Katechesen

Gebet – Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu Dir (Aspekte des Gebetes) 6

Geschrieben von (ksf) am 16.03.2016
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 Liebe Freunde von kirchlich.net, der 6. Teil sei Ihnen hier vorgelegt:

 

D.4 Zerstreutheit

Die Zerstreutheit gehört nicht zum Thema der Sünde sondern zu den Gebetsleiden. Man will beten und auf einmal ist man bei dem nächstbesten Gedanken. Einmal beim Fußballspiel, oder beim Auto, das in Reparatur muss, oder beim Mittagessen, das ich noch vorbereiten möchte.

Hier gilt ganz einfach, wenn man merkt, dass man abgeschweift ist, kehrt man zurück zum Gebet und macht dort weiter, wo man sich gerade befand. Also nicht ein Gebet nochmal ganz von vorne beginnen oder den Rosenkranz zum 4. Mal anfangen. Die Perle, welche man in der Hand hat, betet man und macht ganz normal weiter. So, als wäre nichts gewesen. Gott schenkt dieses Leiden, damit wir uns in Geduld üben und um uns vor Stolz, Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit zu bewahren.

 

D.5 Abschweifung

 

Die Abschweifung unterscheidet sich von der Zerstreutheit dahingehend, dass sie mit dem Willen vollzogen wird. Es wird meinem Willen etwas anderes wichtiger als Gott.

Ich sehe beim Gebet in der Kirche eine junge Frau und ich verlasse mein Gebet um der Phantasie nachzugehen, mich mit dieser jungen Frau zu Treffen. Oder ich denke an das Fußballspiel, bei dem ich ein Tor geschossen habe und weihräuchere mich selbst. Auch hier gilt einfach zurückkehren zum Gebet mit einem kleinen Zusatz: „Mein Jesus, es tut mir leid!“

 

D.6 Der Mitmensch

 

Was wäre ich so glücklich, wenn meine Mitmenschen nicht wären … Konkreter. Was ginge es mir so gut, wenn der Depp neben mir nicht wäre. Könnte aber auch so heißen: „Was ginge es dem Nächsten so gut, wenn ich Depp nicht da säße und ihn nervte …“

Hier ist eine wichtige Sache der Humor. Alles nicht so schwer nehmen, nicht immer die Goldwaage anlegen, sondern erst einmal das Gute annehmen, und nicht immer das schlechte und böse unterstellen. Auch wenn wir negative Erfahrungen sammeln mussten. Wer verurteilt kann sich irren, wer aber vergibt, der irrt nie!

 

D.7 Anfechtung durch den bösen Feind / die schwache Natur / die Folge der schlechten Gewohnheit

 

Weisheit 17, 13ff

13 In Wahrheit hatte jene Nacht keine Gewalt; aus den Tiefen der machtlosen Totenwelt war sie heraufgestiegen. Sie aber, die wie sonst schlafen wollten,

14 wurden bald durch Schreckgespenster aufgescheucht, bald durch Mutlosigkeit gelähmt; denn plötzliche und unerwartete Furcht hatte sie befallen.

15 So wurde jeder dort, wo er zu Boden sank, ein Gefangener, der in einen Kerker ohne Eisenfesseln eingeschlossen war.

 

Dtn 7, 21 Du sollst nicht erschreckt zurückweichen, wenn sie angreifen; denn der Herr, dein Gott, ist als großer und Furcht erregender Gott in deiner Mitte.

 

Ps 30,2 Ich will dich rühmen, Herr, denn du hast mich aus der Tiefe gezogen und lässt meine Feinde nicht über mich triumphieren.

 

Numeri 23,23  Zauberei wirkt nicht gegen Jakob, Beschwörung hilft nicht gegen Israel

 

1. Thess 5, 7-10

7 Denn wer schläft, schläft bei Nacht, und wer sich betrinkt, betrinkt sich bei Nacht.

8 Wir aber, die dem Tag gehören, wollen nüchtern sein und uns rüsten mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil.

9 Denn Gott hat uns nicht für das Gericht seines Zorns bestimmt, sondern dafür, dass wir durch Jesus Christus, unseren Herrn, das Heil erlangen.

10 Er ist für uns gestorben, damit wir vereint mit ihm leben, ob wir nun wachen oder schlafen.

 

Kol 1, 13a ER hat uns der Macht der Finsternis entrissen.

 

Offb 7,14 Ich erwiderte ihm: Mein Herr, das musst du wissen. Und er sagte zu mir: Es sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht.

 

Hier kann ein kleiner Satz ganz hilfreich sein „Ich hab nicht mit dem Gebet begonnen wegen der Anfechtungen und ich werde nicht wegen der Anfechtungen aufhören!“

Die Anfechtungen gegen das Gebet stammen in der Regel aus der Finsternis. Dem Gegner des Heils unserer Seele kann es nicht egal sein ob wir beten oder nicht. Denn eine betende Seele wird sukzessive aus der Knechtschaft des Feindes befreit und der Gnade Gottes geöffnet.

Hier sind einmal kurz einige Stichworte zu benennen, die meist auftreten, ohne dass ich damit den Anspruch auf Vollständigkeit erhebe. Es gibt da Anfechtungen wie:

-          Das Beten hilft ja eh nicht.

-          Wer weiß schon ob es Gott gibt.

-          Gott kümmert sich nicht um mein Gebet

-          ich bin zu sündig um zu beten

-          Gott weiß ja eh schon alles, warum dann noch beten

-          Ich habe meine eigene Art zu beten, darum bete ich nicht mit.

-          Ich geh lieber in den Wald zum beten.

-          Ich habe jetzt gerade keine Zeit.

-          Eine bestimmte Sache die immer wieder unsere Gedanken „gefangen nimmt“ und uns vom Gespräch mit Gott ablenkt

-          Bestimmte Versuchungen die uns im Gebet ablenken von dem Gespräch mit dem lebendigen und barmherzigen Gott.

-          Die Versuchung uns an andere „Gestalten“ als Gott, die Gottesmutter, die Engel, Heiligen und Armen Seelen zu wenden

-          Transzendentale und okkulte Praktiken zu verwenden

-          zuerst bei Mitmenschen Hilfe zu suchen.

-          Wenn die Materie der Versuchung unseren Sinn so in Beschlag nimmt, dass wir sagen können, dass dies nicht normal ist

-          Übelkeit wenn ich ans Gebet gehe

-          Massive Unruhe vor Gebetszeiten oder unerklärliche Ängste

-          aufkommender Hass gegen das Gebet

-          „Wegwerfen“ wollen von Rosenkranz und religiösen Gegenständen

-          Wut auf Gott, dass ich zu beten habe

-          Aufkeimen von gotteslästerlichen Gedanken und Haltungen.

-          Das sich Erinnern an … Ängste nach Horrorvideos, Unkeusche Gedanken nach Pornographiekonsum, dass ich verstoßen bin ob ungebeichteter Sünden

 

 

Zu Teil 7


Letzte Änderung: 18.03.2016 um 00:02

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