Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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 auch wenn nicht eigens verzeichnet!

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Das katholische Glaubensbekenntnis 95

Posted by ksf (ksf) on 03.11.2010
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6) DIE GNADE GOTTES

Da der Mensch aus eigener Kraft niemals imstande ist, ein vollendetes geistiges, liebendes und heiliges Wesen zu sein, braucht er auf dem Weg zu seinem Letztziel die Gnade Gottes. Gott muss dem Menschen helfen, sein ewiges Ziel zu erreichen. Er muss ihm die Kraft geben, nach der Vollendung zu streben; er muss ihm aber auch immer wieder die Sünde und Schuld vergeben, die ihn daran hindert, zur Vollendung zu gelangen. Ohne die Kraft und Erlösung Gottes hat der Mensch keine Möglichkeit, sein letztes Ziel, nämlich die Einheit mit Gott, zu erreichen.

7) DAS WEITERLEBEN NACH DEM TOD

Die Einheit mit Gott setzt auch voraus, dass es ein Weiterleben nach dem Tod gibt. Wenn der Mensch mit dem leiblichen Tod endgültig vernichtet würde, dann wäre jede Frage nach einem letzten Sinn völlig absurd. Nur wenn es ein Weiterleben nach dem Tod gibt, hat der Mensch die Möglichkeit, einen endgültigen Sinn zu finden. Das Erreichen des Letztsinns setzt aber auch voraus, dass es sich beim Weiterleben nach dem Tod um ein individuelles Weiterleben handelt. Wenn der Mensch nach dem Tod wie ein Tropfen im göttlichen Ozean aufgehen würde, dann wäre jede menschliche Sinnerfahrung, die immer an ein individuelles Subjekt gebunden ist, von vornherein unmöglich.

8) DIE GEMEINSCHAFT MIT GOTT

Die Einheit des Menschen mit Gott führt zur Vollendung und Erfüllung des Menschen. Die Einheit mit Gott bedeutet aber nicht, dass der Mensch selbst zu einem göttlichen Wesen wird. Der Mensch bleibt auch in der Einheit und in der Gemeinschaft mit Gott ein geschöpfliches Wesen. Das Letztziel des Menschen besteht also nicht darin, dass er selbst zu Gott wird, sondern dass er als Geschöpf in der Einheit und Gemeinschaft mit dem absoluten Gott lebt.

SCHLUSS

Wenn wir zum Abschluss unsere Überlegungen zur Sinnfrage zusammenfassen, können wir folgende Aussagen treffen: Es gibt drei Arten von Sinn: Den Teilsinn, den Vollsinn und den Letztsinn.

Der Teilsinn ergibt sich durch das Erreichen von Teilzielen, die in verschiedensten Bereichen angestrebt werden können. So etwa im Bereich des Sports, der Wirtschaft, der Gesellschaft, der Wissenschaft und der Kunst. Diese Teilziele sind aber für das Erreichen des menschlichen Vollsinns nicht wesentlich.

Der Vollsinn ergibt sich aus der Entfaltung des menschlichen Wesens. Dazu gehören der personale Vollsinn durch die Bildung des Geistes, des Herzens und des Charakters; der soziale Vollsinn durch die Achtung, Hinwendung und Liebe gegenüber dem Nächsten, sowie der kulturelle Vollsinn durch die Natur und die Kultur.

Der Letztsinn ergibt sich aus der Einheit des Geschöpfs mit dem Schöpfer, aus der Gemeinschaft des Menschen mit Gott. Diese Einheit mit dem absolut geistigen, liebenden und heiligen Gott setzt aber voraus, dass sich der Mensch darum bemüht, ein geistiges, liebendes und heiliges Wesen zu werden. Da der Mensch dazu aus eigener Kraft nicht imstande ist, braucht er dazu die helfende und erlösende Gnade Gottes. Das Erreichen dieses Letztzieles setzt aber auch voraus, dass es ein individuelles Weiterleben nach dem Tod gibt. Die Einheit des Menschen mit Gott führt zur Vollendung und Erfüllung des Menschen. Die Einheit mit Gott bedeutet aber nicht, dass der Mensch selbst ein göttliches Wesen wird, sondern dass er als Geschöpf in der Gemeinschaft mit dem absoluten Gott lebt.

ZUSAMMENFASSUNG:

DER SINN DES LEBENS

Teilsinn, Vollsinn, Letztsinn

I  Der Teilsinn

1) Die verschiedenen Teilziele

2) Die relative Bedeutung der Teilziele

3) Volles Menschsein auch ohne Teilziele

II  Der Vollsinn

1) Der personale Vollsinn

a) Bewusstes Leben

b) Innere Freiheit

c) Geistige Bildung

d) Herzensbildung

e) Charakterliche Grundhaltungen

f) Beherrschung des Körpers

2) Der soziale Vollsinn

a) Achtung und Nächstenliebe

b) Verantwortung für die Gemeinschaft

3) Der kulturelle Vollsinn

a) Hüter der Natur

b) Schöpfer der Kultur

III  Der Letztsinn

1) Die Ordnung des Kosmos

2) Gott als Schöpfer und Vater

3) Gott als Letztsinn des Menschen

4) Der Letztsinn des Lebens

5) Das Streben nach Heiligkeit

6) Die Gnade Gottes

7) Das Weiterleben nach dem Tod

8) Die Gemeinschaft mit Gott

Schluss

 

AUTOR

DDDr. Peter Egger wurde 1948 in Bozen/Südtirol geboren. Nach dem Besuch des Jesuitenkollegs "Stella Matutina" in Feldkirch (Vorarlberg) studierte er Philosophie, Geschichte, Theologie und Religionspädagogik in Padua, Innsbruck, Salzburg und London. Nach Abschluss der Studien war er in der Familienseelsorge in Wien tätig und anschließend Religionslehrer in Innsbruck, Salzburg, Tamsweg und Padua. Seit 1989 unterrichtet Egger als Oberschullehrer Religion, Philosophie und Geschichte am bischöflichen Gymnasium "Vinzentinum" in Brixen. Egger hält auch Vorlesungen an der Volkshochschule in Bozen und gestaltet Sendungen bei "Radio Horeb", "Radio Maria" und "K-TV". Weiter hat er viele Beiträge für die Zeitschrift "Lebe" der "Bewegung für das Leben-Südtirol" verfasst. 2010 gab er das Buch "Chancen im Wertechaos - Die Zehn Gebote in unserer Zeit" (Verlag Media Maria, Illertissen 2010) heraus. Egger ist verheiratet und Vater einer Tochter.

Last changed: 04.11.2010 at 10:53

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