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Franz von Sales - Philothea

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vom heiligen Bischof und Kirchenlehrer Franz von Sales

Zu finden unter:

 

www.philothea.de/index.html

 

Anleitung zum Frommen Leben

 

Die PHILOTHEA des heiligen Franz von Sales zählt zu den wahren Klassikern der christlichen Weltliteratur. Dem bedeutenden französischen Mystiker des 17. Jahrhunderts ist mit dieser praktischen Anleitung inmitten von Familie und Beruf ein Bestseller gelungen, der selbst 400 Jahre nach dem ersten Erscheinen nichts an Bedeutung verloren hat. (Text der Rückseite der Taschenbuchausgabe) Dieses Büchlein „Philothea“ hat der Hl. Franz von Sales für die Gläubigen in der Welt geschrieben, nicht für Klosterfrauen und –männer. Er hat dadurch damals schon zum Ausdruck gebracht, dass alle Christen zur Heiligkeit berufen sind. In diesem Werk erklärt er den Unterschied zwischen wahrer und falscher Frömmigkeit, die Notwendigkeit eines Seelenführers (geistlichen Begleiters) und viele Grundlagen unseres Glaubens, wie: Todsünde, Sünde, Tod, Gericht, Hölle, Himmel, Charakterfehler u.v.m. Ein Leitsatz des Heiligen Franz von Sales in Bezug auf die Frömmigkeit lautet: „Wenn Dich die Frömmigkeit liebenswert macht, machst Du die Frömmigkeit liebenswert“. Es ist ein Werk in dem man täglich einen kleinen Abschnitt lesen und betrachten kann. Man kann sich fragen: Wie passt das für mich? Kann ich auf Grund des Gelesenen in meinem Leben etwas ändern, um voranzukommen auf meinem Weg zu GOTT? In diesem Werk beantwortet der Heilige Franz von Sales viele Fragen des Lebens eines Christen in der Welt, aus der Sicht des katholischen Glaubens. Natürlich muss man manches auf die Schwierigkeiten unserer heutigen Zeit umfunktionieren, denn viele unserer Schwierigkeiten hat es im 17. Jahrhundert noch nicht gegeben. Aber, und das ist ehr wichtig: Die geistigen Grundlagen sind immer noch aktuell und auch heute von großer Bedeutung, wenn man wirklich und ernsthaft bestrebt ist, auf dem Weg zu GOTT voranzuschreiten, um dereinst ewig mit IHM vereint zu sein. So kann das Werk „Philothea“ ein guter Freund und Ratgeber sein, um dieses Ziel sicher zu erreichen.

 

Die Kapitelüberschriften aus dem Inhaltsverzeichnis:

Erster Teil:

Anweisungen und Übungen, um den ersten Wunsch nach einem frommen Leben in einen festen Entschluss umzuwandeln.

Zweiter Teil:

Verschiedene Ratschläge, um die Seele durch das Gebet und die Sakramente zu Gott  zu erheben.

Dritter Teil:

Verschiedene Weisungen über die Übung der Tugenden

Vierter Teil:

Die wichtigsten Weisungen gegen die gewöhnlichen Versuchungen

Fünfter Teil:

Übungen und Ratschläge, um die Seele zu erneuern und in der Frömmigkeit zu festigen.

Leseprobe aus folgendem Kapitel:

 

„Erster Teil, 1. Kapitel: Was ist wahre Frömmigkeit?

