Lehre der Kirche
Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.
Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?
Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie schon immer interessiert hat.
Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!
Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:
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auch wenn nicht eigens verzeichnet!
Ihr kirchlich.net Team
Das katholische Glaubensbekenntnis 92 |
Posted by ksf (ksf) on 03.11.2010 |
DER SINN DES LEBENS
Die wichtigste Frage des Menschen ist die Frage nach dem Sinn des Lebens. Wenn es dem Menschen gelingt, diesen Sinn zu finden, dann ist sein Leben voll Freude und Erfüllung. Kann er diesen Sinn aber nicht finden, dann ist er unglücklich und innerlich leer. Wir wollen uns nun fragen, wie es möglich ist, einen Sinn in unserem Leben zu entdecken. Bei dieser Suche nach dem Sinn des Lebens wollen wir uns an einigen Grundgedanken des christlichen Philosophen Hans Pfeil (1903-1996) orientieren, die er in einem bemerkenswerten Büchlein über den Sinn des Lebens dargelegt hat. (Vgl. Pfeil, Hans, "Vom Sinn des Lebens und der Einsamkeit", Johannes-Verlag, Leutesdorf 1983).
TEILSINN, VOLLSINN UND LETZTSINN
Bei unserer Suche nach dem Sinn des Lebens müssen wir zunächst drei verschiedene Arten von Sinn unterscheiden: den Teilsinn, den Vollsinn und den Letztsinn. Diese drei Arten von Sinn beziehen sich auf drei verschiedene Ziele: Der Teilsinn bezieht sich auf die verschiedenen Teilziele des menschlichen Lebens und betrifft die verschiedenen Teilbereiche und Einzelinteressen des Menschen. Der Vollsinn bezieht sich auf das Vollziel des Menschen und betrifft die Entfaltung des ganzen menschlichen Wesens. Der Letztsinn bezieht sich auf das Letztziel des Menschen und betrifft das absolute und ewige Ziel des Menschen. Die drei Sinn-Arten haben auch eine klare Rangordnung: An unterster Stelle steht der Teilsinn, dann folgt der Vollsinn und schließlich der Letztsinn. Der Teilsinn ist also dem Vollsinn untergeordnet, und der Vollsinn ist wiederum dem Letztsinn untergeordnet.
I DER TEILSINN
1) DIE VERSCHIEDENEN TEILZIELE
Der Teilsinn kommt durch die Verwirklichung von Teilzielen zustande. Zu diesen Teilzielen gehören: Das körperliche Teilziel, bei dem es um die Entfaltung der körperlichen Fähigkeiten geht. Das wirtschaftliche Teilziel, das uns nach materiellen Gütern streben lässt. Das soziale Teilziel, das wir in der Familie und in der Gesellschaft zu verwirklichen trachten. Das wissenschaftlich-technische Teilziel, das uns zu wissenschaftlicher, technischer und kultureller Tätigkeit anspornt. Das künstlerische Teilziel, das uns in der Kunst und in der Musik Erfüllung suchen lässt. Alle diese Teilziele vermitteln uns einen Teilsinn, der unser Leben mit Glück und Freude erfüllt.
2) DIE RELATIVE BEDEUTUNG DER TEILZIELE
Die Teilziele sind aber im Hinblick auf das Vollziel, nämlich auf die volle Entfaltung unseres menschlichen Wesens, von relativer Bedeutung. Sportliche Leistungen, materieller Wohlstand, gesellschaftlicher Einfluss, großes Wissen und geniale Kunst bedeuten noch lange nicht, dass wir deshalb auch schon gute Menschen sind. So können große Sportler egoistisch und eingebildet sein; tüchtige Kaufleute können habgierig und geizig sein; mächtige Politiker sind oft korrupt; große Wissenschaftler sind oft ohne Herzensbildung; geniale Künstler führen oft ein abstoßendes Leben. Das Erreichen von Teilzielen bedeutet also noch lange nicht, dass wir unser menschliches Vollziel erreicht haben. Die Teilziele beziehen sich oft nur auf das menschliche Haben, aber nicht auf das menschliche Sein.
3) VOLLES MENSCHSEIN AUCH OHNE BESTIMMTE TEILZIELE
Es gilt aber auch festzuhalten, dass ein Mensch, der die genannten Teilziele nicht erreicht, dennoch sein menschliches Vollziel erreichen kann. So kann z. B. jemand gelähmt sein, und trotzdem ein sehr wertvoller Mensch sein. Das Gleiche gilt auch von Menschen, die nur wenig materielle Güter besitzen, die keinen gesellschaftlichen Einfluss haben, die nur wenig Wissen aufweisen und kaum eine Ahnung von der Kunst haben: Alle diese Menschen können trotzdem eine hohe menschliche Entfaltung erreichen. Die Teilziele betreffen also nicht das eigentliche Wesen des Menschen und sind so für das Erreichen des menschlichen Vollsinns nicht entscheidend.
Last changed: 04.11.2010 at 11:05
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