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Glaube - Geschenk Gottes

Geschrieben von (ksf) am 24.02.2013
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Glaube – Geschenk Gottes

 

Hebräerbrief: 11,1

Glaube aber ist: Festhalten in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht. (Definition)

 

Der Glaube richtet sich also auf Zukünftiges und auf Unsichtbares. Wir sind überzeugt, dass wir das, was wir erhoffen, einst sehen werden. Wir sind unterwegs zu diesem Zustand, der einmal kommen wird, wo wir nicht mehr glauben, sondern wo wir schauen werden; wo wir das schauen werden, was wir einst geglaubt haben. Der Glaube ist ein Führwahrhalten, ein Festhalten der lebendigen Wirklichkeit Gottes in Jesus Christus unserem Herrn.

 

Mt 16,17

Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.

 

Der Glaube ist ein Geschenk Gottes, eine von ihm eingegossene übernatürliche Tugend.

 

Epheser: 2.8

Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft, Gott hat es geschenkt, nicht aufgrund eurer Werke, damit keiner sich rühmen kann.

 

Der Mensch verdankt alles der zuvorkommenden Gnade Gottes. Gnade ist die freie Zuwendung Gottes an den Menschen.

 

Joh. 14.26

Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

 

Durch den Hl. Geist kommt die Gnade beim Menschen an. Um glauben zu können, benötigen wir also den inneren Beistand des Hl. Geistes. Nur er kann das Herz bewegen sich Gott zuzuwenden, nur er kann die Augen des Verstandes öffnen, um der Wahrheit zuzustimmen und zu glauben. Aus eigener Kraft bin ich nicht in der Lage Gott den himmlischen Vater zu erkennen. Allein der Heilige Geist gibt mir zu verstehen, wer Gott ist und welche Bedeutung Jesus Christus für mich hat. Der Heilige Geist offenbart Gottes Wesen in der Bibel und nährt in mir das Verlangen Gottes Stimme zu hören.

 

Apostelg: 14.27

Als sie dort angekommen waren, riefen sie die Gemeinde zusammen und berichteten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan und dass er den Heiden die Tür zum Glauben geöffnet hatte.

 

Der Mensch ist von Natur aus ein religiöses Wesen. Deshalb ist er auch fähig an Gott zu glauben. Der Einzelne muss nur sein Herz für Gott öffnen, damit Gottes Gnade in ihm auch wirken kann. Das betont Papst Benedikt in seinem apostolischen Schreiben zum Jahr des Glaubens

 

Porta fidei: Es ist jedem möglich, die Schwelle des Glaubens zu überschreiten, wenn das Herz sich durch die verwandelnde Gnade formen lässt. Durch die Tür des Glaubens zu gehen bedeutet, einen Weg einzuschlagen, der das ganze Leben fortdauert.

 

Katechismus: Glauben ist ein wahrhaft menschlicher Akt. Er widerspricht weder der Freiheit noch dem Verstand des Menschen, Gott Vertrauen zu schenken und den von ihm geoffenbarten Wahrheiten zuzustimmen.

 

Porta fidei: Um aber die Zustimmung zu geben, für das, was die Kirche vorlegt, das heißt, sich mit Verstand und Willen völlig dem anzuschließen, dafür ist die Kenntnis der Glaubensinhalte wesentlich. Nur die Kenntnis des Glaubens führt in das Ganze des von Gott offenbarten Heilsgeheimnisses ein. Der Bürge für die Wahrheit, der von der Kirche vorgelegten Glaubensinhalte, ist Gott selbst.

 

2. Kor: 3.17

Der Herr ist der Geist, wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.

 

Nur der Glaube schafft wahre Freiheit. Damit aber auch der Glaube menschlich sei, soll der Mensch freiwillig durch den Glauben antworten, darum darf niemand gegen seinen Willen zur Annahme des Glaubens gezwungen werden. Glaube kommt aus dem Wort Gottes und es ist unsere Entscheidung ob wir dieses Wort annehmen oder nicht.