Du sehnst dich nach Frömmigkeit, denn als Christ weißt du, dass sie eine Tugend ist, die der göttlichen Majestät überaus gefällt. Kleine Fehler am Beginn eines Unternehmens wirken sich aber immer schlecht aus, je weiter es fortschreitet; am Ende sind sie nicht wieder gutzumachen. Deshalb musst du zunächst wissen, was die Tugend der Frömmigkeit ist. Es gibt nur eine wahre Frömmigkeit, an falschen und irrigen Spielarten dagegen eine ganze Reihe. Wenn du die echte nicht kennst, kannst du dich leicht verirren und einer unbrauchbaren, abergläubischen nachlaufen. Aurelius gab auf seinen Bildern den Frauen die Züge jener, die er liebte. So malt sich jeder gern seine eigene Frömmigkeit aus, wie er sie wünscht und sich vorstellt. Wer gern fastet, hält sich für fromm, weil er fastet, obgleich sein Herz voll Rachsucht ist. Vor lauter Mäßigkeit wagt er nicht, seine Zunge mit Wein, ja nicht einmal mit Wasser zu benetzen, aber er schrickt nicht davor zurück, sie in das Blut seiner Mitmenschen zu tauchen durch Verleumdung und üble Nachrede. - Ein anderer hält sich für fromm, weil er täglich eine Menge Gebete heruntersagt, obwohl er nachher seiner Zunge alle Freiheit- lässt für Schimpfworte, böse und beleidigende Reden gegen Hausgenossen und Nachbarn. - Der eine entnimmt seiner Geldbörse gern Almosen für die Armen, aber er kann aus seinem Herzen nicht die Liebe hervorbringen, seinen Feinden zu verzeihen. - Der andere verzeiht wohl seinen Feinden, seine Gläubiger befriedigt er aber nur, wenn ihn das Gericht dazu zwingt. Gewöhnlich hält man alle diese Menschen für fromm, sie sind es aber keineswegs. Die Leute Sauls suchten David in seinem Hause; Michol legte in sein Bett eine Holzfigur, angetan mit Davids Kleidern, und täuschte ihnen vor, David liege krank darnieder (1.Kön 19,11 ff). So umhüllen sich auch viele Leute mit bestimmten Handlungen, die zur heiligen Frömmigkeit gehören, und die Welt halt sie deswegen für fromme, religiöse Menschen. In Wirklichkeit besitzen sie aber nur den Schein der Frömmigkeit. Die wahre und lebendige Frömmigkeit setzt die Gottesliebe voraus; ja sie ist nichts anderes als wahre Gottesliebe. Freilich nicht irgendeine Liebe zu Gott; denn die Gottesliebe heißt Gnade, insofern sie unserer Seele Schönheit verleiht und uns der göttlichen Majestät wohlgefällig macht; sie heißt Liebe, insofern sie uns Kraft zum gutem Handeln gibt; wenn sie aber jene Stufe der Vollkommenheit erreicht, dass wir das Gute nicht nur tun, sondern es sorgfältig, häufig und rasch tun, dann heißt sie Frömmigkeit. Der Strauß fliegt nie; die Hühner können wohl fliegen; aber nur schwerfällig, selten und nicht hoch; der Adler aber, die Tauben und Schwalben fliegen oft, mit Leichtigkeit und erheben sich hoch in die Lüfte. So schwingt sich auch der Sünder nie zu Göttlichem auf; er lebt nur auf der Erde und für die Erde. Gute Menschen erheben sich, ehe sie die Frömmigkeit erreicht haben, wohl zu Gott durch gute Handlungen, aber selten, langsam und schwerfällig. Fromme Menschen dagegen schwingen sich zu stolzen Höhen empor, sie tun es gern, häufig und schnell. Mit einem Wort: Frömmigkeit ist nichts anderes als Gewandtheit und Lebendigkeit im geistlichen Leben. Sie lässt die Liebe in uns oder uns in der Liebe tätig werden mit rascher Bereitschaft und Freude. Die Liebe bewirkt, dass wir alle Gebote Gottes beobachten; die Frömmigkeit, dass wir sie hurtig und bis ins kleinste erfüllen. Wer also nicht alle Gebote Gottes erfüllt, kann weder als gut noch als fromm bezeichnet werden; denn um gut zu sein, muss man die Gottesliebe besitzen; um fromm zu sein, außer der Gottesliebe noch eine große Behendigkeit und rasche Bereitschaft zu ihren Werken. Die Frömmigkeit ist eine höhere Stufe der Liebe; darum lässt sie uns nicht nur die Gebote Gottes eifrig, entschlossen und gewissenhaft beobachten, sondern darüber hinaus noch in liebevollem Eifer viele gute Werke vollbringen, die nicht geboten, sondern nur empfohlen sind oder zu denen wir uns angetrieben fühlen. Ein Mensch, der erst vom Krankenlager aufgestanden ist, geht zwar herum, soviel es notwendig ist, aber nur langsam und schwerfällig. So schreitet auch ein Sünder nach seiner Bekehrung voran, soweit es Gottes Gebot verlangt, aber schwerfällig und mühsam. Hat er aber die Frömmigkeit erreicht, dann schreitet er nicht nur kräftig aus wie ein ganz gesunder Mensch, sondern er läuft mit Leichtigkeit den Weg der Gebote Gottes, ja er schlägt sogar die Pfade der evangelischen Räte und der Eingebungen ein, um auf ihnen mutig voranzustürmen. So unterscheidet sich die Frömmigkeit von der Gottesliebe nicht anders, als die Flamme vom Feuer. Wenn das geistliche Feuer der Liebe hohe Flammen schlägt, dann heißt es Frömmigkeit. Die Frömmigkeit fügt zum Feuer der Liebe nur die lodernde Flamme froher Bereitschaft, Entschlossenheit und Sorgfalt nicht nur in der Beobachtung der göttlichen Gebote, sondern auch himmlischer Ratschläge und Einsprechungen.“

