Zitate von Heiligen

Hl. Caesarius von Arles

Geschrieben von (ksf) am 30.10.2011
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Predigt 159; CCL 104, 650

«Er folge mir nach»

 

Durch den Sündenfall hatte der Mensch auf seinem Weg eine Menge Hindernisse aufgebaut. Sie wurden aber abgebaut, als Christus auferstand, seinen Fuß auf den Weg setzte und aus einem schmalen Pfad eine Straße machte, die eines Königs würdig war. Demut und Nächstenliebe sind die beiden Beine, auf denen wir uns rasch fortbewegen können. Alle werden von der Erhabenheit der Nächstenliebe angezogen, aber Demut ist die erste Stufe, die es zu erklimmen gilt. Warum hebst du deinen Fuß höher als du selber stehst? Willst du denn fallen anstatt zu steigen? Beginne mit der ersten Stufe, also mit der Demut; sie bringt dich schon voran.

Deshalb hat unser Herr und Retter sich nicht damit begnügt zu sagen: „Er verleugne sich selbst“, sondern hinzugefügt: „Er nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“. Was bedeutet: er nehme sein Kreuz auf sich? Es bedeutet, dass er alles erträgt, was für ihn mühsam ist; dadurch geht er an meiner Seite. Sobald er beginnt mir nachzufolgen und sein Leben nach meinem Leben und meinen Geboten auszurichten, begegnet er auf seinem Weg vielen Menschen, die ihm widersprechen, die versuchen, ihn von diesem Weg abzubringen, die sich nicht nur über ihn lustig machen, sondern ihn verfolgen. Solche Leute finden sich nicht ausschließlich unter den Heiden, die der Kirche fern sind; es gibt sie sogar unter denen, die, von außen betrachtet, innerhalb der Kirche zu sein scheinen...

Wenn du also Christus nachfolgen willst, dann nimm sein Kreuz unverzüglich auf dich und ertrage die Bösartigen, ohne dich entmutigen zu lassen... „Wer mein Jünger sein will, der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Wenn wir dieses Wort in die Tat umsetzen wollen, dann müssen wir uns darum bemühen, uns, mit Gottes Hilfe, das Wort des Apostels Paulus zu eigen zu machen: „Wenn wir Nahrung und Kleidung haben, so soll uns das genügen“. Eines steht zu befürchten: Wenn wir mehr irdische Güter haben wollen als wir brauchen und „reich werden wollen, geraten wir in Versuchungen und verfallen in sinnlose und schädliche Begierden, die den Menschen ins Verderben und in den Untergang stürtzen“ (1 Tim 6,8-9). Der Herr möge uns seinen Schutz zuteil werden lassen und uns von dieser Versuchung befreien.

 


Letzte Änderung: 31.10.2011 um 19:15

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