Lehre der Kirche
Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.
Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?
Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie schon immer interessiert hat.
Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!
Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:
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auch wenn nicht eigens verzeichnet!
Ihr kirchlich.net Team
Das katholische Glaubensbekenntnis 88 |
Posted by ksf (ksf) on 04.11.2010 |
ANHANG
DAS VORBILD JESU CHRISTI
Wenn wir das Leben Jesu betrachten, so stellen wir fest, dass Jesus das Modell des Menschen verkörpert, wie es ursprünglich von Gott geplant war. Wir wollen deshalb versuchen, einige Wesenszüge zu beschreiben, die das Menschsein Jesu Christi bestimmen.
1) Die Liebe
Jesus war ein Mensch der echten Liebe. Er versuchte, den Menschen zu helfen und ihnen Freude zu bereiten: Er sorgte dafür, dass es bei der Hochzeit zu Kana genügend Wein gab; er vermehrte Brot und Fische für die hungernden Menschen (vgl. Mk 6,34-35). Er heilte viele Kranke und wies niemanden ab, der ihn um etwas bat. Er hatte eine große Geduld mit den Schwächen der Menschen und scheute keine Mühe, um den Menschen nahe zu sein.
2) Die Barmherzigkeit
Jesus zeichnete sich auch durch eine außerordentliche Barmherzigkeit aus. Er bemühte sich, die ausgestoßenen Menschen wieder auf den rechten Weg zu führen: Er nahm die Einladung eines Zöllners an, der von allen gehasst wurde (vgl. Mt 9,9-13); er unterhielt sich mit einer Prostituierten, die ein kostbares Salböl auf seine Füße goss (vgl. Lk 7,36-50); er rettete einer Ehebrecherin das Leben, die gesteinigt werden sollte (vgl. Joh 8,3-11); er verzieh dem Petrus, der ihn dreimal verraten hatte (vgl. Joh 21,15-17); er betete für seine Peiniger und sagte: "Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." (Lk 23,34).
3) Die Wahrhaftigkeit
Jesus war von größter Wahrhaftigkeit und ohne jede Falschheit. Seine Rechtschaffenheit war so groß, dass ihm auch seine Feinde ihm keine Schuld nachweisen konnten (vgl. Mt 26,60). Jesus sagte auch dann die Wahrheit, wenn sie für ihn mit negativen Folgen verbunden war. Durch seine radikale Verteidigung der Wahrheit wurde Jesus zu einem "Zeichen des Widerspruchs" (vgl. Lk 1,34) Aber Jesus hörte trotzdem nicht auf, die volle Wahrheit zu sagen.
4) Die Demut
Jesus war auch von größter Demut. Er machte sich klein, um den Menschen dienen zu können (vgl. Mk 10,45). Er erklärte seine Solidarität mit den Geringsten unter den Menschen (vgl. Mt 25,40). Jesus führte auch ein sehr anspruchsloses Leben. Er hatte keinen Besitz (vgl. Mt 8,20-21) und strebte nicht nach hohen Zielen (vgl. Joh 6,15). Er wollte auch nicht, dass die Menschen von seinen Wundertaten berichteten (vgl. Mk 7,36). Diese große Demut ermöglichte es Jesus, ganz den Willen seines Vaters zu erfüllen (vgl. Joh 4,34-35).
5) Die Standhaftigkeit
Jesus war auch verschiedenen Versuchungen ausgesetzt. Die Heilige Schrift berichtet uns, wie Jesus vom Teufel versucht wurde. Der Teufel wollte Jesus von seiner Sendung abbringen und versuchte ihn durch den Materialismus, das Prestige und die Macht zu Fall zu bringen. Aber Jesus ließ sich nicht beirren und blieb seinem Auftrag treu. Durch seine große Demut und seinen Gehorsam gegen Gott Vater konnte er der Versuchung des Teufels widerstehen.
6) Das Leid
Jesus hatte ein feines Gespür für die Leiden der Menschen. Er hatte Mitleid mit den Menschen, die Hunger litten (vgl. Mk 8,2-3). Er sah die Verzweiflung der Ehebrecherin und setzte sich für sie ein. (vgl. Joh 11,33) Er sah das Elend der Kranken und heilte sie. Er hörte den bedrückten Menschen zu, und sprach ihnen Trost und Mut zu. Jesus musste aber auch viele Schmerzen erdulden: Er wurde während seines öffentlichen Wirkens ständig verfolgt, blieb aber trotz der vielen Drohungen seinem Auftrag treu. Jesus musste auch das entsetzliche Leiden der Kreuzigung erdulden. Er war aber stets bereit, in allem den Willen Gottes zu erfüllen.
7) Das Gebet
Jesus war ein Mann des Gebets. Er lebte in ständigem Kontakt mit seinem Vater im Himmel. Er suchte die Einheit mit seinem himmlischen Vater und bemühte sich, den Willen des Vaters zu erfüllen. Jesus zog sich immer wieder zum Gebet zurück. Er suchte die Einsamkeit auf, um sich ganz dem Gebet hinzugeben. Er rief Gott immer wieder an, um ihn zu loben, ihn zu bitten und ihm zu danken. Er dankte Gott für seine Sendung (vgl. Mt 11,25-30); er bat Gott um den Beistand für die Apostel (vgl. Joh 17,1-26); er bat Gott um seine Hilfe, als er auf dem Ölberg weilte und am Kreuz hing.
Wenn wir uns darum bemühen, dem Beispiel Jesu zu folgen, dann werden wir unser Menschsein immer mehr entfalten. Durch das Beispiel Jesu werden auch wir den wahren Menschen in uns entdecken.
Last changed: 05.11.2010 at 17:28
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