Zitate von Kirchenlehrern

Hl. Augustinus von Hippo - 7

Geschrieben von (ksf) am 07.02.2013
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Predigt Delbeau 61, 14-18

„Er schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg“

 

Ein Arzt ist zu uns gekommen, um uns wieder gesund zu machen: es ist unser Herr Jesus Christus. Er hat in unseren Herzen Blindheit angetroffen und das Licht verheißen, „das kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, das keinem Menschen in den Sinn gekommen ist“ (1 Kor 2,9).

Die Demut Jesu Christi ist das Heilmittel für deinen Stolz. Mach dich nicht lustig über das, was dir Heilung bringen wird; sei demütig, du, für den Gott sich verdemütigt hat. Er, der deine Krankheit kennt und sie heilen kann, wusste nämlich, dass das Heilmittel Demut dich heilen würde. Du konntest nicht zum Arzt laufen, und so ist der Arzt selber zu dir gekommen... Er kommt und will dir helfen; er weiß, was du brauchst.

Gott ist mit Demut gekommen, eben damit der Mensch sich ihn zum Vorbild nehmen kann. Wäre er über dir verharrt – wie hättest du ihn nachahmen können? Und wie hättest du heil werden könne, ohne dir an ihm ein Beispiel zu nehmen? Er ist mit Demut gekommen, weil er wusste, wie das Heilmittel für dich sein musste: ein bisschen bitter, gewiss, aber heilsam. Du machst dich weiter über den lustig, der dir den Kelch reicht, und sagst bei dir selbst: „Was habe ich denn für einen Gott? Er kam zu Welt, hat gelitten, wurde übel bespuckt, mit Dornen gekrönt, ans Kreuz geheftet.“ Du Unglücklicher! Du siehst die Demut des Arztes und siehst nicht das Krebsgeschwür deines Stolzes; deshalb hast du etwas gegen Demut...

Es geschieht häufig, dass Geisteskranke gegenüber ihren Ärzten gewalttätig werden. In diesem Fall zürnt der barmherzige Arzt dem, der ihn geschlagen hat, nicht; vielmehr versucht er, pfleglich mit ihm umzugehen... Unser Arzt hatte keine Angst davor, von Verrückten umgebracht zu werden. Er hat seinen eigenen Tod zu einem Heilmittel für sie gemacht. Er ist wahrlich gestorben und auferstanden.

 

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Predigten zum Evangelium nach Lukas, Nr. 18; SC 87

„Wir haben seine Herrlichkeit gesehen“

 

Christus sollte in unserem Fleisch erscheinen: kein anderer, weder ein Engel noch sonst ein Gesandter; Christus selber sollte kommen, um uns zu retten (Jes 35,4)... Er sollte in sterblichem Fleisch geboren werden: ein kleines Kind, das in eine Krippe gelegt wurde, in Windel gewickelt und gestillt wurde, das mit den Jahren heranwachsen und schließlich grausam sterben sollte. Das alles sind Zeugnisse tiefer Demut. Wer gibt uns diese Beispiele von Demut? Der Allerhöchste.

Worin besteht seine Größe? Die Antwort findest du nicht auf der Erde, steige hinauf, über die Sterne hinaus. Wenn du bei den Thronen und Herrschaften, Mächten und Gewalten (Kol 1,16) angekommen bist, wirst du sie sagen hören: „Seige höher hinauf, wir selber sind Geschöpfe“; denn „alles ist durch ihn geworden“ (Joh 1,3). Erhebe dich also über alle Geschöpfe, über alles, was gebildet worden ist, über alles, was sein Dasein empfangen hat, über alles Körperliche oder Unkörperliche Sein, das dem Wandel unterworfen ist, kurz : über alles. Dein Blick reicht noch nicht so weit; du musst dich im Glauben dorthin aufschwingen, er muss dich bis zum Schöpfer führen... Dann wirst du zur Schau des Wortes gelangen, „das im Anfang war“...

