Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Das katholische Glaubensbekenntnis 93

Posted by ksf (ksf) on 03.11.2010
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II  DER VOLLSINN

Der Vollsinn kommt durch die Verwirklichung des menschlichen Vollziels zustande. Das Vollziel des Menschen betrifft die Entfaltung des menschlichen Wesens. Dazu sind bestimmte Eigenschaften und Haltungen im persönlichen, sozialen und kulturellen Bereich notwendig. Durch das Bemühen um diese Haltungen gelangt der Mensch schließlich zum personalen, sozialen und kulturellen Vollsinn seines Menschseins.

1) DER PERSONALE VOLLSINN

Der personale Vollsinn des Menschen besteht in der Entfaltung der personalen Eigenschaften.

a) Bewusstes Leben

Der Mensch muss sich zunächst darum bemühen, ein bewusstes personales Leben zu führen. Er muss über seine eigene Person und über sein persönliches Leben nachdenken. Auf diese Weise wird er von einem unbewussten Wesen zu einer bewussten Person. Durch seine bewusste Lebensführung lebt der Mensch nicht mehr sinnlos in den Tag hinein, sondern versucht bewusst, aus seinem Leben etwas Sinnvolles zu machen. Er beginnt sich nach dem tieferen Sinn des Lebens zu fragen und versucht das Ziel und den Sinn seines Lebens zu entdecken. Er bemüht sich, sein ganzes Leben bewusst nach dem tieferen Sinn des Lebens zu gestalten.

b) Innere Freiheit

Durch das bewusste Leben erlangt der Mensch die personale Freiheit. Er ist nun imstande, sein eigenes Leben bewusst in die Hand zu nehmen. Er ist nun nicht mehr von innen getrieben und von außen manipuliert, sondern steht sich selbst und der Umwelt frei und kritisch gegenüber. Gleichzeitig begreift dieser Mensch aber auch, dass Freiheit nicht Willkür bedeutet, sondern dass jede Freiheit der Orientierung bedarf. Er versucht deshalb, die Gesetze der menschlichen Natur zu achten und folgt der Stimme seines Gewissens. Auf diese Weise wird das freie Handeln des Menschen zu einem geordneten und gewissenhaften Handeln.

c) Geistige Bildung

Das Streben nach dem personalen Vollsinn setzt dann auch das Bemühen um geistige Bildung voraus. Es geht dabei nicht um Fachwissen und Gelehrsamkeit, sondern um jene Kenntnisse, die das Wesen des Menschen und das Leben betreffen: Was bedeuten Geburt und Leben, Freundschaft und Liebe, Ehe und Familie, Arbeit und Muße, Freiheit und Kreativität, Normen und Gebote, Spiritualität und Mystik, Glück und Frieden, Leid und Tod? Diese Fragen führen dann zu den metaphysischen Fragen: Woher kommt der Mensch? Wohin geht der Mensch? Es geht bei dieser geistigen Bildung also um die Fragen, die den Menschen als Menschen betreffen.

d) Herzensbildung

Der personale Vollsinn verlangt auch das Streben nach Herzensbildung. Es geht dabei um jenen inneren Feinsinn, der uns die Menschen und die Welt mit tieferen Augen als der Verstand sehen lässt. Es geht um jenes innere Gespür, das uns zu Achtung, Verständnis und Liebe gegenüber unseren Mitmenschen befähigt. Wir spüren dann, wie dem anderen innerlich zumute ist, wir sind dann imstande, ihm eine Freude zu bereiten, ihn zu ermutigen oder ihn zu trösten. Auf diese Weise beherzigen wir das bekannte Wort: "Man sieht nur mit dem Herzen gut."

e) Charakterliche Bildung

Der personale Vollsinn erfordert auch die konsequente Einübung von bestimmten charakterlichen Grundhaltungen. Er verlangt eine ständige Willensanstrengung, um sich verschiedene Grundhaltungen wie Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit, Mäßigkeit, Tapferkeit, Treue, Geduld, Demut, Sanftmut und Friedfertigkeit anzueignen. Diese Grundhaltungen müssen so lange eingeübt werden, bis sie in Fleisch und Blut übergehen und zur guten Gewohnheit werden.

f) Beherrschung des Körpers

Der personale Vollsinn verlangt schließlich die Beherrschung des Körpers. Der Mensch soll sich vernünftig und maßvoll ernähren. Er soll sich genügend bewegen und sich auch im höheren Alter eine gewisse körperliche Leistung abverlangen. Zur Beherrschung des Körpers gehört auch die Beherrschung des Geschlechtstriebs. Durch diese Pflege und Beherrschung bleibt der Körper gesund und leistungsfähig und wird zu einer Quelle der Kraft und Freude.

Last changed: 04.11.2010 at 11:02

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