehren vertreten den Standpunkt, dass der Tod kein einmaliges und endgültiges Ereignis sei. Durch die Seelenwanderung komme der Mensch immer wieder in diese Welt und müsse sich daher nie endgültig entscheiden. Auf diese Weise führt die Esoterik zu einer sehr problematischen Verharmlosung des Todes. Wenn der Mensch der Überzeugung ist, dass er noch unendlich viele Male auf diese Welt zurückkehren werde, dann kann es leicht passieren, dass er den Tod nicht ernst nimmt. Es ist ihm dann nicht mehr bewusst, dass sein Leben eine einmalige Chance ist und dass seine jetzigen Entscheidungen über sein ganzes ewiges Schicksal entscheiden. Die christliche Lehre betont aber, dass der Tod ein einmaliges Ereignis ist und dass anschließend das endgültige Gericht des Menschen folgt. So heißt es im Hebräerbrief des Apostels Paulus: "Und wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt..." (Hebr 9,27) Der Tod ist also aus christlicher Sicht ein einmaliges, endgültiges Ereignis.

2) Das Gericht

Auch im Hinblick auf das persönliche Gericht nach dem Tod gibt es heute manche Irrlehren. Viele Menschen sind der Ansicht, dass die Seele nach dem Tod in eine jenseitige Welt gelange, die voll Wärme, Licht und Liebe sei. Die Seele werde dort voll Liebe empfangen, von einem Gericht könne da keine Rede sein. Diese Vorstellungen gehen vor allem auf Berichte von Menschen zurück, die in Todesnähe die Erfahrung gemacht haben, durch einen Tunnel zu schweben und in eine Welt voll Wärme, Licht und Liebe zu gelangen (vgl. Bücher von Raymond Moody und Elisabeth Kübler-Ross.) Diese Berichte sollten aber nicht zur Annahme verleiten, dass es deswegen kein göttliches Gericht gebe. Die christliche Lehre sagt uns, dass gerade die Begegnung mit dem liebenden, aber auch gerechten Gott für den Menschen zum Gericht wird. Die Begegnung mit dem absolut heiligen Gott macht dem Menschen nämlich bewusst, dass er ein sündiges Wesen ist und der Läuterung bedarf, bis er zur Gemeinschaft mit dem absolut heiligen Gott zugelassen werden kann. Es kann dem Menschen bei der Begegnung mit dem absoluten Gott aber auch bewusst werden, dass er aufgrund seiner Entscheidung gegen Gott und aufgrund seines Lebenswandels sich so von Gott getrennt hat, dass er grundsätzlich nicht zu einer Gemeinschaft mit Gott fähig ist und daher für immer von Gott getrennt bleibt. Die christliche Lehre sagt ganz klar, dass nichts Unreines in den Himmel eintreten kann. Der hl. Paulus sagt es uns ganz deutlich: "Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Täuscht euch nicht!" (1 Kor 6,9) Als Christen tun wir also gut daran, dass wir uns nicht von Lehren täuschen lassen, die das persönliche Gericht verharmlosen oder gar in Frage stellen.