Dieses Wort nun, bei Gott war, das Gott war, durch das alles geworden ist, ohne das nichts wurde, was geworden ist, und in dem das Leben war – dieses Wort ist zu uns herabgekommen. Und was waren wir? Haben wir es verdient, dass er zu uns heruntergekommen ist? Nein, wir waren es nicht wert, dass er Mitleid mit uns hatte; er aber ließ sich dazu herab, Mitleid mit uns zu haben.

 

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Predigten zum Johannesevangelium, 14,1-3

"Meine Freude ist es und meine Erfüllung: Er muss größer werden, ich aber muss kleiner werden"

 

Johannes hat bekräftigt, was ihr gehört habt, als man ihm, um seinen Neid zu schüren, zutrug, dass Jesus viele Jünger gewann. Seine Freunde sagten zu ihm, als wäre er neidisch: „Sieh nur, er gewinnt mehr Jünger als du.“ Doch Johannes erkannte, wer er war, und verdiente es deshalb, mit Christus vereint zu werden. Denn er wagte es nicht, sich zuzuschreiben, was Christus gehörte. Denn so sagte er: „Kein Mensch kann sich etwas nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist.“... Er sieht nicht in sich selbst den Grund seiner Freude. Denn wer sich nur um seiner selbst willen freut, wird immer traurig bleiben, doch wer in Gott seine Freude finden will, der wird sich immer freuen, denn Gott ist ewig. Willst du die ewige Freude finden? So übergib dich dem, der ewig ist. Das genau hat Johannes getan.

Es ist die Stimme des Bräutigams, die den Freund des Bräutigams erfreut, nicht seine eigene. Er richtet sich auf und hört... „Diese Freude ist nun für mich Wirklichkeit geworden und erfüllt mich. Ich bin selbst ein Beschenkter der Gnade und ich will nichts weiter, um nicht zu verlieren, was ich habe.“ Worin besteht aber diese Freude? „Er freut sich über die Stimme des Bräutigams.“ Mögen die Menschen doch endlich verstehen, dass sie sich nicht an ihrer eigenen Weisheit freuen sollen, sondern an der, die sie von Gott bekommen haben. Wenn man nichts anderes ersehnt, dann verliert man auch das nicht, was man gefunden hat... Johannes hat erkannt, dass er alles empfangen hat. Er bekannte, dass er sich über die Stimme des Bräutigams freute, und fügte hinzu: „Jetzt ist meine Freude vollkommen.“

 

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Über Psalm 95

„Richtet euch auf und erhebt euer Haupt, denn eure Erlösung naht.“

 

„Jubeln sollen alle Bäume des Waldes vor dem Herrn, wenn er kommt, wenn er kommt, um die Erde zu richten.“ (Ps 95,12-13). Der Herr kam zum ersten Mal und er wird erneut wiederkommen. Er kam zum ersten Mal „auf den Wolken des Himmels“ (vgl. Mt 26,64) in seiner Kirche. Welches sind aber die Wolken, die ihn getragen haben? Es sind die Apostel, die Verkündiger... Er kam zum ersten Mal und wurde getragen von denen, die ihn verkündigt haben, und er erfüllte die ganze Erde. Wehren wir uns nicht gegen sein erstes Erscheinen, wenn wir uns nicht vor dem zweiten fürchten wollen...

