Zitate von Heiligen

hl. Aphrahat

Geschrieben von (ksf) am 09.02.2011
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Darlegungen, Nr. 4: „Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz“ (Ps 50, 12)

 

„Von dort zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück“ (Mt 15, 21). Als „das Wort Fleisch geworden ist und unter uns gewohnt hat“ (Joh 1, 14), ist es vom Vater ausgegangen, um in die Welt zu kommen (Joh 16, 28). „Er, der Gott gleich war“, verließ sein Vaterhaus, entäußerte sich und wurde wie ein Sklave“ (Phil 2, 6-7) „in der Gestalt des Fleisches, das unter der Macht der Sünde steht“ (Röm 8, 3), um sich von denen finden zu lassen, die ihr Stammesgebiet verließen, um ihm in der Gegend von Tyrus und Sidon zu begegnen... Soll sie doch kommen, die kanaanäische Frau aus jener Gegend (Mt 15, 22) und an der Grenze ihres Heimatlandes dem Arzt begegnen, der, von Mitleid bewegt, aus freien Stücken sein eigenes Territorium verlassen hat. Im fremden Land erweist er sich gütig gegenüber dem Kranken, der sich nicht an ihn hätte wenden können, wäre er im eigenen Land geblieben. Denn als seliger, gerechter und starker Gott war er ja hoch oben, wohin der armselige Mensch nicht hinaufgelangen durfte... Voller Erbarmen hat er also das getan, was seinem Mitleid entsprach: er ist zum Sünder herabgekommen.

Verlassen wir also, liebe Brüder, geschlossen den Ort unserer persönlichen Ungerechtigkeit... Hasse die Sünde, und schon hast du sie verlassen. Du hasst die Sünde, und du bist Christus dort begegnet, wo er ist. Du wirst aber sagen, dass genau damit viel von dir verlangt wird; dass der Mensch ohne die Gnade Gottes die Sünde nicht hassen kann; sich nach Gerechtigkeit nicht sehnen kann; die Bereitschaft zur Sünde nicht aufgeben und die Absicht zur Buße nicht haben kann. „Alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, für sein wunderbares Tun an den Menschen!“ (Ps 107, 8). Wenn er sich wirklich aus Barmherzigkeit in die Gegend von Tyrus und Sidon zurückgezogen hat, wo die Frau ihm begegnen konnte, so hat er diese Frau auch aus Barmherzigkeit unmerklich da herausgezogen, wo sie im Innersten zuhause war...

Diese Frau symbolisiert die Kirche, die seit Ewigkeit vorausbestimmt ist, in der Zeit berufen und gerecht gemacht ist und am Ende der Zeiten verherrlicht wird (Röm, 8, 30). Sie bittet ohne Unterlass für ihre Tochter, das heißt: für jeden der Erwählten.

 


Letzte Änderung: 10.02.2011 um 10:37

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