Lehre der Kirche
Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.
Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?
Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie schon immer interessiert hat.
Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!
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Das katholische Glaubensbekenntnis 86 |
Posted by ksf (ksf) on 04.11.2010 |
DIE SEELENWANDERUNG
Zum Abschluss wollen wir uns noch mit der Seelenwanderung auseinandersetzen, die bereits in weiten Kreisen die christliche Lehre von den "Letzten Dingen" verfälscht und in Frage stellt. Die Lehre von der Seelenwanderung besagt, dass sich die Seele nach dem Tod des Körpers einen neuen Körper sucht und in diesem Körper weiterlebt. Nach dem Tod dieses Körpers gelangt sie dann wieder in einen anderen Körper und wandert so von einem Körper zum anderen weiter. Diese Wanderung der Seele dauert solange an, bis die Seele zur völligen Läuterung gelangt ist und in den Himmel des Nirwana eingehen kann. Gegen diese Lehre von der Seelenwanderung gibt es aber nicht wenige anthropologische und religiöse Einwände.
a) Der Mensch ist ein einmaliges Wesen
Gegen die Seelenwanderung spricht zunächst die Tatsache, dass bei jeder Zeugung eines Menschen eine unwiederholbare genetische Konstellation gegeben ist. Es kommt also bei jeder Zeugung zu einer ganz bestimmten Kombination von genetischen Faktoren, die sich in dieser Zusammensetzung nie mehr wiederholen wird. Das bedeutet aber, dass vom genetischen Standpunkt aus keinerlei Voraussetzungen für die Wiederkehr eines gleichen Menschen gegeben sind. Auf diese Weise kann es also nie zu einer wirklichen Identität zwischen einem früheren und einem späteren Menschen kommen.
b) Die Einheit von Seele und Leib
Gegen die Seelenwanderung spricht dann auch die Tatsache, dass Seele und Leib eine unauflösliche Einheit bilden. Die Seele ist das innere Prinzip des Leibes und der Leib ist der äußere Ausdruck der Seele. Jede Seele hat von daher ihren speziellen Leib, in dem sie sich zum Ausdruck bringt und manifestiert. Sie ist auf ihren eigenen speziellen Leib angewiesen und kann daher nicht von einem Leib zu einem anderen wandern. Sie kann daher noch weniger in einen tierischen Körper oder in eine Pflanze oder gar in einen Stein wandern.
c) Reife Seele gegen jungen Leib
Gegen die Seelenwanderung spricht vor allem der Umstand, dass dabei eine erwachsene und reife Seele in einen neugeborenen Körper wandern müsste. Eine alte Seele kann aber niemals in einem jungen Körper ihr entsprechendes Ausdrucksmittel finden. Zudem zeigt es sich, dass Kinder eine kindliche Seele und Jugendliche eine jugendliche Seele haben. Da ist also von einer erwachsenen und reifen Seele, die bereits mehrere Menschenleben hinter sich hat, überhaupt nichts zu merken.
d) Der Lernprozess beginnt von neuem
In diesem Zusammenhang ist auch zu sagen, dass der Lernprozess bei jedem Menschen wieder ganz von neuem beginnt. Es lassen sich bei den neugeborenen Kindern keine Kenntnisse aus einem früheren Leben feststellen: Sie müssen sich alle Kenntnisse und Fähigkeiten erst mühsam aneignen. Es lassen sich auch keinerlei Lebenserfahrung und Reife aus einem früheren Leben beobachten. Das bedeutet aber, dass dieses neue Leben einen radikalen Neubeginn darstellt und damit kein fortschreitender Reifungs- und Läuterungsprozess sein kann.
e) Der Zwang zur Selbsterlösung
Die Seelenwanderung würde aber auch bedeuten, dass der Mensch sich selbst erlösen muss. Der Mensch müsste dann praktisch selbst versuchen, durch immer neue Anläufe allmählich zur Vollkommenheit und zur Läuterung zu gelangen. Nun stellen wir aber fest, dass bei den meisten Menschen - die ja alle bereits unzählige Male gelebt haben müssten! - keinerlei besondere Reife und Läuterung festzustellen ist. Von einer fortgeschrittenen Läuterung und Selbsterlösung ist eigentlich nicht das Geringste zu beobachten. Wer den Menschen kennt, weiß, dass er sich nicht selbst erlösen kann: Auch wenn er tausend Mal auf diese Erde zurückkehren würde, wäre er doch immer ein begrenztes, schwaches und sündiges Wesen. Es ist sogar anzunehmen, dass eine ständige Wiederkehr des Menschen eher zu einer zunehmenden Schuld als zu einer zunehmenden Vollkommenheit führen würde.
f) Das unbewältigte Leid
Im Osten führt die Seelenwanderung dann aber auch dazu, dass es fast unmöglich ist, gewisse menschliche und gesellschaftliche Missstände zu beheben. Da das menschliche Elend und die sozialen Missstände aus der Sicht der Seelenwanderung als Folge von einem sündhaften früheren Leben verstanden werden, werden sie als eine gerechte Strafe angesehen, die zur Läuterung der betreffenden Menschen führen. Es wäre deshalb auch völlig falsch, diese Missstände aufzuheben, da man damit diesen Menschen die Möglichkeit der Läuterung nehmen würde. Auf diese Weise verhindert der Glaube an die Seelenwanderung im Osten oft auch den menschlichen und sozialen Fortschritt. Viele Entwicklungshelfer weisen darauf hin, dass die Seelenwanderung in manchen östlichen Ländern ein großes Hindernis für eine tatkräftige Hilfe darstellt.
g) Keine Entscheidung
Im Westen bedeutet der Glaube an die Seelenwanderung für viele Menschen aber auch, dass sie sich nie zu einer klaren und endgültigen Entscheidung aufraffen müssen. Sie gehen davon aus, dass sie ohnehin noch unzählige Male in diese Welt zurückkehren werden und dass sie daher noch unzählige Chancen haben, ihr Leben zu verändern und neu zu gestalten. Diese Menschen fühlen sich also in keiner Weise verpflichtet, ihr einmaliges Leben radikal ernst zu nehmen. Sie haben nicht das Bewusstsein, dass ihr Leben eine einmalige Chance ist und dass ihre jetzigen Entscheidungen über die ganze Ewigkeit entscheiden.
h) Erinnerungen an ein früheres Leben?