Was also soll ein Christ tun? Diese Welt benutzen, doch nicht zum Sklaven dieser Welt werden. Was heißt das aber? „Besitzen, als besäße man nicht“. Das sagt der heilige Paulus: „Brüder, die Zeit ist kurz... Daher soll, wer weint, sich in Zukunft so verhalten, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als werde er nicht Eigentümer, wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht. Denn die Gestalt dieser Welt vergeht. Ich wünschte aber, ihr wäret ohne Sorgen.“ (vgl. 1 Kor 7,29-32). Wer bar aller Sorge ist, der wird mit Zuversicht das Kommen seines Herrn erwarten. Denn kann man den Herrn lieben, wenn man sein Kommen fürchtet? Meine Brüder, müssen wir darüber nicht vor Scham erröten? Wir lieben ihn und fürchten uns vor seinem Kommen? Lieben wir ihn denn wirklich oder lieben wir nicht vielmehr unsere Sünden? Hassen wir also unsere Sünden und lieben wir Den, der kommen soll...

„Jubeln werden alle Bäume des Waldes, wenn der Herr erscheint“, weil er ein erstes Mal gekommen ist... Er kam ein erstes Mal und er wird wiederkommen, um die Erde zu richten. Dann wird er diejenigen jauchzend vor Freude antreffen, die an seine Wiederkunft schon beim ersten Mal geglaubt haben.

 

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Predigt zum Evangelium nach Johannes, 14,5, CCL 36, 143-144

Der bescheidene Dienst

 

Vor der Ankunft des Herrn haben sich die Menschen selber die Ehre gegeben. Er ist als Mensch gekommen, damit des Menschen Ehre schwindet, die Ehre Gottes jedoch größer wird. Denn er ist ohne Sünde gekommen und hat uns alle als Sünder vorgefunden. Wenn Gott gekommen ist, die Sünden zu erlassen, so deshalb, weil er barmherzig ist; und es ist Sache des Menschen, dies dankbar anzuerkennen. Denn die Demut des Menschen besteht in seiner Dankbarkeit, die Größe Gottes in seinem Erbarmen.

Wenn er gekommen ist, dem Menschen die Sünden zu vergeben, dann muss der Mensch sich seiner Begrenztheit bewusst werden und Gott muss Barmherzigkeit walten lassen. „Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden“ (Joh 3,30). Das heißt, dass er geben und ich empfangen muss; dass ihm die Ehre gebührt und ich das anerkenne. Der Mensch soll erkennen, wo sein Platz ist, er soll Gott anerkennen und zur Kenntnis nehmen, was der Apostel Paulus dem hochmütigen und stolzen Menschen sagt, der sich erheben will: „Was hast du, das du nicht empfangen hättest? Wenn du es aber empfangen hast, warum rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen?“ (1 Kor 4,7) Der Mensch, der sein eigen nennen möchte, was ihm nicht gehört, begreife doch, dass er es empfangen hat, und werde ganz klein; denn es widerfährt ihm Gutes, wenn Gott in ihm verherrlicht wird. Er nehme also ab, damit Gott in ihm größer wird.

 

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Brief 102 (an Deogratias), 8.11-12

„Ihr werdet sehen, dass Abraham, Isaak und Jakob im Reich Gottes sind“

 

Wenn Christus sagt, dass er der Weg des Heiles, die Wahrheit und das Leben ist; wenn er für alle, die an ihn glauben, der einzige Weg zurück zum Vater ist, dann stellt sich für manche die Frage, was aus den Menschen wird, die in den vielen Jahrhunderten vor ihm gelebt haben... Unsere Antwort lautet: Christus ist das Wort Gottes, durch das alles geworden ist; er ist Sohn Gottes, weil er Wort Gottes ist, kein Wort, das vergangen ist, sobald es ausgesprochen wird; vielmehr ist er das unwandelbare, ewige Wort Gottes, das beim unwandelbaren Vater wohnt, der das geistige und stoffliche Universum so regiert, wie es Zeit und Ort erfordern. Das Wort ist Weisheit und Wissen in Person; ihm steht es zu, alles zu bestimmen und zu lenken, wann und wie er es für angebracht hält... Er ist immer derselbe..., er war immer derselbe, so wie er es heute noch ist.

