Sonstiges

Der Brief an Diognet

Geschrieben von (ksf) am 30.10.2011
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Kap. 8 - Die Geduld Gottes

 

Der Herr und Schöpfer des Universums, Gott, der alle Dinge geschaffen und sie in eine Ordnung gefügt hat, er hat sich als einer erwiesen, der für die Menschen nicht nur voller Liebe, sondern auch voller Geduld ist. Er war immer derselbe, er ist es und wird es bleiben: hilfreich, gütig, sanft, wahrhaftig – er allein ist gut. Dennoch: als er seinen unaussprechlich großen Plan entwarf, ließ er allein seinen einzigen Sohn daran teilhaben. Solange er den Plan seiner Weisheit geheimhielt, schien er sich um uns nicht zu kümmern und zu sorgen. Aber als er das, was er von Anbeginn an vorbereitet hatte, durch seinen geliebten Sohn enthüllte und offenkundig machte, hat er uns alles zur gleichen Zeit angeboten: seiner Wohltaten teilhaft zu werden, zu sehen und zu erkennen, wie freigiebig er uns beschenkt. Wer von uns hätte solches je erwarten können?

Gott hatte also zusammen mit seinem Sohn alles wohlvorbereitet; dennoch hat er uns erlaubt – und das gilt bis zum heutigen Tag -, dass wir uns nach Belieben von unseren ungeordneten Neigungen fortreißen lassen, verleitet von Vergnügungen und Leidenschaften. Nicht, dass er auch nur im geringsten Vergnügen an unseren Sünden gefunden hätte: er ertrug lediglich die Zeit, in der das Böse wütete, ohne ihm zuzustimmen; er bereitete die jetzige Herrschaft der Gerechtigkeit vor. Während dieser Periode zeigten unsere eigenen Werke, dass wir des Lebens unwürdig waren. Jetzt werden wir seiner würdig aufgrund der Güte Gottes. Wir haben uns als unfähig erwiesen, von uns aus ins Reich Gottes einzutreten; es ist seine Kraft, die uns jetzt dazu fähig macht... Gott hat uns nicht gehasst noch verstoßen, er war nicht nachtragend, sondern geduldete sich lange Zeit.

 

 


Letzte Änderung: 31.10.2011 um 15:17

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