Zitate von Heiligen

Hl. Clemens von Alexandria

Geschrieben von (ksf) am 05.02.2013
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Paidagogos, I, 9; SC 70

«Er hatte Mitleid mit ihnen, denn sie waren sie Schafe, die keinen Hirten haben»

 

Retten ist ein Akt der Güte. „Das Erbarmen des Herrn gilt allen Menschen. Er weist zurecht, erzieht und belehrt und führt wie ein Hirt seine Herde zurück. Glücklich alle, die seine Gebote annehmen und auf sein Erbarmen hoffen“ (Sir 18,13f)...

Solange sie sich guter Gesundheit erfreuen, brauchen die Menschen keinen Arzt; Kranke jedoch nehmen seine Kunst in Anspruch. Da wir in diesem Leben an unseren sträflichen Sehnsüchten, an unserer Maßlosigkeit... und anderen Leidenschaften leiden, brauchen wir ebenso einen Retter... Wir, die wir krank sind, brauchen den Retter. Als Verirrte brauchen wir einen, der uns führt; als Blinde einen, der uns leuchtet; als Durstige brauchen wir die Quelle lebendigen Wassers, „die allen Durst stillt“ (Joh 4,14). Wir, die wir tot sind, brauchen Leben; die Herde braucht den Hirten; Kinder brauchen einen Lehrer. Ja, die ganze Menschheit braucht Jesus...

„Die Verletzten will ich verbinden und die Schwachen kräftigen; die Vertriebenen will ich zurückbringen und ich will ihr Hirte sein auf meinem heiligen Berg“ (Ez 34,16). Das ist die Verheißung eines guten Hirten. Führ uns, uns ganz Kleine, auf die Weide; gib uns, Herr, deine Gerechtigkeit zur Weide in Fülle. Führ uns als Hirt bis hin zu deinem heiligen Berg, bis zur Kirche, die die Wolken überragt, bis zum Himmel hin. „Und ich“, sagt er, „werde ihr Hirte sein und für sie sorgen“ (Ez 34)... „Ich bin nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen.“ Daher zeigt das Evangelium ihn uns als ermüdeten Herrn, der sich für uns aufreibt und uns zusagt, „sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele“ (Mt 20,28; Joh 4,5).

 

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Predigt „Wie kann ein Reicher gerettet werden?“ §31

„Macht euch Freunde“

 

„Wer einem meiner Jünger auch nur einen Becher frischen Wassers zu trinken gibt, wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen“ (Mt 10,42)... Es ist der einzige Lohn, der nicht eines Tages seinen Wert verliert: „Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es mit euch zu Ende geht“. Das Vermögen, über das wir verfügen, darf nicht nur uns dienen; mit ungerechten Gütern kann man ein gerechtes und nützliches Werk tun und einem von denen helfen, die der Vater für seine ewigen Wohnungen vorherbestimmt hat... Wie schön ist doch das Wort des Apostels Paulus: „Gott liebt einen fröhlichen Geber“ (2 Kor 9,7): einen, der gern Almosen gibt; der sät, ohne zu rechnen und doch ebenso reichlich erntet; der ohne zu murren, zu zaudern oder zu zögern teilt... Und noch gewaltiger ist das, was der Herr an einer anderen Stelle sagt: „Gib jedem, der dich bittet“ (Lk 6,30)...

Denk doch an den herrlichen Lohn, der deiner Großherzigkeit verheißen ist: die ewigen Wohnungen. Das ist doch ein wunderbarer Handel, ein außerordentliches Geschäft! Unsterblichkeit kann für Geld gekauft werden, die vergänglichen Güter dieser Welt können gegen eine ewige Wohnung im Himmel eingetauscht werden! Wenn ihr Reichen also klug seid, verwendet eure Mühe auf diesen Handel... Warum lasst ihr euch von Diamanten und Smaragden einvernehmen, von Häusern, die das Feuer verschlingt, an denen der Zahn der Zeit nagt und die ein Erdbeben zum Einsturz bringt? Trachtet ausschließlich danach, in den Himmel zu kommen und mit Gott zu herrschen. Ein Mensch, ein Armer, schenkt euch dieses Reich... Der Herr hat übrigens nicht gesagt: „Gebt, seid großzügig und freigebig, helft euren Brüdern“, sondern „Macht euch Freunde“. Freundschaft entsteht nicht durch ein einmaliges Geschenk, sondern erwächst aus einer langen Vertrautheit. Weder der Glaube noch die Nächstenliebe oder die Geduld sind das Werk eines einzigen Tages: „Wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet“ (Mt 10,22).

 

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Paidagogos I, 53-56; SC 70

«Euer himmlischer Vater will nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht.»

 

Die Schrift nennt uns alle „Kinder“. Wenn wir uns anschicken Christus nachzufolgen, werden wir von ihm „meine Kinder“ genannt (Mt 18,3; 19,13; Joh 21,5)... Wer ist unser Erzieher, unser Pädagoge, der uns ‚meine Kinder' nennt? Er heißt Jesus. Er gibt sich selber den Namen Hirte; er nennt sich „der gute Hirt“ (Joh 10,11). Er vergleicht sich mit den Hirten, die ihre Schafe führen, mit dem Pädagogen, der Kinder anleitet, mit dem fürsorglichen Hirten der ganz Kleinen, die wegen ihrer Einfalt mit Schafen verglichen werden. „Und es wird nur eine Herde geben und einen Hirten“, sagt er (Joh 10,16). Unser Lehrer ist also selbstverständlich der Logos, das Wort Gottes; denn er führt uns zum Heil. Das hat er durch den Mund des Propheten Hosea deutlich gesagt: „Ich bin euer Lehrer (5,2 LXX).

Die Religion ist es, mit der er uns erzieht. Sie lehrt uns Gott zu dienen und bildet uns, sodass wir die Wahrheit erkennen können; sie führt uns auf geradem Weg in den Himmel... Der Steuermann lenkt sein Boot so, dass seine Fahrgäste zum sicheren Hafen gelangen. Ebenso weist unser Pädagoge den Kindern Gottes den Weg, der zum Heil führt, weil er um uns besorgt ist... Wer also uns leitet, ist der heilige Gott, Jesus, das Wort Gottes; und er ist der Lenker aller Menschen; Gott selber lenkt uns, weil er uns liebt... Beim Auszug aus Ägypten sagt der Heilige Geist von ihm: „Er hüllte ihn ein (in der Wüste), gab auf ihn Acht und hütete ihn wie seinen Augenstern. Wie ein Adler sein Nest beschützt und über seinen Jungen schwebt, hat er seine Flügel über seinem Volk ausgebreitet; er hat es ergriffen und davongetragen. Der Herr allein hat Jakob geleitet“ (Dt 32,10-12).

 

 


Letzte Änderung: 06.02.2013 um 00:48

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