Deshalb sind, seit es Menschen gibt, ohne Zweifel alle von ihm gerettet worden, die an ihn geglaubt haben, alle, die ihn auf irgendwelche Weise erkannt haben, alle, die ihr Leben gerecht und fromm nach seinen Geboten geführt haben – wann und wo immer sie auch gelebt haben... Wie wir an den glauben, der beim Vater wohnt und im Fleisch zu uns gekommen ist, so haben die Alten an den geglaubt, der beim Vater wohnt und im Fleisch kommen sollte. Der Ablauf der Zeit bewirkt, dass wir jetzt etwas als vollendete Tatsache verkünden, was damals als zukünftiges Ereignis angekündigt worden ist. Der Glaube hat sich aber deswegen nicht verändert, und das Heil ist immer dasselbe geblieben.

 

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98. Predigt

„Junger Mann, ich befehle dir: Steh auf!“

 

Niemand soll, sofern er Christ ist, daran zweifeln, dass auch jetzt die Toten auferstehen. Sicherlich hat jeder Mensch Augen, mit denen er Tote auferstehen sehen kann, wie eben der Sohn der Witwe auferstanden ist, von dem im Evangelium gerade die Rede war. Doch nicht alle können Menschen auferstehen sehen – die nämlich, die geistlich tot sind. Dafür muss man schon innerlich auferstanden sein. Es ist ein größeres Werk, jemanden aufzuerwecken, der auf ewig leben soll, als jemanden aufzuerwecken, der wieder sterben muss.

Die Mutter dieses jungen Mannes, diese Witwe, freute sich unbändig, als sie ihren Sohn auferstehen sah. Unsere Mutter, die Kirche, freut sich ebenfalls, wenn sie täglich die geistliche Auferstehung ihrer Kinder sieht. Der Sohn der Witwe war körperlich tot; doch jene sind seelisch tot. Man weinte über den sichtbaren Tod des ersten, aber man kümmerte sich nicht um den unsichtbaren Tod letzterer, ja, man nahm ihn nicht einmal wahr. Der einzige, der nicht unbewegt blieb, war derjenige, der diese Toten kannte; einzig der kannte diese Toten, der ihnen das Leben wiedergeben konnte. Und wirklich: Wäre der Herr nicht gekommen, um die Toten aufzuerwecken, hätte der Apostel Paulus nicht gesagt: „Erhebe dich, du Schläfer, stehe auf von den Toten und Christus wird dich erleuchten!“ (Eph 5,14).

 

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Predigt 210,5

„Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten“

 

Lasst uns „unseren Gürtel nicht ablegen und unsere Lampen brennen“; lasst uns „sein wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist“ (Lk 12,35f). Lasst uns nicht sein wie jene Gottlosen, die sagen: „Wir wollen essen und trinken; denn morgen sind wir tot“ (1 Kor 15,32). Je ungewisser unsere Todesstunde ist, umso schmerzlicher sind die Prüfungen dieses Lebens, und umso mehr müssen wir auch fasten und beten; denn morgen sterben wir wirklich. „Nur noch kurze Zeit“, sagte der Herr zu seinen Jüngern, „dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen“ (Joh 16,16). Jetzt ist die Stunde, von der er gesagt hat: „Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen“ (16,20). Das ist die Zeit der Prüfungen, in der wir fern von ihm unseren Weg gehen. „Aber ich werde euch wiedersehen“, fügte er hinzu; „dann wird euer Herz sich freuen und niemand nimmt euch eure Freude“ (16,22).

Von nun an lässt uns die Hoffnung, die uns der schenkt, der treu zu seinen Verheißungen steht, nicht mehr ohne jegliche Freude sein – bis dass wir erfüllt sind von überbordender Freude an dem Tag, wo „wir ihm ähnlich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1 Joh 3,2), und wo „uns niemand unsere Freude nehmen wird“... „Wenn eine Frau gebären soll“, sagt unser Herr, „ist sie bekümmert, weil ihre Stunde da ist; aber wenn sie das Kind geboren hat, empfindet sie große Freude, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist“ (Joh 16,21). Es ist das die Freude, die uns niemand wird nehmen können und von der wir erfüllt sein werden, wenn wir aus unserem gegenwärtigen Zustand als Glaubende hinübergehen ins ewige Licht. Fasten wir also jetzt und beten wir; denn wir leben noch in den Tagen des Gebärens.