Die Vernunft jedenfalls widerspricht dem Glauben nicht. Thomas von Aquin kam das große Verdienst zu, dass er die Harmonie, die zwischen Vernunft und Glaube besteht, in den Vordergrund gerückt hat. Das Licht der Vernunft und das Licht des Glaubens kommen beide von Gott, lautete sein Argument, sie können daher einander nicht widersprechen.

Wir glauben wegen der Autorität des offenbarenden Gottes selbst, der weder sich täuschen noch täuschen kann.

 

Joh: 17,21

Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit alle Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.

 

Der Glaube allein ist das nächste und angemessene Mittel zur Vereinigung der Seele mit Gott. Die Gottvereinigung, um die es hier geht, ist übernatürlich, ist Frucht der heiligmachenden Gnade, ist Teilnahme am göttlichen Leben. Sie ist die Vereinigung, die uns in das innere Leben Gottes als Söhne des Vaters, Bruder Christi u. Tempel des Heiligen Geistes einführt. Zu dieser Vereinigung sind wir berufen. Der Glaube ist das Tor zu Gott. Keiner, der zu ihm gelangen will, kann es umgehen.

 

Hebräerbrief: 11,6

Ohne Glauben aber ist es unmöglich Gott zu gefallen denn wer zu Gott kommen will, muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn geben wird.

 

Alle, die Gott ehrlichen Herzens suchen, werden also ihren gerechten Lohn erhalten: ewiges Leben.

 

Joh: 3.47

Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.

 

An Jesus Christus und an den zu glauben, der ihn um unseres Heiles willen gesandt hat, ist heilsnotwendig. Der christliche Glaube ist schließlich keine Buchreligion, sondern das lebendige Wort, Christus selbst, steht im Mittelpunkt. Es muss aber auch festgestellt werden, dass alle Menschen, die von Gott noch nichts gehört haben und ihn deshalb nicht kennen oder auch Menschen anderer Religionsgemeinschaften gerettet werden können, sofern sie guten Willens sind und ehrlich nach der Wahrheit suchen. Das ist sehr wichtig. Denn Ihnen fließt das Heil, das allein dem Innersten der Kirche entspringt, aus der Kirche, besser aus Jesus Christus zu. Verdeutlichen wir es so. Der Mensch, der noch nichts von Christus hörte aber nach dem Guten sucht und danach strebt wird nicht gerettet zum ewigen Leben weil er etwa die Praktiken seiner Religionsgemeinschaft übt sondern weil Christus ihn rettet. Außerhalb der Kirche kein Heil.

 

Joh: 14.6

Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.

 

Die Sünde, die alle Menschen begangen haben, trennt von Gott und vergossenes Blut versöhnt mit Gott. Das hat Christus nicht nur als Botschaft für uns hinterlassen, sondern am Kreuz für uns gewirkt. Versöhnung mit Gott durch sein Blut!

So wurde Jesus nicht nur Botschafter Gottes, sondern als Gottessohn auch zugleich unser Erlöser. Er hat die Sünde, das große Hindernis auf dem Weg zu Gott, hinweggeräumt. Das finden wir in keiner anderen Religion, dass Gott selbst die Rettung ermöglicht.

Jesus starb nicht nur, sondern wurde vom Tode auferweckt und fuhr als lebendiger Heiland in den Himmel, zu seinem Vater, auf. Damit hat er als Einziger die Garantie gegeben, dass er Herr ist über Leben und Tod und nicht nur sich, sondern auch uns aus dem Tode erretten kann und wird. Niemand anderes garantiert uns das, nicht durch Worte oder gar eine glaubhafte Tat. Es bleibt dabei wie Jesus es sagt: "Ich bin der Weg, niemand kommt zum Vater außer durch mich."

