Zitate von Heiligen

Hl. Bruno von Segni - 1

Geschrieben von (ksf) am 05.01.2011
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Kommentar zum Evangelium nach Johannes; PL 165, 562

«Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist»

 

„Ich bin der Weg.“ Warum? Weil „niemand zum Vater kommt außer durch mich“. „Ich bin die Wahrheit.“ Warum? Weil niemand den Vater erkennt außer durch mich: „Niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will“ (Mt 11,27)... „Ich bin das Leben“; denn niemand hat das Leben außer durch mich. „Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.“

Jesus sagt: „Ihr wollt zum Vater kommen? Ihr wollt den Vater erkennen? Wenn ihr mich, den ihr seht, erkannt habt, werdet ihr auch den erkennen, den ihr noch nicht seht. Schon jetzt habt ihr ihn gesehen, aber nicht ihn selbst; ihr habt ihn in mir gesehen. Ihr habt ihn im Geist und durch den Glauben gesehen. Er spricht aus mir, denn die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Wenn ihr mich hört, seht ihr ihn; denn wenn es um geistige Wirklichkeit geht, gibt es keinen Unterschied zwischen Sehen und Hören: Wer hört, sieht, was er hört. Also seht ihr den Vater, wenn ihr ihn aus mir sprechen hört. Und schon jetzt kennt ihr ihn, weil er in euch bleibt und in euch ist.“

„Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater, das genügt uns.“ Philippus wollte den Vater nicht nur im Geiste sehen, mit den Augen des Glaubens, sondern auch mit seinen fleischlichen Augen. Auch Mose hatte gesagt: „Wenn ich deine Gnade gefunden habe, Herr, lass mich doch deine Herrlichkeit sehen.“ Und der Herr hatte geantwortet: „Kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben“ (Ex 33,18-20). Jetzt sagt Jesus zu Philippus: „Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“ Philippus sprach vom Sehen mit den Sinnen; Christus ruft ihn auf zum inneren Sehen; er lädt ihn ein, mit den Augen der Seele zu erkennen. „Schon so lange bin ich bei euch; schon so lange lebe ich mit euch, schon so lange offenbare ich euch meine Göttlichkeit und meine Macht durch meine Worte, Zeichen und Wunder – und du kennst mich nicht? Philippus, wer mich sieht, und zwar nicht, wie du dir es vorstellst, mit den Augen des Fleisches, sondern, wie ich es dir sage, mit den Augen seines Herzens – Philippus, der sieht den Vater.“

 

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Kommentar zum Evangelium nach Lukas, 2, 40; PL 165, 428

Gereinigt vom Aussatz der Sünde

 

„Unterwegs wurden sie rein.“ Sünder müssen dieses Wort hören und sich darum bemühen es zu verstehen. Dem Herrn ist es ein Leichtes, Sünden zu vergeben. Oft wird ja dem Sünder vergeben, noch bevor er zum Priester gekommen ist. Er wird tatsächlich in dem Augenblick geheilt, wo er Reue empfindet. Zu welchem Zeitpunkt auch immer er umkehrt, er geht tatsächlich vom Tod ins Leben... Er möge sich jedoch ins Gedächtnis rufen, um welche Umkehr es sich handelt. Er möge hören, was der Herr sagt: „Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen. Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider“ (Joh 2,12f). Alle Umkehr muss also im Herzen stattfinden, innerlich.

„Einer von ihnen kehrte um, als er sah, dass er geheilt war, und lobte Gott mit lauter Stimme.“ Dieser Mann steht in Wirklichkeit für alle, die im Taufwasser gereinigt oder durch das Bußsakrament geheilt worden sind. Sie folgen nicht mehr dem Teufel, sondern ahmen Christus nach; sie folgen ihm, verherrlichen ihn, danken ihm und lassen nicht mehr davon ab, ihm zu dienen... „Jesus sagte zu dem Mann: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen.“ Die Macht das Glaubens ist also groß; denn nach dem Wort des Apostels „ist es ohne Glauben unmöglich, Gott zu gefallen“ (Hebr 11,6). „Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet“ (Röm 4,3). Es ist also der Glaube, der den Menschen rettet. Der Glaube rechtfertigt ihn und heilt ihn an Leib und Seele.

 

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1. Predigt zur Erscheinung des Herrn; PL 165, 863

 

 

Gold, Weihrauch und Myrrhe

 

Die Sterndeuter aus dem Morgenland wurden vom Stern nach Bethlehem geführt und betraten das Haus, in dem die selige Jungfrau mit dem Kind wohnte. Sie packten ihre Schätze aus und brachten dem Herrn drei Geschenke dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Damit bekannten sie: er ist wahrer Gott, wahrer Mensch und wahrer König.

Es sind die gleichen Gaben, die die Kirche unaufhörlich Gott ihrem Retter darbringt. Sie bringt ihm Weihrauch dar, wenn sie ihn im Glauben als den wahren Herrn und Schöpfer des Universums bekannt. Myrrhe bringt sie ihm dar, wenn sie versichert, dass er unser Fleisch angenommen hat, um darin zu unserem Heil zu leiden und zu sterben. Sie bringt Gold dar, wenn sie mit Entschiedenheit verkündet, dass er mit dem Vater und dem Heiligen Geist in Ewigkeit herrscht.

Diese Gaben können einen anderen, einen mystischen Sinn haben. Bei Salomo steht Gold für die himmlischen Weisheit: „Ein kostbarer Schatz ist in der Wohnung des Weisen“ (vgl. Spr 21, 20)... Für den Psalmisten ist Weihrauch das Symbol für reines Gebet: „Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf, Herr“ (Ps 141, 2). Denn wenn unser Gebet rein ist, lässt es einen Wohlgeruch zu Gott emporsteigen, der reiner ist als der Duft des Weihrauchs; und wie dieser Duft sich zum Himmel erhebt, so steigt unser Gebet auf zum Herrn. Myrrhe versinnbildlicht die Abtötung unseres Fleisches. Wir schenken also dem Herrn Gold, wenn wir im Licht himmlischer Weisheit vor ihm erstrahlen... Wir schenken ihm Weihrauch, wenn unser reines Gebet zu ihm aufsteigt; und Myrrhe, wenn wir durch Enthaltsamkeit „unser Fleisch und damit seine Leidenschaften und Begierden kreuzigen“ (Gal 5, 24) und so in der Nachfolge Jesu das Kreuz auf uns nehmen.

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Letzte Änderung: 10.02.2013 um 03:53

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