Lehre der Kirche
Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.
Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?
Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie schon immer interessiert hat.
Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!
Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:
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auch wenn nicht eigens verzeichnet!
Ihr kirchlich.net Team
Das katholische Glaubensbekenntnis 9 |
Posted by ksf (ksf) on 06.11.2010 |
IV DIE BEDEUTUNG GOTTES
Der Glaube an Gott setzt auch voraus, dass wir uns fragen, welche Bedeutung Gott für unsere Person und für unser Leben hat. Die meisten Menschen glauben zwar, dass es einen Gott gibt und dass Gott ein personales Wesen ist. Aber viele Menschen haben noch nicht begriffen, welche Bedeutung Gott für ihr Leben hat. Solange sie diese Bedeutung Gottes nicht wirklich erkannt haben, können sie auch keine tiefere Beziehung zu Gott entwickeln. Gott bleibt dann für sie ein Wesen, das irgendwo über den Wolken existiert, aber keinen Einfluss auf die Gestaltung und Ausrichtung ihres Lebens hat. Vielleicht ist diese Frage deshalb die wichtigste Frage, die sich ein Mensch stellen muss, bevor er zu einem echten Glauben an Gott gelangt.
1) GOTT ALS URSPRUNG
Gott ist zunächst der Ursprung des Menschen. Gott hat den Menschen als sein Abbild erschaffen und ihm Geist, Freiheit und Kreativität verliehen. Auf diese Weise hat der Mensch eine gewisse Ähnlichkeit mit seinem Schöpfer. Gott hat den Menschen aus Liebe geschaffen. Daher ist jeder Mensch ein Kind Gottes und von Gott gewollt. Die Gotteskindschaft verleiht jedem Menschen eine hohe und unantastbare Würde. Als Freund Gottes steht er unter dem Schutz Gottes und muss von jedem Menschen geachtet werden. Die Tatsache, dass Gott den Menschen als sein Abbild geschaffen hat und ihn aus Liebe ins Dasein gerufen hat, ist für die Identität und Einschätzung des Menschen von grundlegender Bedeutung. Ohne diesen Ursprung in Gott käme der Mensch aus dem Nichts und wäre ein Produkt des Zufalls. Er wäre dann hineingeworfen in das Dasein und wüsste nicht um sein Woher. Er wäre einem blinden Schicksal ausgeliefert und könnte keinen tieferen Sinn in seinem Leben finden. Er wäre ein blinder Passagier auf einem kleinen Wandelstern in den Abgründen des Weltalls. Als Kind des Nichts und als Produkt des Zufalls hätte er keine höhere Berufung und damit auch keine höhere Würde. Ohne Gott ist auch der Mensch nichts.
2) GOTT ALS ORIENTIERUNG
Gott ist auch für die Orientierung des Menschen entscheidend. Wenn der Mensch sich nach den Geboten und nach dem Willen Gottes richtet, dann hat er eine klare Orientierung für sein Leben. Er weiß dann, auf welche Werte es ankommt, und weiß auch, wo ihm Gefahren drohen und wo er sich in acht nehmen muss. Ohne Orientierung an Gott passiert es sehr leicht, dass der Mensch ewig ein Suchender und Irrender bleibt, der sein ganzes Leben herumprobiert und experimentiert. Er gleicht dann dem alten Faust, der (mit Hilfe des Teufels!) alle möglichen Daseinsformen des Menschen durchexerziert, bis er dann nach vielen Irrungen und Wirrungen am Ende seines Lebens draufkommt, was er eigentlich tun sollte. Das Leben dieses faustischen Menschen zeigt in aller Deutlichkeit, zu welchen Verirrungen und Leiden die Orientierungslosigkeit des gottlosen Menschen führt.
