Sakramentalien
Die Sakramentalien |
Geschrieben von (ksf) am 18.11.2010 |
Allgemeiner Überblick:
DIE SAKRAMENTALIEN
1) Das Wesen der Sakramentalien
2) Die Bedeutung der Sakramentalien
3) Die Arten der Sakramentalien
a) Die Segnung von Personen
b) Die Segnung von sakralen Gegenständen
c) Die Segnung von weltlichen Gegenständen
d) Die gesegneten bzw. geweihten Gegenstände
e) Der Exorzismus
4) Der Gebrauch der Sakramentalien
DIE SAKRAMENTALIEN
In den Bereich der Sakramente gehören auch die Sakramentalien. Wir wollen deshalb kurz über das Wesen und die Bedeutung der Sakramentalien sprechen und die einzelnen Arten der Sakramentalien vorstellen.
1) DAS WESEN DER SAKRAMENTALIEN
Die Sakramentalien sind Zeichen und Handlungen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit den Sakramenten haben. Sie werden deshalb auch als "kleinere Sakramente" bezeichnet. Der wesentliche Unterschied zwischen den Sakramenten und den Sakramentalien besteht darin, dass die Sakramente eine heilsnotwendige und erlösende Wirkung haben, die Sakramentalien dagegen nur eine heiligende, stärkende und schützende Wirkung aufweisen. Die Sakramente sind also für das Heil des Menschen unbedingt notwendig, die Sakramentalien hingegen sind gewissermaßen eine geistliche Zugabe zu den Sakramenten. Ein weiterer Unterschied zwischen den Sakramenten und den Sakramentalien besteht darin, dass die Sakramente auf Jesus zurückgehen, die Sakramentalien hingegen von der Kirche eingeführt wurden.
2) DIE BEDEUTUNG DER SAKRAMENTALIEN
Die Bedeutung der Sakramentalien ist mehrfacher Art: Sie besteht zunächst darin, dass bestimmte Personen durch einen Segen eine besondere Kraft und Heiligung für ihr Amt und ihren Dienst in der Kirche erhalten. Sie besteht dann auch darin, dass Gegenstände in besonderer Weise für den sakralen Dienst geweiht werden. Sie erstreckt sich aber auch auf Gegenstände, die gesegnet werden, damit sie in richtiger Weise dem Wohl des Menschen dienen. Und schließlich sind Sakramentalien auch geweihte Gegenstände, die dem Menschen die Kraft des Segens und den besonderen Schutz Gottes gegen die böse Mächte vermitteln.
3) DIE ARTEN DER SAKRAMENTALIEN
a) Die Segnung von Personen
Die Sakramentalien können zunächst in einer Segnung von Personen bestehen, die ein kirchliches Amt übernehmen. Dazu gehören z. B. die Weihe eines Abtes und einer Äbtissin. Weiter gehört dazu die Segnung bei der Ordensprofess und die Segnung von Personen, die in der Kirche bestimmte Dienste verrichten (z. B. der Lektoren und Katecheten).
b) Die Segnung von sakralen Gegenständen
Die Sakramentalien können auch in einer Segnung oder Weihe von sakralen Gegenständen bestehen. Dazu gehören z. B. die Weihe einer Kirche oder eines Altars, die Segnung der heiligen Öle, der sakralen Gefäße und Gewänder sowie der Glocken. Durch diese Segnungen werden diese Gegenstände in den besonderen Dienst Gottes gestellt.
c) Die Segnung von weltlichen Gegenständen
Eine Sakramentalie ist auch die Segnung von weltlichen Gegenständen. Dazu gehören z. B. die Mahlzeiten, die Wohnung, das Haus, das Auto, das Geschäft, die Fabrik usw. Alle diese Gegenstände sollen durch die Segnung dem Wohl und Heil des Menschen dienen. Diese Gegenstände werden durch die Segnung auch unter den besonderen Schutz Gottes gestellt.