Unser eigentliches Ziel ist die Gemeinschaft mit Gott über den Tod hinaus. Der Weg zu diesem Ziel ist allein Jesus. Er ist der dir von Gott vorgegebene Kurs zum Himmel. Deshalb müssen wir in Beziehung zu Jesus leben, auf seinen Spuren gehen und uns ganz für ihn öffnen. Denn er ist die Wahrheit und das Leben.

 

Allgemein:

Glaube ist etwas, das mir widerfährt, etwas, das ich nicht selber machen kann. Der Glaube bzw. das Vertrauen in Gott kann ich nicht theoretisch bekommen oder aus Büchern lernen. Es ist eine Sache der Erfahrung bzw. des Einübens. So wie ich nicht über Nacht Gitarre spielen kann, sondern es einübe, mich anleiten lasse von Anderen, so lebt auch der Glaube von Mitmenschen, die uns Glauben lehren. Man kann über Gott nur mittels eigener Erfahrungen reden, bzw. mittels Hilfe der Erfahrungen, die sich in der Bibel niedergeschlagen haben. Glauben bereichert u. vertieft unser Leben. Er beantwortet Fragen, lässt uns den Sinn unseres Daseins begreifen, schenkt uns Freude, Geborgenheit und Sicherheit.

 

Galaterbrief: 5.6

Denn in Christus Jesus kommt es nicht darauf an, beschnitten oder unbeschnitten zu sein, sondern darauf den Glauben zu haben, der in d. Liebe wirksam ist.

 

Der Glaube muss also in der Liebe wirksam, von der Hoffnung getragen u. im Glauben der Kirche (ganz wichtig) verwurzelt sein. Wir müssen den Glauben durch das Wort Gottes nähren und den Herrn anflehen, ihn zu mehren.

 

Porta fidei: Der Glaube ist schließlich die Entscheidung beim Herrn zu sein und mit ihm zu leben.

 

1. Korinther: 13,12

Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.

 

2. Korinther: 5.7

Denn als Glaubende gehen wir unseren Weg, nicht als Schauende.

 

Der Glaube lässt uns also schon im Voraus die Freude und das Licht der beseligenden Gottesschau genießen, die das Ziel unseres irdischen Weges ist. Er ist der Beginn des ewigen Lebens.

 

Belehrende Hinweise:

 

Der Mensch findet Gott durch:

· Suchen nach Wahrheit und dem Verlangen nach Gott

· durch Gebet und ein Leben nach Gottes Willen

· durch die Annahme und Bewältigung der verschiedenen Lebenssituationen nach dem Vorbild Jesu

· durch Bereitschaft zur Umkehr und durch die Erfahrung der Vergebung der Schuld

· durch Durchstehen von Glaubenskrisen

· durch die Verkündigung der Kirche und das Zeugnis gläubiger Menschen

· durch ein Leben im Raum der Gemeinde, die sich immer wieder in der Lehre der Apostel und der brüderlichen Gemeinschaft der Eucharistie und des Gebetes versammelt.

 

Der Mensch leidet Schaden an seinem Glauben, wenn:

· er nicht mehr betet

· er sich im Glauben nicht weiterbildet

· er sich vom sonntäglichen Gottesdienst und der Gemeinde zurückzieht

· er sich unkritisch dem Zeitgeist oder der Tagesmeinung anpasst, so dass der Glaube sein Leben nicht mehr prägt

· er sich kaum noch um Religion kümmert oder sein Leben mit Geringfügigkeiten ausfüllt

· er sich den Anforderungen und Belastungen unserer Zeit durch einen Rückzug in die rein private Sphäre zu entziehen sucht

· er der Jagd nach dem Wohlstand verfällt oder sich der Macht der Sünde überlässt

· die Gemeinde nicht als Raum geistlicher Erneuerung und brüderlicher Begegnung erfahren wird.

 

 


Letzte Änderung: 27.02.2013 um 10:00

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