3) GOTT ALS ZUFLUCHT
Gott ist oft auch die Zuflucht des Menschen. Im Leben eines jeden Menschen gibt es Augenblicke, in denen er sich unverstanden und verlassen fühlt. Es gibt Momente, in denen der Mensch unheimlich ungeborgen und schutzlos ist. Es kann die Angst vor einer großen Operation sein. Es kann aber auch das Elend in einer Ehe oder die Sorge um einen verlorenen Sohn und eine verlorene Tochter sein. Manchmal ist es auch der Tod eines unersetzlichen Menschen, oder die Hölle der eigenen Depressionen, oder das Ausgestoßensein aus der Dorfgemeinschaft. Oft bleibt uns dann nur die Zuflucht zu Gott, der unsere einzige Klagemauer und einziger Trost ist. Gott ist der einzige, der uns immer zuhört. Er trägt uns auch dann, wenn uns alle anderen fallen lassen. Er ist oft unsere letzte Zuflucht. Wehe uns, wenn wir in gewissen Augenblicken und Situationen nicht unsere Zuflucht zu Gott nehmen könnten!
4) GOTT ALS ERLÖSER
Gott ist auch der Erlöser des Menschen. Gott ist heute oft die letzte Hoffnung auf Erlösung, wenn der Mensch an unheimlichen Ängsten, Zweifeln und Lastern leidet. Der moderne Mensch, der bisher an die unbegrenzten Möglichkeiten der Psychologie, der Psychiatrie und der Medizin geglaubt hat, erlebt heute vielfach die Begrenztheit und Ohnmacht dieser Wissenschaften. Er erfährt, dass die verschiedenen Therapien kaum etwas gegen die Ängste und Depressionen, den Alkoholismus und die Drogenabhängigkeit, die Magersucht und die Fresssucht ausrichten können. Er erlebt aber auch seine grenzenlose Ohnmacht bei der Erziehung der jungen Generation, die durch falsche Freunde, perverse Zeitschriften, verrückte Musikstücke, liberale Moralvorstellungen und ein absurdes Disko- und Nachtleben auf völlig falsche Bahnen geraten. Er merkt aber auch das zunehmende Chaos im Bereich der Politik und der Wirtschaft. Er spürt schließlich auch in zunehmendem Maß die Ketten des Okkultismus, die ihn infolge von verschiedenen okkulten und magischen Praktiken fesseln. Wir alle spüren immer deutlicher, dass uns heute nur noch Gott helfen und erlösen kann. Ohne die Erlösung Gottes geht der moderne Mensch an seinem eigenen Elend zugrunde!
5) GOTT ALS SINN UND ZIEL
Gott ist schließlich auch das höchste Ziel und der letzte Sinn des Menschen. Gott ist als absolutes Wesen imstande, dem Menschen eine letzte Erfüllung zu schenken. Der Mensch ist von seiner innersten Natur darauf angelegt, das Absolute zu suchen. Sein Herz findet keine Ruhe, bevor es nicht das Absolute gefunden hat. Die moderne Welt versucht, den Menschen mit allen möglichen Formen von Scheinsinn abzuspeisen: Sie gaukelt ihm vor, dass materielle Güter, Lust und Vergnügen, Sensationen und Ekstasen, Macht und Prestige usw. usf. einen dauerhaften Lebenssinn vermitteln können. Aber immer mehr Menschen begreifen, dass alle diese Dinge nur einen Teil-Sinn oder einen Schein-Sinn darstellen, und dass sie einem gigantischen Selbstbetrug aufsitzen, wenn sie diese Dinge als höchstes Ziel und letzten Sinn anstreben. Das höchste Ziel und der letzte Sinn kann für den Menschen nur etwas Absolutes, d. h. Gott sein. Deshalb ist Gott auch als Ziel und Sinn von absoluter Bedeutung. - Gott ist dann aber auch derjenige, der dem Menschen ein Weiterleben nach dem Tod ermöglicht. Ohne Gott wäre der irdische Tod die Endstation des Menschen. Sein ganzes Leben, sein Streben und Ringen, sein Glück und sein Leiden würden damit im Nichts des Todes enden und hätten damit letztlich keinen Sinn gehabt. Durch Gott aber hat der Mensch die Möglichkeit einer endgültigen Vollendung. In Gott findet er sein höchstes Ziel und sein ewiges Glück.
Last changed: 07.11.2010 at 17:51
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