 

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304. Predigt

„Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.“

 

In der Kirche von Rom versah der selige Laurentius den Dienst des Diakons. Dort teilte er den Gläubigen das heilige Blut Christi aus und dort vergoss er sein eigenes Blut für den Namen Christi... Der heilige Apostel Johannes hat das Geheimnis des Abendmahls des Herrn unmissverständlich in Worte gefasst: „Jesus hat für uns sein Leben hingegeben; so müssen auch wir unser Leben für unsere Brüder hingeben.“ (1Joh 3,16). Der heilige Laurentius hat das verstanden, meine Brüder: Er hat es verstanden und ausgeführt. Er hat dieses Opfer vorbereitet, weil er von dieser Tafel Speise genommen hat. Er hat Christus durch sein Leben geliebt, er hat ihn durch seinen Tod nachgeahmt.

Auch wir, meine Brüder, müssen ihn nachahmen, wenn wir ihn wirklich lieben. Der beste Beweis dafür, dass wir ihm von unserer Liebe schenken wollen, wird sein, seinem Beispiel zu folgen. „... Denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt.“ (1Petr 2,21)... Im Garten des Herrn gibt es alle möglichen Arten von Blumen: Nicht nur die Rosen der Martyrer, sondern auch die Lilien der Jungfrauen, die Efeuranken der Eheleute, die Veilchen der Witwen. Überhaupt keine Art von Menschen, meine Lieben, soll an ihrer Berufung verzweifeln, denn für alle hat der Herr gelitten... Es heißt also, zu verstehen, wie der Christ, ohne sein Blut zu vergießen, ohne sich dem Leiden des Martyrers stellen zu müssen, Christus nachfolgen soll.

Der Apostel Paulus sagt, auf Christus den Herrn hinweisend: „Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein“. Welch eine Großtat! „Sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich.“ (Phil 2,6 ff.). Welch eine Erniedrigung! Christus hat sich erniedrigt: Dies genau, Christ, ist dir zur Verfügung gestellt worden.

„Christus wurde gehorsam.“ (Vers 8): Warum also hochmütig sein? ... Dann, nachdem er bis zum Ende dieser Erniedrigung gegangen ist und dem Tode übergeben wurde, ist Christus in den Himmel aufgestiegen: Folgen wir ihm.

 

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Kommentar zu Psalm 118, Predigt 20,1

„Viel Propheten und Gerechte sehnten sich danach zu sehen, was ihr seht.“

 

Die Kirche der ersten Zeiten, bevor die Jungfrau gebar, besaß Heilige, die das Kommen Christi im Fleisch herbeisehnten. In der Zeit, in der wir seit der Himmelfahrt leben, besitzt dieselbe Kirche andere Heilige, die das Offenbarwerden Christi herbeisehnen, der die Lebenden und die Toten richten wird. Niemals, vom Beginn der Zeiten bis zu ihrem Ende, kommt diese Erwartung der Kirche jemals zum Stillstand, bis auf die Zeitspanne, in der der Herr auf Erden lebte im Kreis seiner Jünger. Und somit ziemt es sich, im Psalm den ganzen Leib Christi singen zu hören, der in diesem Leben stöhnt: „Nach deiner Hilfe sehnt sich meine Seele; ich warte auf dein Wort.“ (Ps 118,81) Sein Wort, das ist die Verheißung, und die Hoffnung läßt in Geduld erwarten, was die Gläubigen nicht sehen.

 

 


Letzte Änderung: 08.02.2013 um 20:19

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