Die Vertreter der Seelenwanderung behaupten immer wieder, dass sich verschiedene Menschen in Trance oder Hypnose an ein früheres Leben erinnern können. In den meisten Fällen konnten diese Erinnerungen als Informationen erklärt werde, die diese Personen zu ihren Lebzeiten aufgenommen hatten und an die sie sich im Zustand der Trance und der Hypnose zurückerinnerten. Es handelte sich also keineswegs um Erinnerungen aus einem früheren Leben. Es gibt aber auch einige Aussagen von Personen, die in exakter Weise frühere Ereignisse geschildert haben, über die sie keine Informationen besitzen konnten. So gab es zum Beispiel in Frankreich einen kleinen Buben, der ganz präzise verschiedene Erlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg schilderte, die er aber selbst nie gehabt haben konnte. Die Schilderungen wurden überprüft und erwiesen sich als zutreffend. Aber auch in diesem Fall handelt es sich nicht um eine Seelenwanderung, sondern um eine mediale Beeinflussung: Das heißt also, dass dieser Bub als Medium für eine Person diente, die diese Erlebnisse tatsächlich gehabt hat. Solche medialen Vermittlungen von früheren Kenntnissen sind gar nicht so selten und stellen eine weit plausiblere Erklärung bestimmter Phänomene dar als die Seelenwanderung.
i) Bibelstellen für die Seelenwanderung?
Oft wird auch behauptet, dass es in der Bibel gewisse Stellen gebe, die auf die Seelenwanderung hinweisen. So wird zum Beispiel die Stelle von Matthäus 16,13 angeführt: Diese Stelle berichtet, wie die Jünger zu Jesus sagten, dass die Leute ihn für den wiedergekehrten Propheten Elias hielten. Diese Stelle kann aber nicht als Hinweis auf die Seelenwanderung aufgefasst werden, da ja der Prophet Elias nach der biblischen Überlieferung nicht gestorben war, sondern entrückt wurde. Dazu kommt, dass Jesus ja in Wirklichkeit nicht der zurückgekehrte Prophet Elias war. Andere verweisen auf Johannes 1,19: Diese Stelle berichtet, wie die Leute Johannes den Täufer fragten, ob er der wiedergekehrte Prophet Elias wäre. In diesem Fall genügt es, ein wenig weiterzulesen: Johannes der Täufer sagte nämlich: "Ich bin es nicht." (Joh 1,21) Also ist auch diese Bibelstelle kein Hinweis auf die Seelenwanderung.
Es gibt aber eine Bibelstelle, die darauf hinweist, dass der Mensch nur einmal lebt. Im Hebräerbrief des Apostels Paulus steht geschrieben: "Und wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt..." (Hebr 9,27) Diese Stelle aus der Heiligen Schrift ist ein ganz klarer Hinweis dafür, dass der Mensch nur einmal lebt. Die Bibel kann also sicher nicht als Beweis für die Seelenwanderung angeführt werden. Vielmehr weist sie ganz klar auf die Einmaligkeit des Lebens hin und spricht damit eindeutig gegen die Seelenwanderung.
j) Die Lehre von der Seelenwanderung ist eine Irrlehre
So können wir abschließend sagen, dass die Seelenwanderung in mehreren Punkten der christlichen Lehre widerspricht und wichtige Aussagen des Christentums in Frage stellt. Die Seelenwanderung widerspricht der Lehre von der Einmaligkeit des menschlichen Lebens, das damit eine einmalige, unwiederholbare Chance ist, sich für Gott und die Gemeinschaft mit ihm zu entscheiden. Die Seelenwanderung widerspricht dann aber auch der christlichen Lehre von der Erlösung: Sie lässt den Menschen glauben, dass er sich selbst erlösen kann und bringt ihn damit um die Erlösung, die ihm Gott durch das Sühneleiden Jesu schenken will. Die Seelenwanderung ist als antichristliche Lehre entschieden abzulehnen.
ZUSAMMENFASSUNG:
DIE SEELENWANDERUNG
a) Der Mensch ist ein einmaliges Wesen
b) Die Einheit von Seele und Leib
c) Reife Seele gegen jungen Leib
d) Der Lernprozess beginnt von neuem
e) Der Zwang zur Selbsterlösung
f) Das unbewältigte Leid
g) Keine Entscheidung
h) Erinnerungen aus einem früheren Leben?
i) Bibelstellen für die Seelenwanderung?
j) Die Lehre von der Seelenwanderung ist eine Irrlehre
ALLGEMEINER ÜBERBLICK:
DAS EWIGE LEBEN
Das Weiterleben nach dem Tod
1) Die Existenz der Seele
2) Die Unsterblichkeit der Seele
3) Die Lehre Jesu Christi
Die Letzten Dinge
1) Der Tod
2) Das Gericht
3) Der Himmel
4) Die Hölle
Das Fegfeuer
Das Ende der Welt
1) Die Wiederkehr Jesu Christi
2) Die Auferstehung der Toten
3) Das Letzte Gericht
Verschiedene Irrlehren
Die Seelenwanderung
Last changed: 05.11.2010 at 20:03
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