 

Daten und Bestelladresse:

Franz von Sales: Philothea. Anleitung zum frommen Leben. Taschenbuchausgabe: 1995, 400 Seiten, ISBN 3-7721-0277-8, Normale Ausgabe

 

Und: ISBN 978-3-7721-0147-2, Gebundene Ausgabe

 

Übersetzt und herausgegeben von Franz Reisinger. Eichstätt:

 

www.franz-sales-verlag.de

 

FRANZ VON SALES IM INTERNET:

 

www.franz-von-sales.de

 

www.franz-sales.de

 

Werke des hl. Franz von Sales:

 

Franz von Sales: Deutsche Ausgabe der Werke in 12 Bänden. Nach der vollständigen Ausgabe der Oeuvres de saint Francois de Sales der Heimsuchung Mariä zu Annecy (1892 1931) hrsg. von den Oblaten des hl. Franz von Sales unter Leitung von Franz Reisinger und Anton Nobis, Bd: 1 -12. Eichstätt: Franz Sales Verlag 1959 1983.

 

Band 1: Anleitung zum frommen Leben (Philothea), 290 Seiten.

 

Band 2: Geistliche Gespräche, 390 Seiten.

 

Band 3: Abhandlung über die Gottesliebe (Theotimus) I, 320 Seiten.

 

Band 4: Abhandlung über die Gottesliebe (Theotimus) II, 398 Seiten.

 

Band 5: Briefe I: Briefe an Johanna Franziska von Chantal, 440 Seiten.

 

Band 6: Briefe II: Briefe der Seelenführung an Laien, 420 Seiten.

 

Band 7: Briefe III: Seelenführungsbriefe an Ordensfrauen, 368 Seiten.

 

Band 8: Briefe IV: Korrespondenz im Überblick, 438 Seiten.

 

Band 9: Ausgewählte Predigten, 480 Seiten.

 

Band 10: Kontroversschriften I, 394 Seiten.

 

Band 11: Kontroversschriften II, 372 Seiten.

 

Band 12: Geistliche Schriften, 434 Seiten.

 

Franz von Sales: Deusche Ausgabe der Werkle. CD-Rom-Ausgabe, hg. von Herbert Winklehner, Eichstätt: Franz-Sales-Verlag 2004.

 

Franz von Sales: Philothea. Anleitung zum frommen Leben. Taschenbuchausgabe. Übersetzt und herausgegeben von Franz Reisinger. Eichstätt: Franz-Sales-Verlag 1995. 400 Seiten.

 

Franz von Sales: Philothea. Anleitung zum religiösen Leben. Übersetzt und herausgegeben von Otto Karrer. Neuausgabe: Mainz – Matthias Grünewald Verlag 2000. 228 Seiten.

 

Eine schöne Biographie über den Hl. Franz von Sales von Hildegard Waach ist zurzeit leider nur antiquarisch zu erhalten. Waach, Hildegard, Franz von Sales: das Leben eines Heiligen. Verlag: Eichstätt [u.a.]: Franz-Sales-Verl. 1986. Beschreibung: 420 Seiten Gewicht in [g]: 700  ISBN: 3772100309 

(jh)

 

 

 

 

(Der heilige Franz von Salen mit dem Buch "Philothea", Quelle: http://www.pfarrei-parkstein.de/uploads/pics/Franz_von_Sales_Rei%C3%9F_A_01.jpg

 

Weitere Infos zu dem Heiligen im Kirchenlexikon unter:

http://www.franz-sales-verlag.de/fsvwiki/index.php/Lexikon/Lexikon

Letzte Änderung: 16.02.2011 um 18:31


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