3) Der Himmel

Auch im Hinblick auf den Himmel gibt es manche Vorstellungen, die im Gegensatz zur christlichen Lehre stehen. So betrachten die esoterischen Lehren den Himmel nicht als Gemeinschaft mit dem personalen Gott (den es aus esoterischer Sicht nicht gibt), sondern als ein Aufgehen im Göttlichen. Die Seele des Menschen geht wie ein Tropfen im Ozean des Göttlichen auf. Damit kommt es aber zum Verlust des personalen Menschseins: Das Ich wird aufgehoben und verschwindet im Meer des Göttlichen. Diese Vorstellung widerspricht aber völlig der christlichen Sicht, nach der jeder einzelne Mensch im Himmel seine persönliche Vollendung und Erfüllung findet. Noch weiter vom Christentum entfernt ist die Vorstellung, dass der Mensch im Nichts aufgehe (Nirwana) und auf diese Weise nicht mehr zu leiden habe. Eine solche Vorstellung von Himmel bedeutet, dass es keine Erfüllung des Menschen gibt, sondern nur eine völlige Entleerung und Auflösung des Menschen. Im Gegensatz zu diesen esoterischen Lehren sagt das Christentum, dass der Himmel nicht in einem Aufgehen im göttlichen Urgrund besteht, sondern in der Gemeinschaft des Einzelnen mit dem personalen Gott. Das Christentum betont immer wieder, dass Gott kein unpersönlicher Urgrund, sondern ein personales Wesen ist. Jesus selbst spricht immer wieder vom Vater im Himmel (vgl. Mt 6,9) Das Christentum weist auch darauf hin, dass der Himmel in der Gemeinschaft mit Gott besteht. Jesus spricht mehrmals vom himmlischen Hochzeitsmahl, bei dem die Geladenen zusammen mit dem König (= Gott) am Tisch Platz nehmen (vgl. Mt 22,1-14) Es kommt also nicht zur Aufhebung der einzelnen Person in Gott, sondern zur Gemeinschaft der einzelnen Person mit Gott. Dies geht auch aus dem Gleichnis Jesu vom reichen Prasser und vom armen Lazarus hervor, in dem ganz klar zum Ausdruck kommt, dass beide Gestalten als einzelne Personen fortleben. (vgl. Lk 16,19-31) Das Christentum betont dann auch, dass der Himmel in einer unermesslichen Fülle besteht. Der hl. Apostel Paulus schreibt: "... was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große denen bereitet hat, die ihn lieben." (1 Kor 2,9) Der Himmel besteht also nicht in einer Auflösung des Menschen, sondern in seiner endgültigen Erfüllung durch die Gemeinschaft mit Gott!

4) Die Hölle

Die esoterischen Lehren kennen keine endgültige Verdammung des Menschen. Sie verkünden, dass der Mensch solange auf die Erde zurückkehren müsse, bis er auch die letzte Schuld abgetragen hat. Auf diese Weise könne auch das größte Verbrechen in späteren Leben abgebüßt werden. Gegen eine endgültige Verdammnis wenden sich aber auch viele Christen: Sie vertreten die Ansicht, dass eine ewige Verdammnis gegen die Barmherzigkeit Gottes verstoße. Ein barmherziger Gott kann ihrer Meinung nach den Menschen nicht für immer verdammen. Gegen diese weitverbreitete Ansicht stehen aber die eindeutigen Worte Jesu: "Fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann." (Mt 10,28) Auch bei seiner Rede über das Jüngste Gericht hat Jesus eindeutig auf die Möglichkeit der endgültigen Verdammnis hingewiesen: "Dann wird er (der Menschensohn) sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: "Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!" (Mt 25,41) ... "Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten." (Mt 25,46) Diese Worte Jesu lassen keinen Zweifel daran, dass es die ewige Verdammnis und damit die Hölle gibt.

5) Das Fegfeuer

In unserer Zeit wird auch zunehmend das Fegfeuer in Frage gestellt. Manche moderne Theologen behaupten, dass es keinen Zustand der Läuterung gebe. Nach Ansicht dieser Theologen vollzieht sich der Vorgang der Läuterung bereits im Augenblick des Todes, so dass der Mensch also unmittelbar nach dem Tod durch die Läuterung hindurchgeht und somit auch gleich zu Gott gelangt.

Diese Lehre vieler Theologen steht aber im Gegensatz zu den Erfahrungen, die viele Mystiker mit armen Seelen gemacht haben. Sie steht aber auch im Gegensatz zur Praxis der Kirche, die die Gläubigen auffordert, für die Seelen der Verstorbenen zu beten und zu opfern. Wenn die Läuterung der Verstorbenen tatsächlich schon im Augenblick des Todes erfolgen würde, hätte es keinen Sinn, für sie auch längere Zeit nach dem Tod noch hl. Messen feiern zu lassen.

Dieser kurze Einblick in die wichtigsten Irrlehren lässt uns begreifen, dass die christliche Lehre von den "Letzten Dingen" in vielfacher Weise in Frage gestellt wird. Das hat aber zur Folge, dass viele Menschen keine klaren Vorstellungen von den "Letzten Dingen" des Lebens haben. Auf diese Weise bemühen sie sich auch nicht mehr, mit ganzer Liebe und Kraft nach dem Himmel zu streben.

ZUSAMMENFASSUNG:

IRRLEHREN

a) Tod

b) Gericht

c) Himmel

d) Hölle

e) Fegfeuer

Last changed: 05.11.2010 at 20:06

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