Lehre der Kirche
Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.
Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?
Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie schon immer interessiert hat.
Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!
Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:
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auch wenn nicht eigens verzeichnet!
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Die Katechese ist heilige Verpflichtung und unverzichtbares Recht |
Posted by ksf (ksf) on 30.01.2011 |
Auszüge aus dem Apostolischen Schreiben "Catechesi Tradendae" aus dem Jahre 1979 (Quelle: www.vatican.va),
Die Katechese als Recht und Pflicht der Kirche.
14. Es ist vor allem deutlich, daß die Katechese für die Kirche immer eine heilige Verpflichtung und ein unverzichtbares Recht gewesen ist. Sie ist gewiß einerseits eine Pflicht, die sich aus dem Auftrag des Herrn herleitet und vor allem denen obliegt, die im Neuen Bund die Berufung zum Hirtendienst empfangen. Anderseits kann man ebenso von einem Recht sprechen: vom theologischen Standpunkt aus hat jeder Getaufte gerade auf Grund seiner Taufe das Recht, von der Kirche eine Unterweisung und Bildung zu empfangen, die ihm ein echt christliches Leben ermöglichen. Vom Gesichtspunkt der Menschenrechte her hat jede menschliche Person das Recht, die religiöse Wahrheit zu suchen und ihr in Freiheit anzuhangen, das heißt „frei ... von jedem Zwang sowohl von seiten einzelner wie gesellschaftlicher Gruppen, wie jeglicher menschlichen Gewalt, so daß in religiösen Dingen niemand gezwungen wird, gegen sein Gewissen zu handeln, noch daran gehindert wird, ... nach seinem Gewissen zu handeln[4
3] .“
[...]
22. Es hat keinen Sinn, die Orthopraxis gegen die Orthodoxie auszuspielen: das Christentum besteht untrennbar aus beidem. Feste und wohlbedachte Überzeugungen führen zu mutigem, klarem Handeln; das Bemühen um die Erziehung der Gläubigen, damit sie heute als Jünger Christi leben, ruft nach einer vertieften Erkenntnis des Geheimnisses Christi in der Heilsgeschichte und erleichtert sie zugleich.
Genausowenig ist es sinnvoll, für die Preisgabe eines ernsthaften und geordneten Studiums der Botschaft Christi einzutreten zugunsten einer Methode, die der gelebten Erfahrung den Vorzug gibt. „Niemand kann durch eine lediglich private Erfahrung zur umfassenden Wahrheit gelangen, d. h. ohne entsprechende Entfaltung der Botschaft Christi, der ’Weg, Wahrheit und Leben’ ist (Joh 14, 6)[51] .“
Man sollte auch nicht weiter eine Katechese, die vom Leben ausgeht, gegen eine traditionelle, lehrhafte und systematische Katechese ausspielen[52] . Die echte Katechese ist immer eine geordnete und systematische Einführung in die Offenbarung, die Gott von sich selber dem Menschen in Jesus Christus geschenkt hat, eine Offenbarung, die im tiefen Bewußtsein der Kirche und in der Heiligen Schrift bewahrt und fortwährend durch eine lebendige und aktive “traditio“ von einer Generation zur anderen weitergegeben wird. Diese Offenbarung ist aber nicht vom Leben losgelöst und auch nicht nur künstlich an seine Seite gestellt. Sie richtet sich ja auf den letzten Sinn des Daseins, das sie vollständig mit dem Licht des Evangeliums erleuchtet, um anzuregen oder in Frage zu stellen.
Darum können wir auf die Katecheten anwenden, was das II. Vatikanische Konzil in besonderer Weise von den Priestern sagt: sie sind Erzieher - des Menschen und des menschlichen Lebens - im Glauben[53] .
[...]
30. Was den Inhalt der Katechese betrifft, verdienen drei wichtige Punkte in unseren Tagen eine besondere Aufmerksamkeit.