d) Die gesegneten bzw. geweihten Gegenstände
Zu den Sakramentalien gehören dann auch die gesegneten bzw. geweihten Gegenstände selbst. Solche Sakramentalien sind z. B. ein geweihtes Kruzifix, geweihte Statuen, das Weihwasser, die geweihten Medaillen, geweihtes Salz, das Skapulier (= ein geweihtes Band, das um den Hals getragen wird. An dem Band hängt vorne und hinten ein geweihtes Stoffstück, das Brust und Schulter schützt.) Durch diese geweihten Gegenstände wird uns die Kraft des Segens und der besondere Schutz Gottes vermittelt.
e) Der Exorzismus
Zu den Sakramentalien gehört auch der Exorzismus, der zur Austreibung der Dämonen verwendet wird. Auch der Exorzismus ist eine Handlung, die der Heilung und Heiligung des Menschen dient. Der Exorzismus darf nur von einem Priester angewendet werden, der vom Ortsbischof dazu bestellt ist. Der sog. "kleine Exorzismus", der zur Fernhaltung der dämonischen Kräfte gebetet wird, darf und soll auch von Laien verwendet werden.
4) DER GEBRAUCH DER SAKRAMENTALIEN
Wir stellen fest, dass es heute zu einer Wiederentdeckung der Sakramentalien kommt. Viele Menschen tragen heute einen geweihten Gegenstand, wie z. B. ein kleines Kreuz oder eine geweihte Medaille. Zahlreiche Familien verwenden geweihte Kerzen und Weihwasser, in vielen Autos hängen geweihte Rosenkränze. Junge Ehepaare lassen ihre neue Wohnung segnen und Geschäftsleute bitten um die Segnung ihrer neuen Lokale.
Die Wiederentdeckung der Sakramentalien ist z. T. auch darauf zurückzuführen, dass uns durch die massive Verbreitung des Okkultismus die Existenz und das Wirken von negativen geistigen Mächten bewusst wird. Wir leben heute in einer Zeit, in der Millionen Menschen mit okkulten und magischen Kräften in Berührung kommen (magische Praktiken, Talismane, Amulette, okkulte Symbole, besprochene Gegenstände, Spiritismus, Verfluchungen, Verwünschungen, Satanismus, Satansrock, Schwarze Messen). Manche von uns haben diese negativen Kräfte auch sehr massiv zu spüren bekommen oder sind sogar innerlich gebunden. Durch die Sakramentalien kommt es nun zu einem Schutz und zu einer Stärkung gegenüber diesen Mächten des Bösen. Die Sakramentalien sind also heute auch eine notwendige Waffe gegen die Mächte der Finsternis. Sie sind die christliche Antwort auf die magischen und okkulten Zeichen und Symbole einer neuheidnischen Welt.
SCHLUSSWORT
Die Betrachtung der einzelnen Sakramente hat uns gezeigt, dass Christus uns wunderbare Heilmittel für unseren Lebensweg gegeben hat. Diese Heilmittel helfen uns, ein christliches Leben zu führen und so das wahre Glück zu finden und das ewige Ziel zu erreichen: Die Taufe schenkt uns das göttliche Leben und ermöglicht uns den Eintritt in die Kirche. Die Firmung festigt uns im Glauben und schenkt uns die Gaben des Heiligen Geistes. Die Eucharistie ermöglicht uns die Begegnung und die Gemeinschaft mit dem real anwesenden Christus. Die Buße vermittelt uns die Versöhnung mit Gott. Die Krankensalbung stärkt uns in der Krankheit und im Sterben. Die Priesterweihe schenkt den Berufenen die Vollmacht, mit der Kraft Christi für das Heil der Gläubigen zu wirken. Die Ehe gibt uns die Kraft zu einer dauerhaften und heiligenden Liebe. Wir sind also von Christus bestens für ein glückliches und sinnvolles Leben ausgerüstet. Es liegt nun an uns, diese Heilmittel eifrig zu benützen!
Letzte Änderung: 19.11.2010 um 15:51
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