Der erste betrifft die Vollständigkeit dieses Inhalts. Damit die Opfergabe seines Glaubens[75] vollkommen sei, hat jeder Jünger Christi das Recht, „das Wort des Glaubens[76] “ nicht verstümmelt, verfälscht oder verkürzt zu empfangen, sondern voll und ganz, in all seiner Macht und Kraft. Wer die Vollständigkeit der Botschaft in irgendeinem Punkt aufgibt, entleert in gefährlicher Weise die Katechese selbst und setzt die Früchte aufs Spiel, die Christus und die Gemeinschaft der Kirche mit Recht von ihr erwarten. Es ist gewiß kein Zufall, daß der abschließende Auftrag Jesu im Mattäusevangelium eine gewisse Totalität aufweist: „Mir ist alle Macht gegeben ... geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern ... lehrt sie, alles zu befolgen ... Ich bin bei euch alle Tage.“ Wenn darum jemand bereits ahnt, daß „die Erkenntnis Christi Jesu . .. alles übertrifft[77] “, der er im Glauben begegnet ist, und das vielleicht noch unbewußte Verlangen in sich trägt, Christus noch
besser kennenzulernen in einer Predigt und Lehre, die der Wahrheit entspricht, welche Jesus ist[78] , dann darf man ihm unter keinem Vorwand irgendeinen Teil dieser Kenntnis verweigern. Was wäre das für eine Katechese, die keinen vollen Raum mehr ließe für Themen wie die Erschaffung des Menschen und seine Ursünde, der Erlösungsplan unseres Gottes und dessen lange, liebevolle Vorbereitung und Verwirklichung, die Menschwerdung des Sohnes Gottes, Maria; die Imakulata, die Mutter Gottes, immerwährende Jungfrau, mit Leib und Seele zur himmlischen Herrlichkeit erhoben; und ihre Stellung im Geheimnis des Heiles, das Geheimnis des Bösen, das in unserem Leben am Werk ist[79] , und die Kraft Gottes, die uns davon befreit, die Notwendigkeit der Buße und der Aszese, die sakramentalen und liturgischen Riten, die Realpräsenz in der heiligen Eucharistie, die Teilhabe am göttlichen Leben auf Erden und im Jenseits usw.? Daher ist auch kein wahrer Katechet berechtigt, nach eig
enem Gutdünken das Glaubensgut aufzuteilen und zu trennen zwischen dem, was er für wichtig hält, und anderem, was ihm unwichtig erscheint, um dann das eine zu lehren und das andere zu unterschlagen.
[...]
68. Das katechetische Wirken der Familie hat seine besondere Eigenart und ist in gewissem Sinn unersetzlich. Es wird daher mit Recht von der Kirche betont, besonders vom II. Vatikanischen Konzil[118] . Diese Glaubenserziehung durch die Eltern, die schon im frühesten Kindesalter beginnen muß[119] , geschieht schon dort, wo die Mitglieder einer Familie sich gegenseitig helfen, im Glauben zu wachsen dank ihres christlichen Lebenszeugnisses, die oft im stillen wirken, doch in ihrem Alltag beharrlich nach dem Evangelium leben. Diese Katechese prägt sich stärker aus, wenn im Rhythmus der Familienereignisse wie beim Sakramentenempfang, bei der Feier der großen liturgischen Feste, bei der Geburt eines Kindes oder bei einem Trauerfall in der Familie der christliche oder religiöse Sinn dieser Ereignisse sorgfältig erklärt wird. Man muß jedoch noch viel weiter gehen: christliche Eltern sollen sich Mühe geben, im Rahmen der Familie die anderswo empfangene mehr methodische Bildung der Kin
der zu begleiten und aufzugreifen. Die Tatsache, daß diese Wahrheiten über die wichtigsten Fragen des Glaubens und des christlichen Lebens so in einer von Liebe und Achtung geprägten Familienatmosphäre erneut zur Sprache kommen, kann die Kinder oft entscheidend und fürs ganze Leben prägen. Die Eltern selber profitieren von der Mühe, die dies ihnen macht, denn bei einem derartigen katechetischen Gespräch ist jeder ein Empfangender und Gebender zugleich.
Die Familienkatechese geht daher jeder anderen Form der Katechese voraus, begleitet und bereichert sie. Ferner bleibt dort, wo eine antireligiöse Gesetzgebung jede andere Form der Glaubenserziehung zu verhindern sucht oder wo verbreiteter Unglaube oder uferloser Säkularismus ein wirkliches religiöses Wachstum praktisch unmöglich machen, diese „Hauskirche[120] “ der einzige Ort, wo Kinder und Jugendliche eine echte Glaubensunterweisung erhalten können. Christliche Eltern können darum nie genug tun, um sich auf diese katechetische Aufgabe an ihren eigenen Kindern vorzubereiten und ihr dann auch mit unermüdlichem Eifer gerecht zu werden. Ebenso müssen alle jene Personen und Institutionen ermutigt werden, die durch individuelle Kontakte, durch Begegnungen oder Tagungen sowie durch jede Art von pädagogischen Hilfen den Eltern die Erfüllung ihrer Aufgabe erleichtern. Sie leisten damit der Katechese einen unschätzbaren Dienst.
Last changed: 20.11.2015 at 02:32
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